Kristina Müller
· 21.07.2019
Die Blauwasser-Bloggerin hat nach jahrelangem Refit so ziemlich jedes Teil ihrer Aluyacht repariert und den Pazifik erreicht. Wie geht die Reise weiter?
An Überraschungen, böse wie schöne, hat sich Nike Steiger längst gewöhnt. Daran, dass der Motor nicht anspringt, wenn es so dringend nötig wäre. An Wasser in der Bilge, obwohl die knochentrocken sein müsste. Aber auch daran, dass in der größten Not immer wieder unverhofft freundliche Helfer auftauchen.
Seit 2013 ist die 38-Jährige mit ihrer Reinke Super 10 "Karl" bereits in Mittel- und Südamerika unterwegs. Was mit dem vermeintlichen Schnäppchenkauf in Panama und dem Plan einer großen Blauwasserreise begann (YACHT 4/2015), ist zu einem nicht enden wollenden Refit der gut elf Meter langen Aluyacht geworden. Auf ihrem Youtube-Kanal "White Spot Pirates" und auf YACHT tv berichtet Nike Steiger wöchentlich darüber.
Ungezählte Stunden hat die Marketing-Expertin aus Lüneburg, die meist einhand unterwegs ist, schon in ihren Traum von der großen Fahrt investiert, hat Schweiß, Tränen, aber auch Glücksmomente dokumentiert – und mittlerweile fast jedes Teil von "Karl" mindestens einmal in der Hand gehabt. Nach einer Runde durch die Karibik (YACHT 14/2017) hat sie den Panamakanal durchquert, um endlich den Pazifik zu erkunden. Doch die Baustellen am Boot schienen kein Ende zu nehmen.
Wir haben Nike Steiger während ihres jüngsten Heimatbesuchs getroffen und gefragt, wie groß die Sehnsucht nach der Südsee sein muss, um jahrelang in großer Hitze und mit oft einfachsten Mitteln am Ankerplatz zu malochen – und ob sie nach wie vor ihr ursprüngliches Ziel verfolgt, eines Tages zur großen Blauwasserreise aufzubrechen, die einst eine Pazifikschleife von der Südsee bis Kanada vorsah und sogar die Atlantiküberquerung nach Europa.