Christoph Schumann
· 27.04.2003
Werftchef der berühmtesten deutschen Werft für olympische Bootsklassen wurde 77 Jahre alt. Waging am See trauert um einen seiner bekanntesten Bürger
Leonhard Mader ist tot. Er starb am 23. April im Alter von 77 Jahren. Die erfolgreiche Firmengeschichte seiner Werft begann 1952 mit der Gründung einer Schreinerei.
Schon 1954 wurden die ersten Holzboote gebaut und zwei Jahre später der erste formverleimte Flying Dutchman. Nach Versuchen mit Kunststoff konnte 1962 der erste FD entformt werden.
Schnell machte sich die Hightech-Schmiede vom Waginger See weltweit unter den Spitzenathleten einen Namen. 1972 stellte die Bootswerft sämtliche Finn-Dinghies für die Segelwettbewerbe der olympischen Regatten vor Kiel. 1977 wurde das amerikanische Seglerdenkmal Dennis Conner auf einem Mader-Star Weltmeister. 1988 und 1992 segelten jeweils alle drei Medaillengewinner in der FD-Klasse Mader-Boote.
Mehr als 3000 Korsare wurden in der Werft gebaut. Schließlich krönte die bayerische Landesregierung das Lebenswerk von Leonhard Mader sen. mit der Verleihung des Bayerischen Staatspreises für besondere technische Leistungen im Handwerk.
Leonhard Mader hatte sieben Kinder, von denen Leonhard Mader jun., besser bekannt unter seinem Spitznamen "Bürschi", die Werft als Geschäftsführer leitet.