Nachdem der neue Hubschrauber drei Jahre lang ausgiebig getestet worden ist und dabei alle erforderlichen Prüfungen bestanden hat, wird er den bewährten, aber in die Jahre gekommenen Mk41 „Sea King“ ablösen.
Rund 50 Jahre haben die „Sea King“-Hubschrauber unzählige Rettungseinsätze geflogen und dabei vielen Seeleuten aus höchster Not geholfen. Nun werden die neuen „Sea Lions“ die alten Hubschrauber Stück für Stück im Laufe des Jahres ersetzen.
Der „Sea Lion“ kommt mit seinen zwei Triebwerken auf 4.800 PS und eine Höchstgeschwindigkeit von bis zu 324 km/h. An Bord findet sich Platz für bis zu 16 Personen im Flug über See.
Die neuen Hubschrauber sollen bei Bedarf auch die Außenstellen Warnemünde, Helgoland oder Borkum besetzen. Dabei arbeiten die „Sea Lions“ in Seenotfällen wie ihre Vorgänger eng mit der DGzRS in Bremen zusammen.
YACHT-Redakteur Michael Rink hat sich 2019 während einer Notfallübung von einem Hubschrauber von einer fahrenden Segelyacht abbergen lassen. Die eindrucksvollen Bilder dazu gibt es in dieser Bildergalerie.
Patrick Testa-Kreitz, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der DGzRS:
„Seenotretter und Marineflieger unterstützen sich gegenseitig bei der Durchführung ihrer jeweiligen hoheitlichen Aufgaben. Die Zusammenarbeit zwischen beiden als Teil der weltweiten Familie der jeweils zuständigen SAR-Dienste ist seit Jahrzehnten besonders eng.”
Seit Auslieferung der neuen SAR-Hubschrauber des Typs „Sea Lion“ haben viele verschiedene Rettungseinheiten und Besatzungen der DGzRS in allen Revieren von Nord- und Ostsee mit den Marinefliegern Anflug- und Winschverfahren des neuen Hubschraubers trainiert.
In Grenzgebieten setzt die von der DGzRS betriebene deutsche Rettungsleitstelle See, das Maritime Rescue Coordination Centre (MRCC) Bremen, auch SAR-Hubschrauber der Nachbarländer ein. Genauso unbürokratisch und problemlos wie die Zusammenarbeit auf See erfolgt auch diejenige über die Luft.
Über den SAR-Dienst hinaus setzen die Seenotretter zur Unterstützung im Seenotfall oder bei anderen Notfällen auf See – beispielsweise medizinischen Notfällen – auch andere Hubschrauber über See ein. Unterstützung erhalten die Seenotretter unter anderem von der Bundespolizeifliegerstaffel, von den durch Northern Helicopter (NHC) betriebenen Rettungshubschraubern zur Notfallvorsorge auf Offshore-Windkraftanlagen sowie von küstennah operierenden kleineren Hubschraubern des ADAC und der Polizeien der Länder.