Viele Schäden, die auf See auftreten, lassen sich behelfsmäßig reparieren; sie gefährden nicht gleich die Sicherheit der Crew und des Bootes oder noch nicht einmal die Fortsetzung des Törns. Wenn die Maschine nicht startet, kommt man zur Not auch unter Segeln in den Hafen; streikt die Elektronik, weist einem die Naviapp auf dem Smartphone den Kurs, und wenn eine Winsch versagt, benutzt man eben eine andere. Selbst bei einem schweren Riggschaden oder sogar -verlust kommen Segler und Boot unter Motor in den nächsten Hafen. Wenn jedoch das Ruder bricht, dann ist Ersatz nicht so leicht zu beschaffen – und der Weg in den nächsten Hafen nicht ganz einfach.
Glücklicherweise kommt der komplette Verlust des Ruderblatts nicht so häufig vor. Dennoch ist es sinnvoll und auch gute Seemannschaft, für diese Situation einen Notfallplan im Hinterkopf zu haben. Denn bei einer unsanften Grundberührung oder einer Kollision mit Treibgut kann es passieren: Die Flosse ist fort. Dann muss schnell gehandelt werden, da die Yacht ohne Ruderblatt unkontrollierbar ist.
Erfahrungen aus einem Test mit der „Oke“ auf dem Greifswalder Bodden, bei dem die angehängte Ruderanlage aufgrund unterdimensionierter Ruderlager abriss, sind in die Vorbereitung dieses Artikels mit eingeflossen. In der Situation vor drei Jahren war die erste Idee, das unbeschädigte Blatt samt Pinne mit Festmachern hinter das Boot zu laschen. Dafür boten sich die Heckklampen an. Die auftretenden Kräfte waren aber so groß, dass sich das Tauwerk in das Ruderblatt schnitt. Außerdem konnten die Leinen nicht straff genug durchgesetzt werden, um das Ruder an Ort und Stelle zu halten.
Die einzige Möglichkeit war am Ende, die Yacht in Schlepp zu nehmen und mit einer achteraus gehängten Pütz vor dem Querschlagen zu bewahren. So addierte sich eine halbe Stunde Gennakerrauschefahrt vor dem Ruderverlust zu fast vier Stunden Schneckentempo-Schlepp auf dem Rückweg in den Hafen. Die zirka einen halben Meter hohe Boddenwelle vereitelte dabei jeden Versuch, das havarierte Boot längsseits zu schleppen.
In der Ratgeberliteratur und auch online finden sich jedoch noch weitere Taktiken, um ohne fremde Hilfe ein ruderloses Boot in den sicheren Hafen zu bringen. Um diese einmal durchzuprobieren, haben wir uns beim Vercharterer Mola eine Bavaria 40 Cruiser mit abgenommenem Ruderblatt ausgeliehen. Zusammen mit Mitarbeitern von Sailpartner – einem Unternehmen, das unter anderem Sicherheitstrainings für Segler anbietet – spielten wir alle möglichen Szenarien auf dem Bodden vor Breege durch.
Auf diesem geschützten Revier herrschte kein Seegang, der fraglos die Manöver noch schwieriger gemacht hätte. Allerdings stellte der geringe Seeraum von einer mal einer Seemeile die größere Herausforderung dar, und es war unmittelbar zu sehen, ob das Bemühen erfolgreich war, das Boot auf Kurs zu bringen.
Wenn das Ruder nicht mehr funktioniert, wird das das Crewmitglied am Steuer sofort bemerken, da sich das Boot plötzlich nicht mehr kontrollieren lässt. Dann sollten die Segel geborgen werden, sie werden nur ungewollte Drehungen beschleunigen. Per Segeltrimm lässt sich eine Segelyacht ohne Ruder jedenfalls nicht steuern, wie wir feststellen mussten. Sollte sich das Boot in relativ flachem Wasser befinden, kann der Anker klargemacht werden. In einer Legerwallsituation ist es möglich, mit der Genua und Maschine rückwärts Raum nach Luv gutzumachen.
Ein Blick in die Bilge klärt dann, ob zusätzlich zum Ruderschaden auch Wasser eindringt. Wenn ja, muss zunächst der Wassereinbruch gestoppt werden. Liegt man vor Anker oder hat genug Seeraum nach Lee, sollte der Schaden begutachtet werden. Ist tatsächlich das Ruder weg oder nur das Steuerseil locker und vom Quadranten gesprungen? Für Letzteres gibt es mit der Notpinne eine schnelle und einfache Lösung, um wieder manövrierfähig zu werden, zudem lässt sich das Steuerseil recht schnell wieder anbringen und spannen. Ist allerdings das Ruder weit oben abgebrochen, muss über einen provisorischen Ersatz oder Schlepphilfe nachgedacht werden.
Im vorliegenden Test haben wir das Notruder aus einem Spibaum und einem Bodenbrett gebaut. Es geht auch eine Schranktür oder ein Deckel von den Stauräumen unter den Polstern. Eventuell muss mit einer Säge die Größe angepasst werden. Um das Brett am Spibaum zu befestigen, reichen Spanngurte nicht unbedingt aus, da sehr große Kräfte auftreten. Im Test hat sich Schlauchschellenband bewährt. Mit einem Akkubohrer werden rechts und links neben den Spibaum Löcher gebohrt, dort dann das Stahlband durchgezogen und mit den Spannern stramm gezogen. Wichtig ist auch, dass sich das Brett nicht gegen den Spinnakerbaum verdrehen kann. Dagegen helfen zwei Schrauben durch die Augen in der Baumnock. Dann muss am Heck noch ein passender Ort für die Anbringung des improvisierten Ruders gefunden werden. Um genügend Platz zu haben, können die Steuerräder demontiert werden. Das geht ganz schnell mit einer Winschkurbel.
Wir installierten das selbstgebaute Notruder erst mittig, doch dort ließ es sich schlecht festlaschen und war sehr wackelig. Besser ging es außermittig am Backbordheckkorb, wo der Spibaum per Spanngurt befestigt wurde. Wichtig: den Gurt nicht ganz straff ziehen, sodass sich das Notruder noch bewegen lässt. Die anfängliche Idee, es auf der heruntergeklappten Badeplattform an der Leiter zu befestigen, verwarfen wir, weil diese einen sehr wackeligen Eindruck machte und den Ruderkräften nicht gewachsen schien. Außerdem hätten die Scharniere der Badeplattform alle Kräfte aufnehmen müssen, wofür sie eindeutig nicht gemacht sind.
Bei bis zu drei Knoten Motorfahrt ließ sich die Yacht mit dem Notruder auf Kurs halten, bei schnellerer Fahrt wurde der Ruderdruck zu groß, und das Boot war nicht mehr auf Kurs zu halten. Interessanterweise war der Ruderdruck unter Segeln geringer. In Böen muss dann die Crew aber durch Fieren oder Dichtholen der Schoten den Steuermann unterstützen, da sonst ein Sonnenschuss droht.
Sind die nötigen Dinge für den Bau eines Notruders nicht an Bord, muss Schlepphilfe gerufen werden, etwa per Pan-Pan-Ruf über Funk. Geschleppt wird am besten mit dem manövrierunfähigen Schiff längsseits festgemacht. Das funktioniert aber nicht bei Seegang, weswegen meistens klassisch mit langer Leine geschleppt wird. Dazu muss aber das havarierte Fahrzeug durch Nachschleppen von Gegenständen gebremst werden, um ein Querschlagen zu verhindern.
Bei kleineren und leichteren Yachten wie der „Oke“ vor drei Jahren auf dem Greifswalder Bodden reicht eine Pütz am langen Festmacher. Im aktuellen Fall war die Bremswirkung zu gering, und erst ein Treibanker aus einer Rettungsinsel mit immerhin 130 Zentimeter Diagonale brachte den gewünschten Erfolg. Die 700 Euro, die für das Wieder-Bereitmachen der Rettungsinsel fällig werden, sind dann der Preis für die sichere Rückkehr in den Hafen.
Besonders schnell kann allerdings nicht geschleppt werden. Bei 3,5 bis 4,0 Knoten ist die Grenze erreicht, wo aus einem leichten Schlingern des geschleppten Bootes wieder ständiges Querschlagen wird.
Um für den Ernstfall gerüstet zu sein, muss nicht eigens ein Spibaum angeschafft werden, wenn in der Segellast nur Gennaker und Code Zero liegen; es gibt auch Notruder zu kaufen. So bietet etwa Windpilot, Hersteller von Windsteuerungsanlagen, ein Notruder an. Eigner, die schon die Windfahne Pacific desselben Herstellers an Bord haben, müssen fast nichts mehr nachrüsten. Das SOS Rudder gibt es aber auch als Stand-alone, es heißt dann SOS Rudder Solo. Das System ist in zwei Größen für Boote bis 40 und von 40 bis 60 Fuß zu haben. Das Notruder wird in einer 130 mal 40 mal 20 Zentimeter messenden Tasche gestaut und wiegt je nach Größe zwischen 23 und 30 Kilo.
Bei neueren Segelyachten werden die Ruder häufig gegen den Totalverlust bei Kollisionen mit Treibgut geschützt, indem der Ruderschaft nicht vollständig bis zur Unterkante des Ruderblatts durchgeht. Am unteren Ende entsteht so ein Opferstück, das leichter abbricht, ohne Ruderwelle und Koker in Mitleidenschaft zu ziehen. Mit dem verbliebenen Restblatt lässt sich die Yacht dann noch in den Hafen bringen. Mit Vorbereitung und etwas Improvisation klappt es aber auch ganz ohne Ruder.
Um die Notfall-Taktiken beim Totalverlust des Ruders zu testen, baute uns die Werft des Vercharterers Mola das Ruder aus einer Bavaria 40 Cruiser aus. Zusammen mit den Sicherheits-Experten von Sailpartner gingen wir alle möglichen Szenarien durch, um die manövrierunfähige Yacht wieder sicher in den Hafen zu bringen. Dabei flossen auch Erfahrungen aus einem echten Ernstfall mit ein. Beim Test des „Besonderen Bootes“ „Oke“ brach 2017 das Ruder ab. Der Versuch, die angehängte Ruderanlage mit Festmachern hinter den Spiegel zu laschen, scheiterte; die Leinen schnitten sich ins Blatt. Am Ende klappte nur langsames Schleppen mit einer Pütz achtern als Stabilisierung.
Auf Jollen ist es sogar eine Trainingsmethode: ohne Ruderanlage nur mit Segeltrimm und Gewichtsverlagerung steuern. Auf einer über zwölf Meter langen und neun Tonnen schweren Yacht bringen Variationen im Gewichtstrimm natürlich keine spürbaren Ergebnisse. Trotzdem versuchten wir probeweise unser Glück unter Segeln. Dabei drehte das Boot unablässig Kringel. Erst geriet der Druck im Groß zu hoch, das Boot war extrem luvgierig. Erstes und zweites Reff brachten scheinbar den Unterschied, jetzt war der Druck in der Genua jedoch so hoch, dass es zuerst nach Lee in eine Patenthalse ging. Auch die Genua rollten wir daraufhin stückweise weg.
Die Drehungen ließen sich mit Backhalten des Vorsegels und Auffieren der Großschot zwar stoppen, jedoch war kontrollierbare Geradeausfahrt vollkommen unmöglich. Für kurze Momente nahm durch konzentriertes Trimmen und gute Abstimmung der Crew an Vor- und Großschot das Boot Fahrt auf, nur um dann wieder wie wild um die eigene Achse zu wirbeln. Durch das fehlende Ruderblatt entstand ein extremes Ungleichgewicht zwischen Lateral- und Segelplan, und das fehlende Leitwerk im Wasser machte in der Folge Geradeausfahren unmöglich. Auch nicht mit einer achteraus geschleppten Pütz.
Spannend war jedoch die Erkenntnis, dass es trotzdem eine Möglichkeit gibt, das Boot einigermaßen kontrolliert nach Luv zu bewegen und somit einer drohenden Strandung zu entgehen oder sich aus einem Fahrwasser freizuhalten: Mit halb ausgerollter Genua und kräftiger Rückwärtsfahrt richtet sich das Heck durch den Windfahneneffekt in Windrichtung aus. Der Bug schwoit dann stark, dies lässt sich aber durch das Segel vermindern: einfach die Schot auf Halbwindposition festlegen. Das Segel klappt dann selbstständig um und steht teilweise back. So bewegt sich das Boot in leichten Schlangenlinien sicher rückwärts gegen den Wind.
Zuerst die gute Nachricht: Es geht! Mit dem improvisierten Notruder ließ sich die Yacht auf Kurs halten, und auch kontrollierte Kursänderungen waren möglich. Allerdings geriet der Ruderdruck extrem hoch, und es war sehr aufmerksames Steuern erforderlich, damit das Schiff nicht aus dem Ruder lief; sobald man zu sehr vom Kurs abkam, begann es sich zu drehen. Und es war extrem schwer, diese Drehung zu stoppen und das Boot zurück auf Kurs zu bringen. Das dürfte an dem insgesamt unterdimensionierten Ruder gelegen haben.
Der Spinnakerbaum war mit knapp drei Metern sehr kurz. So blieb auch nur ein sehr kurzes Ende zum Steuern, da durch den hohen Freibord der deutlich längere Teil ins Wasser ragte. Zudem war das alte als Ruderblatt dienende Bodenbrett mit etwa 40 mal 50 Zentimetern sehr klein. Wir haben den Baum diagonal auf dem Brett befestigt, damit die lange Seite umströmt wird. Die Ruderwirkung war am besten, wenn es möglichst aufrecht und tief im Wasser stand. Damit sich der Spibaum nicht verwinden konnte, wurden durch die Augen für Toppnant und Niederholer an der Baumnock zwei Schrauben gedreht.
Erstaunlich war, dass trotz der hohen Kräfte alle Verbindungen hielten und sich auch nach dem Test nichts gelockert hatte. Sobald Schlepphilfe zur Stelle ist, ist diese dem Steuern mit Notruder vorzuziehen.
Wenn sich ein anderes Boot zum Schleppen in der Nähe befindet oder heranrufen lässt, bietet dies die beste Möglichkeit, das manövrierunfähige Schiff sicher und einfach in den nächsten Hafen zu bringen. Aber nur eben die Schleppverbindung herstellen und los geht leider nicht – die Yacht ohne Ruder schlägt sofort quer. Dabei bremst der quer zur Fahrtrichtung stehende Kiel abrupt, was für einen starken Ruck in der Leinenverbindung sorgt und das schleppende Schiff harsch aufstoppt. Es besteht die Gefahr, dass die Leine bricht, zudem kommen die Boote nicht voran, nicht einmal ganz langsam.
Um eine einigermaßen sichere Geradeausfahrt zu ermöglichen, muss das Heck der geschleppten Yacht nach achtern gezogen werden, um so das Querschlagen zu verhindern. Das funktioniert mit Gegenständen, die nachgeschleppt werden. Für die Bavaria reichte die Pütz nicht aus, sie dämpfte die Drehbewegung nur sehr leicht, verhinderte aber nicht das Querschlagen. Erst ein „Treibanker“ mit immerhin 130 Zentimeter Diagonale, der aus einer Rettungsinsel bestand, gewährleistete ein sicheres Schleppen.
Das ist auch bei Wind und Seegang möglich. Je länger die Leinen zwischen den Booten und zwischen Boot und Treibanker, desto sanfter die Schlingerbewegung. Dennoch ließ sich der Havarist nur mit etwa 3,5 Knoten schleppen: Wurde die Geschwindigkeit höher, stellte sich das Boot wieder quer. In engen Fahrwassern oder im Hafen funktioniert diese Methode nicht, dann muss das Boot längsseits genommen werden, sobald es die Bedingungen erlauben.
Das havarierte Schiff längsseits zu schleppen ist die eleganteste Lösung. Das schleppende Segel- oder Motorboot ist idealerweise etwas größer; es funktioniert aber auch mit einem kleineren Boot. Beide Fahrzeuge werden mit Vor- und Achterleine sowie Vor- und Achterspring stramm verbunden – also nicht anders als längsseits am Steg.
Wichtig sind dabei viele Fender, damit keine Beschädigungen entstehen. Bei Drehungen im Hafenmanöver sowie durch Wellen von anderen Seglern oder Motorbooten treten sehr hohe Druckkräfte an der Stelle am Rumpf auf, an der die Boote aneinander anliegen. Dort müssen viele und möglichst große Fender platziert werden. Schleppt ein anderer Segler, müssen die Crews darauf achten, dass die Riggs nicht auf derselben Höhe sind und zusammenschlagen können. Außerdem sollte das Heck des Schleppers hinter dem des Havaristen liegen, dann steuert es sich besser. So verbunden ist auch relativ schnelle Fahrt möglich, zumindest bei glattem Wasser.
Im Hafen gelingen Anlegemanöver sogar auf engstem Raum, da sinnvollerweise auch der Antrieb der Yacht ohne Ruder genutzt werden kann. So sind Drehungen auf dem Teller machbar, und das beschädigte Boot lässt sich sehr gefühlvoll an den Steg bringen. Ist der Propeller des Havaristen ebenfalls nicht mehr funktionsfähig, beispielsweise durch den Ruderbruch, manövriert es sich nicht so angenehm, klappt aber trotzdem. Der einzige Nachteil: Die Methode funktioniert nicht bei Seegang. Dann wird die Gefahr starker Schäden durch Gegeneinanderschlagen der Rümpfe und Riggs einfach zu groß. Zudem ist unter solchen Bedingungen an kontrolliertes Geradeausfahren nicht mehr zu denken. Deswegen ist diese Methode eher für die letzten Meter in den Hafen und an den Steg sinnvoll.
Zwei übereinander gesetzte Ankerbälle signalisieren den anderen Crews, dass es sich um ein manövrierunfähiges Fahrzeug handelt. Da wohl auf den wenigsten Yachten zwei Ankerbälle mitgeführt werden, kann dieses Signal erst nach Eintreffen der Schlepphilfe mit deren zusätzlichem Ankerball gesetzt werden.
Wenn die Steuerung versagt, aber das oder die Ruderblätter noch da sind, kann mit einer Notpinne gesteuert werden. Dieser Fall tritt beispielsweise ein, wenn sich das Steuerseil gelockert hat und vom Quadranten gesprungen ist, sich die Schraubverbindung zum Nachspannen vollständig gelöst hat oder das Steuerseil gerissen ist. In diesem Fall dreht die Crew vergeblich an den Rädern, die Bewegung kann nicht mehr auf den Quadranten und damit das Ruderblatt weitergeleitet werden. Die Notpinne wird von oben auf die Ruderwelle gesteckt. Dafür muss meistens ein Deckel mit der Winschkurbel geöffnet werden oder in unserem Fall eine Klappe. Bei der Doppelruderanlage auf unserem Testschiff musste die Notpinne rückwärts aufgesteckt werden, da sie sonst mit Rad und Steuersäule kollidiert wäre. So ist etwas Umdenken beim Steuern gefragt.
Trotz der Umstellung steuerte es sich sehr gut. Mit einem Ruderblatt befindet sich die Welle mittig im Cockpit, und die Pinne wird ganz normal aufgesteckt und benutzt. Der Druck war moderat, und die Yacht ließ sich präzise dirigieren. Bei mehr Wind und Welle ist ein höherer Ruderdruck zu erwarten, was mit der kurzen Pinne anstrengend werden kann. Dann können Leinen, geschickt auf die Winschen umgelenkt, das Steuern vereinfachen.
Dieser Artikel erschien erstmals in YACHT 16/2020 und wurde für die Online-Version aktualisiert.