Kristina Müller
· 09.09.2020
Vor 20 Jahren ist Familie Schwörer zur Weltumsegelung aufgebrochen und erst jetzt nach Europa zurückgekehrt. Ihr jüngstes Abenteuer: 81 Grad Nord und zurück
Fast genau 20 Jahre ist es her, dass Dario und Sabine Schwörer die Schweiz verließen, um ein Abenteuer zu wagen. Um die Welt segeln wollten sie, unterwegs die höchsten Berge auf den Kontinenten entlang der Route besteigen und dabei auf den Klimawandel aufmerksam machen. Wachrütteln war das Ziel des Bergführers und Geografen Dario, sensibilisieren.
Vier Jahre sollte die Reise des jungen Paares mit ihrer Aluyacht „Pachamama“ dauern. Doch aus dem zeitlich begrenzten Abenteuer wurde ein Leben auf See. Zwei Jahrzehnte sind seit der Abfahrt im Mittelmeer vergangen, sechs Kinder hinzugekommen, die heute im Alter zwischen zwei und 14 Jahren sind.
Zwar ist das Leben an Bord Alltag für die Weltenbummler aus der Schweiz geworden. Sein Ziel hat Dario Schwörer aber nicht aus den Augen verloren: auf Umweltprobleme hinweisen und vor allem Kinder für den Klimawandel zu sensibilisieren. Hunderte Schulen in aller Welt hat die Familie seit dem Reisebeginn besucht, um mit Schulklassen Lösungsansätze für Umweltprobleme zu erarbeiten und um von ihren Erfahrungen an den entlegensten Orten der Welt zu berichten.
Erst nach über eineinhalb Weltumsegelungen inklusive einer Nordwest-Passage lief die Segelfamilie 2019 wieder in europäische Gewässer ein – um sich gleich einer neuen Herausforderung zu stellen: Von Norwegen sind sie in Richtung Nordpol bis auf 81 Grad Nord gesegelt und haben Spitzbergen umrundet.
Auf dem Törn waren Wissenschaftler der Western Norwegian University of Applied Sciences mit an Bord, um vor Ort Wasserproben auf Mikroplastikpartikel zu untersuchen und gleichzeitig sogenannte eDNA-Proben zu nehmen, die Aufschluss über die Tiere und Organismen im jeweiligen Lebensraum geben.
Eine ihrer Exkursionen auf dem Svalbard-Archipel führte die kleine Expedition dabei hoch auf die Gletscher. Das Abschmelzen dort mit eigenen Augen zu erleben schockierte Dario Schwörer. „Wir müssen diese Katastrophe stoppen“, sagt er.
Segeln auf 81 Grad Nord – Familie Schwörer umsegelt Spitzbergen
Mittlerweile ist der Törn rund Spitzbergen beendet und die „Pachamama“ zurück in Tromsø in Nordnorwegen – bereit für neue Abenteuer.
Die ganz Geschichte von Familie Schwörer und der Reise ihres Lebens ist in YACHT 13/2020 erschienen, die hier bestellt werden kann.