Freundeskreis Klassische YachtenDas neue Sprecherteam zieht erste Bilanz

Lasse Johannsen

 · 09.08.2022

Freundeskreis Klassische Yachten: Das neue Sprecherteam zieht erste BilanzFoto: FKY/A. Schulz
Jan Lohrengel, Torsten Jegminat, Martin Mohrmann und Christoph Kempermann (v. l.) sind die neuen Sprecher des Freundeskreises Klassische Yachten

Vier Mitglieder teilen sich seit Ende letzten Jahres die Aufgaben des langjährigen Freundeskreis-Sprechers Wilfried Horns. Jan Lohrengel im Gespräch

Seit Gründung des Freundeskreises Klassische Yachten hat der Kieler Wilfried Horns in der Rolle des Sprechers die inhaltliche Arbeit des Zusammenschlusses der deutschen Klassiker-Szene koordiniert. Den Löwenanteil seiner bisherigen Aufgabe übernimmt seit Ende letzten Jahres, thematisch aufgeteilt, eine vierköpfige Mannschaft, die als Nach­folge gewählt wurde (s. u.).

Jan Lohrengel, zu­ständig für den allgemeinen Teil der Aufgaben, zieht nach den ersten Monaten im Amt eine positive Bilanz. Die wichtigste Aufgabe, die Klassiker nach der Corona-Pause wieder sichtbarer zu machen, sei zu seiner vollsten Zufriedenheit erfüllt worden. „Alle Veranstaltungen bisher sind fantastisch gelaufen“, so Lohrengel. Die Teilnehmerzahlen hätten die Erwartungen noch übertroffen, die Anmeldezahlen zur größten Klassikerregatta, den German Classics in Laboe vom 18. bis 21. August, seien hervorragend.

Auch die Zusammenarbeit im Sprecherteam funktioniere reibungslos. „Wir müssen uns zu viert eng abstimmen, da sagt einem die Lebenserfahrung ja, dass das schwierig werden kann“, so Lohrengel. „Da zeigt sich eine der Stärken des FKY, nämlich dass es immer um die Aufgabe geht, nicht um die Person oder das Amt.“

Mitten in der Saison drehen sich seine Gedanken bereits um das Wintertreffen im Februar. Denn nach zwei Jahren soll es nun endlich wieder in Präsenz stattfinden.

In der aktuellen Ausgabe der YACHT classic, Heft 2/2022, sprach Jan Lohrengel kurz nach Amtsübernahme über den Wechsel im Sprecheramt beim Freundeskreis Klassische Yachten:

YACHT classic: Ihr Zusammenschluss kennt neben dem klassischen Vereinsvorstand die Rolle des Sprechers, die Sie sich künftig zu viert teilen. Was genau ist dann Ihre neue Aufgabe?

Jan Lohrengel: Wir sind, wenn Sie so wollen, Obleute. Ansprechpartner für die Mitglieder, Veranstaltungsteams und interessierte Dritte. Es sind keine Führungsposten. Wir sind Teil der Basis und fördern und kanalisieren Ideen der Mitglieder, damit es nicht beim „Man könnte“ und „Man sollte“ bleibt.

Der Freundeskreis unterscheidet sich dadurch von einem klassischen Verein?

Ja, wir sind, was die Organisation angeht, kein Verein im herkömmlichen Sinn. Wir haben einen Vorstand, der regelt das Finanzielle und die Rahmenbedingungen, ist aber nicht für die inhaltliche Arbeit zuständig. Das macht die Basis selbst durch die verschiedenen Veranstaltungsteams. Wir sind nur ihre Ansprechpartner. Es gibt keine Instanz, die den Teams reinredet. Dadurch ist jede Veranstaltung sehr individuell und unser Angebot so vielseitig.

Wie haben Sie sich für Ihre künftige Aufgabe eingeteilt?

Da gibt es einmal das Thema Segeln, also Regatten, Segelveranstaltungen und Fahrtensegeln. Das betreuen Torsten Jegminat für „Buten“ und Christoph Kempermann für „Binnen“. Sie sind beide erreichbar unter segeln@fky.org. Dann gibt es das Thema Restaurierung, Pflege und Erhalt. Das betreut Martin Mohrmann. Er ist erreichbar unter restaurierung@fky.org. Und dann gibt es noch den allgemeinen Sprecher, das bin ich. Meine Zuständigkeit betrifft alle Themen, die nicht in eines der anderen Ressorts fallen, also das Kulturelle, Historisches, allgemeine Informationen, Ideen von Mitgliedern. Mich erreicht man unter info@fky.org.

Wie kam es zu dem Wechsel?

Wilfried Horns kam im letzten Sommer auf uns zu. Dadurch, dass er das Amt wie einen Fulltime-Job ausgefüllt hat, war die Frage, wie dieser gewaltige Berg an Arbeit mit gleicher Qualität von Ehrenamtlern fortgeführt werden kann. Das Amt des Sprechers, so sieht es die Satzung des Freundeskreises Klassische Yachten vor, kann auch von mehreren ausgefüllt werden. Und es ist, das darf man nicht vergessen, Wilfried Horns auch weiterhin noch mit dabei. Er ist nach wie vor Herausgeber und Chefredakteur unseres Mitgliedermagazins „Klassiker!“ und Betreiber unserer Homepage www.fky.org., die er redaktionell betreut. Er ist zuständig für die Mitgliederverwaltung, und er ist in dem Team, das sich um unser Projekt „Zentrum Klassischer Yachtsport“ kümmert.

Welche Aufgaben warten nun als Erstes auf Ihr neues Sprecher-Team?

Gemeinsam haben wir eine große Aufgabe vor uns für die anstehende Segelsaison. Wie überall hat auch in der Klassikerszene Corona großen Schaden angerichtet, weil wir viele Veranstal­tungen nicht haben stattfinden lassen können. Dabei entfaltet der Freundeskreis die größte Wirkung nach außen, wenn wir Häfen füllen mit all den wunderschönen Booten und wenn wir dadurch zeigen können, was das für ein großes maritimes Kulturgut ist. Wenn wir diese Boote verstecken in Hallen und auf Winterlagerplätzen, viele sind ja in der Corona-Zeit gar nicht ins Wasser gegangen, dann erzeugen wir auch nicht dieses begeisternde Bild nach außen, um das es uns geht.

Hat die Corona-Zeit bei den Klassikern noch weitere Spuren hinterlassen?

Nach innen war der Freundeskreis sehr lebendig. Gerade zu Corona-Zeiten hat das sehr gut geklappt. Es war erstaunlich, wie viel Zusammenhalt sich gezeigt hat und wie intensiv sich die Mitglieder auf digitalem Weg ausgetauscht haben und auf diese Weise als Gemeinschaft lebendig geblieben sind. Aber wir haben ja eine Botschaft, wir wollen ja nach draußen zeigen, dass unser maritimes Kulturgut in Form der schönen Boote für alle etwas Wichtiges ist. Und deshalb leben wir davon, uns zeigen zu können. Und das wollen wir jetzt ganz verschärft nachholen.

Sind dazu besondere Projekte geplant?

Ja, alle unsere Veranstaltungsteams sind jetzt schon wieder voll besetzt mit begeisterten Leuten. Den Anfang macht die Max-Oertz-Regatta im Mai. Die Nacht­regatta The Run wird in diesem Jahr verknüpft mit dem Rendezvous der Klassiker zur Kieler Woche. Und dann haben wir uns vorgenommen, dass wir auch wieder eine große Classic Week auf die Beine stellen. Und zwar im Sommer 2024. Dafür gibt es jetzt schon viele gute Ideen. Das soll wieder eine große magnetische Sammelveranstaltung werden, die auch international Sog­wirkung haben wird.