Abora-ProjektSchilfboot-Expedition endet in der Türkei

Pascal Schürmann

 · 23.09.2019

Abora-Projekt: Schilfboot-Expedition endet in der TürkeiFoto: D. Görlitz/www.abora.eu
Das Schilfboot "Abora IV"

Die von Dominique Görlitz initiierte Schilfboot-Expedition ist beendet. Vor Kurzem hat die Crew mit der "Abora IV" Kas erreicht. Nun soll das Schiff ins Museum

Mitte August hatten die Segler unter Leitung des deutschen Experimentalarchäologen Dr. Dominique Görlitz, 53, im bulgarischen Warna am Schwarzen Meer die Leinen losgeworfen und mit ihrem zuvor in wochenlanger Arbeit selbst zusammengebauten Schilfboot "Abora IV" Kurs aufs Mittelmeer genommen.

Nachdem anfängliche Schwierigkeiten überwunden und insbesondere die Besegelung des Bootes noch einmal überarbeitet worden war, erreichte man vergangenen Donnerstag die Hafenstadt Kas an der Südwestküste der Türkei. Zuvor hatte es Zwischenstopps unter anderem in Burgas, Istanbul, Çanakkale, Limnos und Santorin gegeben.

  Ankunft in Kas. Die Crew wird von Offiziellen willkommen geheißen. In der Mitte mit orangefarbenem Shirt Expeditionsleiter Dr. Dominique GörlitzFoto: D. Görlitz/www.abora.eu
Ankunft in Kas. Die Crew wird von Offiziellen willkommen geheißen. In der Mitte mit orangefarbenem Shirt Expeditionsleiter Dr. Dominique Görlitz

In Kas ist nun damit begonnen worden, das Boot abzuriggen, um es anschließend aus dem Wasser zu nehmen. Per Lkw wird es in den kommenden Tagen zur prähistorischen Stätte von Patara nahe Antalya gebracht, wo es einen Platz in einer Dauerausstellung erhalten soll.

Die "Abora IV" ist 14 Meter lang, vier Meter breit und zwölf Tonnen schwer. Sie trägt ein Rahsegel mit 75 Quadratmeter Fläche. Gebaut wurde sie aus Totoraschilf, das eigens aus Südamerika importiert worden war. Sinn der Expedition war, die in antiken Überlieferungen beschriebenen Handelsrouten der Ägypter zwischen dem Mittelmeer und dem Schwarzen Meer nachzufahren. Die Reise sollte experimentell die Frage prüfen, ob das Schwarze Meer mit seinen tückischen Strömungen und nördlichen Winden für einen altägyptischen Papyrussegler zu überqueren war.

Görlitz' ursprünglicher Plan sah entsprechend vor, über Istanbul, Athen und Kreta bis nach Alexandria an Ägyptens Mittelmeerküste zu segeln, eine Strecke von rund 1600 Seemeilen. Stattdessen war nun nach knapp 1000 Seemeilen vorzeitig Schluss.

  Die Route der "Abora IV" von Warna bis nach KasFoto: D. Görlitz/www.abora.eu
Die Route der "Abora IV" von Warna bis nach Kas

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