Das wüsste ich auch gerne! So richtig an Bord passen die ja eigentlich nicht. Es war aber auch nicht geplant, damit ungefähr eine halbe Meile abzutreiben und dann mitten in der Nacht irgendwo an einem Flach auf Grund zu laufen.
Wir hatten an einer Muringboje östlich von Bågø festgemacht. Nachts frischte der Wind auf und drehte. Es wurde etwas ruppig. Wir konnten kaum schlafen, und ich habe mehrfach die Leinen kontrolliert. Als ich dann schließlich doch eingeschlafen war, weckten mich seltsame Schläge, das Boot rumpelte eigenartig. Zuerst dachte ich, meine Frau hüpft an Deck herum und fragte laut, was sie da mache. Sie antwortete, sie liege in der Koje. Da wusste ich, dass etwas nicht stimmt. Ich ging raus und sah die Boje. An der hing die Kette, und unsere Leinen waren fest, nur eine hing seltsam unter den Rumpf. Aber die Ankerlichter der anderen Boote, die neben uns gelegen hatten, waren sehr weit weg. Unser Boot lag leicht auf der Seite und stieß mit jeder Welle auf den Grund.
Ich habe die Leinen gelöst und versucht, einfach mit Motorkraft wegzukommen, was erst mal nicht geklappt hat. Wir haben dann Lyngby Radio um Hilfe gebeten. Nach einer Weile kamen wir dann doch von allein frei und konnten losfahren. Die Boje wollte ich da nicht einfach liegenlassen – nicht, dass aus Versehen jemand daran festmacht. Aber sie mit unserem 26-Fuß Boot mitzunehmen, hielt meine Frau für keine gute Idee. Sie hatte wohl recht.
Oh ja! Wie nervös ich war, merkte ich spätestens, als ich Lyngby Radio meine eigene Telefonnummer nicht nennen konnte. Besser wurde es, als wir draußen im Kleinen Belt wieder segeln konnten. Zum Glück war alles heil geblieben. So tat es trotz Nacht und sechs Windstärken gut, das Boot wieder vollständig unter Kontrolle zu haben. Wir konnten entspannt in unseren Heimathafen Wackerballig segeln.
Wir haben der Dansk Sejlunion gleich am nächsten Morgen Bescheid gesagt. Ich weiß nicht, ob die Muringboje inzwischen wieder an ihrem Platz liegt. Es würde mich aber sehr interessieren!
Ich mag diese Bojen und finde es einen tollen Service, dass es sie gibt! Es ist so einfach, daran festzumachen. Man hat ja auch noch nie gehört, dass die auf Wanderschaft gehen. Aber ich würde mit, sagen wir mal, einem gesunden Misstrauen darangehen und zumindest überlegen, bei welchen Wind- und Wetterverhältnissen ich mich dort hinlege. Wahrscheinlich werde ich auch den Ankeralarm zukünftig häufiger nutzen, um solche Situationen früher zu erkennen.