Ja, es stimmt, Nebel, Nässe und niedrige Temperaturen sind selbst im Sommer an der Küste von Schottland an der Tagesordnung. Und doch ist das Revier von geradezu magischer Schönheit. Wild und weich zugleich. Christian Irrgang ist hingesegelt
Wenn das nicht passt! „Far have I traveled and much have I seen, dark distant mountains with valleys of green, past painted deserts, the sunset’s on fire, as he carries me home to the Mull of Kintyre.“ Der mit Dudelsackklängen unterlegte weltberühmte Song Paul McCartneys kommt mir unwillkürlich in den Sinn, als die irische Trikolore eingeholt und kurz darauf die schottische Saltire, das weiße Andreaskreuz auf blauem Grund, unter der Saling flattert. Gemeinsam mit Frank, einem Freund, bin ich unterwegs von Glenarm, einem Dorf nördlich von Belfast, 37 Seemeilen über die Irische See rüber nach Kintyre. Wie ein Bollwerk schirmt die lang gezogene Halbinsel den Firth of Clyde vom offenen Atlantik ab.
Unser erstes Ziel in Schottland ist Campbeltown. Die Segelbedingungen auf dem Weg dorthin könnten besser – und für die Region untypischer – kaum sein. Die Sonne scheint, der Wind weht aus Südost mit 4 Beaufort. Das ist nicht viel, genügt aber, um meinen Neun-Meter-Langkieler „Oblomow“, mit dem ich mit wechselnden Mitseglern einen langen Sommertörn rund Großbritannien unternehme, an diesem Tag Ende Juli bei halbem Wind in Rauschefahrt zu versetzen. Herrliche 20 Meilen weit. Südlich Sanda Island können wir sogar noch ein paar Grad abfallen.
Bei der Ankunft nimmt uns der Hafenmeister auf der Mole in Empfang, deutet mit dem Arm auf das Gebäude gegenüber und sagt: „You can pee over there.“ Frank ist verwirrt. Nach den Toiletten hatte er gar nicht gefragt. Nach mehrmaligem Nachfragen verstehen wir, was der Mann meint: Dort drüben können wir bezahlen – you can pay over there. Willkommen in Schottland; an den Dialekt müssen wir uns erst noch gewöhnen.
Schon abends ist vom schönen Wetter nichts mehr übrig. Kräftiger Regen setzt ein. Und hält an. Morgens dann Nebel, der Regen geht in Niesel über. Tiefdruck über den Highlands. Erst mittags zeichnet sich eine leichte Besserung ab. Der Wind hat auf West gedreht, der Blister geht hoch und steht vor einem grauen Himmel, der allmählich ins Blau wechselt. Wir nehmen Kurs auf die Lamlash Bay zwischen Arran und Holy Island. Als wir eintreffen, sind alle Besucherbojen belegt. Zum Glück hat sich der Wind weitgehend gelegt, sodass wir kein Problem haben, einen sicheren Ankerplatz zu finden. Über der Bucht kreisen Basstölpel. Um uns herum stürzen sich die großen Vögel mit angelegten Flügeln kopfüber ins Wasser. Wir schauen dem Treiben von Bord aus gebannt zu.
Als es dunkel wird, beobachten wir, wie an Land die Lichter angehen und sich die hohen Berge in der Inselmitte in Schattenrisse vor einem tintenblauen Himmel verwandeln. Stille kehrt ein, als die Tölpel nach und nach ihre Jagd nach Fischen einstellen. Im Cockpit im Schein der Petroleumlampe sitzend, genießen wir diesen besonderen Moment.
Gleich gegenüber liegt das kleine Holy Island. 1991 war das seinerzeit unbewohnte Inselchen an ein tibetanisches Zentrum verkauft worden. Heute leben dort etwa 30 Buddhisten in einem Kloster. Und das hier, in Schottland! Mitsegler Frank entpuppt sich als großer Asien-Fan, und auch mein Interesse ist geweckt. Besucher seien im Kloster willkommen, hatten wir erfahren. Da die Fähre am nächsten Tag nicht verkehrt, verholen wir „Oblomow“ an einen Ankerplatz vor Holy Island und setzen mit dem Beiboot über zum steinigen Strand.
Dann gehen wir, etwas verunsichert, weil kein Mensch zu sehen ist, auf Erkundungstour. Vor dem Haupthaus, dem Centre for World Peace and Health, grasen friedlich ein paar Ponys. Gebetsfahnen flattern träge im leichten Wind, sonst herrscht Stille. Ein Pfad führt zum Leuchtturm im Inselsüden. Am Wegesrand, inmitten der Heidelandschaft, stoßen wir auf bunt bemalte Felsen: buddhistische Gottheiten. Die weiße Tara, die grüne Tara – Frank kennt sie allesamt beim Namen.
Leider verpassen wir die Abzweigung, die uns oben über die Insel wieder zurückgeführt hätte. Als wir unseren Irrtum bemerken, ist es zum Umkehren schon zu spät, und wir müssen einmal ganz außen rum. Triefend nasse Wiesen, schartige Felsbrocken, steiniges Ufergelände, es nimmt kein Ende. Recht anstrengend ist es außerdem, und mehr als einmal geraten wir gefährlich ins Rutschen. Aber schließlich haben wir es geschafft, umrunden die letzte Felsnase und sind zurück am Ausgangspunkt. Bunt leuchten die Gebetsfahnen jetzt im Sonnenschein.
Abends spielen die deutschen Fußball-Frauen gegen die Engländerinnen um die Europameisterschaft. Eine zweite Yacht, die „Kailena“, ist inzwischen ebenfalls hier vor Anker gegangen. Wir haben Bill und Anna, das Skipperpaar, schon im irischen Portaferry kennengelernt und uns seitdem ein paarmal wieder getroffen. Zuletzt in Bangor, dem Yachthafen von Belfast. Obwohl sich die beiden genauso wenig für Fußball interessieren wie wir, setzen wir uns gemeinsam in der Lobby des „Glenisle Hotel“ vor den Fernseher. Als waschechter Schotte ist Bill natürlich für Deutschland – wenn auch am Ende vergebens!
Als wir wieder vor die Tür treten, werden wir böse überrascht. „Kailena“ hat sich losgerissen! Wir entdecken sie bereits ziemlich weit entfernt durch die Bucht driften. Jeden Moment droht sich die Yacht da draußen in einer der Fischfarmanlagen zu verfangen. Bill und ich jagen ihr im Dingi hinterher und erreichen sie gerade noch rechtzeitig.
Erneut kündigt sich anderntags schottisches Wetter an, sodass wir den Plan, einen Landausflug auf Arran zu machen, fallen lassen. Stattdessen sehen wir zu, dass wir das 13 Seemeilen entfernte Ardrossan erreichen. Eine gute Entscheidung! Abends zieht Regen auf, und kräftige Böen orgeln durchs Rigg. Da sitzen wir zum Glück schon im Restaurant am Hafen und probieren, wie Haggis schmeckt. Das ist neben Fish ’n’ Chips das andere schottische Nationalgericht, bestehend aus dem Magen eines Schafs, der mit Herz, Leber, Lunge, Nierenfett, Zwiebeln und Hafermehl gefüllt und mit Pfeffer scharf gewürzt wird. Nicht schlecht, finden wir. Man darf sich nur nicht von den Zutaten abschrecken lassen.
Den gewonnenen Tag nutzen wir zu einem Ausflug mit der Bahn nach Glasgow. Nur 40 Minuten dauert die Fahrt, kurz darauf schon sind wir in der Gallery of Modern Art und gucken uns Bilder an. Das auffälligste Kunstobjekt, finden wir, steht allerdings vor dem Haus. Da sitzt der Herzog von Wellington auf seinem hohen Ross – und auf seinem Kopf schräg, keck wie der Zylinderhut von Johannes Heesters, ein Verkehrskegel. Irgendwann in den achtziger Jahren hatten ein paar Witzbolde die Schnapsidee, dem Herzog das Hütchen aufzusetzen – sicher keine ganz ungefährliche Kletterei. Natürlich waren die Ordnungshüter schnell zur Stelle, um das Ding zu entfernen. Doch flugs war der Pylon wieder drauf, und es entwickelte sich ein munteres Katz-und-Maus-Spiel. Da das bald ziemlich teuer wurde, weil die Stadt jedes Mal eine Hebebühne anfahren lassen musste, was pro Jahr um die 10.000 Pfund gekostet haben soll, wollte man schließlich den Sockel aufstocken lassen, um das Erklimmen unmöglich zu machen. Aber da hatten die Stadtväter die Rechnung ohne ihre Einwohner gemacht. Ein Proteststurm brach los. Und weil sogar das Stadtmarketing den behüteten Herzog inzwischen als Werbeträger entdeckt hatte, blieb der Kegel schließlich auf dessen Haupt.
Mit dem Ausflug endet Franks Wache, der nächste Crewwechsel steht an. Am Morgen steigt Jörg aus dem Nachtzug von London. Ein kräftiges Frühstück genügt ihm, mittags laufen wir aus. Wieder hinüber nach Arran, doch diesmal zum Loch Ranza, der Ankerbucht im Inselnorden. Der Wind kommt von vorn, wir müssen kreuzen, Jörg gefällt das. Er ist ein unermüdlicher Rudergänger. Aus 18 Meilen direktem Kurs werden am Ende lockere 32. Wie zur Belohnung strahlt sogar die Abendsonne wunderschön und lässt die Heide auf den Bergen ringsum lila leuchten.
Nach einem kräftigen Guss und nachdem wir ausgiebig den strahlenden Regenbogen bewundert haben, den die Morgensonne schräg vor uns übers Wasser zaubert, steht ein Landausflug an. Immer geradeaus ein paar Kilometer die Straße runter, dann stehen wir vor der Lochranza Distillery. Für ein Whiskytasting ist es noch zu früh, aber ein- oder zweimal ins Regal greifen, um die Bordbar zu komplettieren, das geht. Ein Café haben die hier auch, da bekommen wir einen Cappuccino, alkoholfrei.
So unerlässlich es im Süden Englands oder drüben in Irland war, sich bei den Fahrzeiten nach der Tide zu richten, so egal ist das hier. Im Firth of Clyde – der englische Begriff Firth bedeutet so viel wie Fjord oder Förde – steigen und fallen die Pegelstände zwar im Schnitt um die drei Meter. Aber das erzeugt keine wesentlichen Oberflächenströme. Gleiches gilt für die abzweigenden Meeresarme wie den Lower Loch Fyne oder den East Loch Tarbert mit dem Fischerhafen gleichen Namens.
„The setting is picturesque in the extreme, with the village circling the naturally formed harbour“, lese ich auf der Webseite visitmyharbour.com, die mich auf der ganzen Reise zuverlässig mit allen nötigen Informationen versorgt – garniert mit einer Prise englischen Humors. Schöner kann man’s nicht sagen.
Die schlappen 14 Seemeilen bis Tarbert schummeln wir uns dicht an der Küste entlang. Die Sonne scheint, die Hosenbeine sind gerefft, der Wind macht einen auf flotten Dreier. Wenn nur nicht die fiesen kleinen Fallböen wären, die von den Bergen immer wieder auf uns niedergehen.
Anschließend geht es weiter nordwärts. Wir erreichen den Crinan Canal. Sieben Drehbrücken und 15 Schleusen, von denen die meisten per Hand und mit vollem Körpereinsatz bedient werden müssen. Das Ganze auf einer Länge von nur neun Seemeilen. Die kurze Wasserstraße trennt die Halbinsel Kintyre vom Rest Schottlands und bringt uns zurück auf den Atlantik. Auf diese Weise sparen wir uns den weiten Weg zurück und unten ums Mull of Kintyre herum.
Man kann den Crinan Canal problemlos an einem Tag absolvieren, aber warum sollte man? Bis zu vier Übernachtungen sind im Preis für den Transit inbegriffen. So viel Zeit wollen wir uns nun auch wieder nicht lassen, aber zwei Tage habe ich eingeplant. Auf den Kanal habe ich mich schon gefreut, seit ich zu Hause eine Fernsehreportage darüber gesehen habe. Einzig die dort erwähnte Tatsache, dass man mit massiven Angriffen von Midges, winzig kleinen, aber sehr blutrünstigen Mücken, rechnen muss, die sich im Süßwasser des Kanals massenhaft vermehren, macht mir Sorge. Im Film trugen die Schleusenwärter zum Schutz Hüte mit einem engmaschigen Schleier. So etwas haben wir nicht an Bord, wir müssten improvisieren.
Der Spaß beginnt in Ardrishaig. Jörg steht auf dem Vorschiff, ich im Cockpit. Die Festmacher müssen vier Meter hoch auf die Mauer geschleudert werden. Die Seeschleuse hievt uns aufs richtige Niveau. Wir zahlen die Transitgebühr, erhalten eine Einweisung von Tiegan, der fröhlichen Schleusenwärterin, sowie einen Schlüssel für alle Sanitäranlagen auf dem Weg. Die nächsten beiden Schleusen folgen kurz darauf. Bis dort läuft Tiegan am Ufer neben uns her, dann wandert sie zurück. Wir sind auf uns allein gestellt.
Mal geht die Fahrt durch dichten Wald, mal an meterhohen Rhododendronwänden entlang, mal schweift der Blick über weite Wiesen auf die Hügel am Horizont – Schottland wie aus dem Werbefilm. Nur ab und zu kommt uns ein anderes Boot entgegen. Am ersten Tag absolvieren wir die halbe Strecke und verbringen die Nacht am Anleger in Cairnbaan. Für die zweite Hälfte bis Crinan herrscht dann mal wieder landestypisches Wetter: tief hängende Wolken und hohe Luftfeuchtigkeit. Liquid Sunshine, wie die Schotten sagen. Immerhin ist das offenbar kein Flugwetter für Insekten. Der gefürchtete Angriff der Blutsauger bleibt aus.
Als uns die Seeschleuse in Crinan zurück ins Salzwasser entlässt, empfängt uns dichter Nebel. Instrumentenflug. Doch als die Wolkendecke reißt, beginnt das Meer zu glitzern. Wir schwimmen wie auf einer zerknitterten Alufolie. Die hohen Gipfel von Jura sind noch dunstverhüllt, doch die Wiesen darunter leuchten in sattem Grün, sobald die Sonne einen Strahl durch ein Wolkenloch schickt. Es sind Momente voller Magie! Allein dafür lohnt die Reise.
In der Bucht vorm Örtchen Craighouse mit Blick auf die Jura Distillery und das Hotel finden wir eine freie Muringboje. Im Restaurant hatten wir telefonisch reserviert, und als wir in die Bar kommen, werden wir von Gordon, dem Barchef, mit Handschlag begrüßt: „Mister Christian, I presume.“ Das Dinner schmeckt vorzüglich. Fisch dominiert die Speisekarte.
Nach dem Dessert verwickeln wir Gordon in ein Fachgespräch. Der kennt sich natürlich bestens aus mit dem edlen Stoff, der hier gleich nebenan hergestellt wird. Auf Jura wie auch auf der Nachbarinsel Islay wird besonders rauchiger Whisky gebrannt. Heftiges Zeug, unverwechselbar, aber nicht jedermanns Sache. Der Inseltorf, den sie hier verwenden, um das Malz zu rösten, ist dunkel und feucht und hat einen hohen Anteil an Seegras, Algen und Meerwasser. Daher das charakteristische Aroma.
Während auf Islay noch neun Destillerien in Betrieb sind, war und ist es hier immer nur eine einzige. Trotzdem gibt es Leute, die behaupten, dass Jura wahrscheinlich die einzige Insel der Welt sei, auf der es mehr Whiskyfässer als Menschen gibt.
Wir lassen uns als Nächstes von der Strömung durch den Sound of Islay gen Norden spülen. Hier spielen die Gezeiten wieder eine Rolle. Trotz nur leichter Brise fahren wir fünf Knoten über Grund. Kommt ein kleiner Drücker, beschleunigt „Oblomow“ sogar auf neun Knoten. An der Pier von Scalasaig auf Colonsay ergattern wir den einzigen freien Platz. Extralange Festmacher sind vonnöten, denn es geht wie im Fahrstuhl mit den Gezeiten auf und ab.
Am nächsten Morgen begeben wir uns auf Wanderschaft, um das Colonsay Estate, das Haus und den Garten des 5th Baron Strathcona and Mount Royal, zu besichtigen. Ja, hier zählen noch Titel und Traditionen! Baron Alex lebt auf dem Anwesen mit seiner Familie, zahlenden Gästen vermietet er seine Cottages, für uns windzerzauste Segelnomaden hat er ein Stück Kuchen und einen Kaffee übrig.
Als wir zurückkommen, holt gerade die „Lake Isle of Innisfree“ ihren Anker auf, an dem sie in der Bucht auf uns gewartet hat, und kommt längsseits. Acht Menschen und zwei Hunde wollen bei uns ins Päckchen kommen. Oha. Da tauschen wir lieber die Plätze. Zumal wir früh am nächsten Tag weiterwollen. Später bedanken sie sich sogar in der Hotelbar bei uns: Sláinte, Prost, gern geschehen!
Segeln können wir anderntags nur zwei Stunden, dann muss der Motor ran. Die Delphine vor und neben uns nehmen wir inzwischen fast schon wie eine Selbstverständlichkeit zur Kenntnis. Das langweilige Tuckern bringt uns auf absonderliche Gedanken. Wir diskutieren etwa die Frage: Macht Shortbread süchtig? Dieses buttrig weiche, süße Gebäck aus Schottland, von dem wir bei jeder Einkaufsgelegenheit gleich mehrere Packungen greifen, weil wir uns sicher sind, dass sich umgehend Entzugserscheinungen einstellen würden, wären unsere Vorräte plötzlich erschöpft.
Eine zauberhafte Backstagsbrise unterbricht unsere tiefschürfenden Erörterungen. Sie bläht den Blister und schiebt „Oblomow“ bis vor die North Pier Pontoons. Das ist der noch recht neue Yachthafen von Oban. Hier endet für Jörg die Reise, seinen Platz wird Sanne einnehmen. Mit ihr soll es weitergehen durch den Caledonian Canal mit seinen spektakulären Schleusentreppen. Und natürlich mit der Fahrt über den legendären Loch Ness. Hoffen wir, dass das Ungeheuer uns in Ruhe lässt.
Der Westen Schottlands profitiert vom Golfstrom, das Klima ist hier tendenziell milder als an der Nordseeküste. Beste Reisezeit: Mai bis September. In den Sommermonaten im Schnitt sechs Sonnenstunden am Tag, dennoch sollte man für wechselhaftes Wetter mit Regen, Niesel und Nebel gewappnet sein – nicht selten erlebt man alles an einem Tag. Entgegen der verbreiteten Meinung, die schottischen Küsten seien meistens sturmumtost, ist es im Sommer sogar oft eher windarm. Die Ausrüstung mit Leichtwindsegeln ist daher unbedingt empfehlenswert.
Ohne nennenswerte Tidenströme stellt die Navigation im Firth of Clyde keine große Herausforderung dar. Die wechselnden Wassertiefen sollten jedoch beachtet werden. Im Gegensatz dazu muss im Bereich der Inneren Hebriden, also auf dem hier beschriebenen Törn rund um Jura, Islay und Colonsay, besonders in den Sunden auf die Strömungsrichtung geachtet werden. Gezeiten und Tidenströme zeigt beispielsweise die Navionics-Boating-App an. Alle Fahrwasser und auch die Hafeneinfahrten sind gut betonnt und befeuert.
Eine Anmeldung beim Hafenmeister über VHF ist meist obligatorisch. In der Hochsaison sollte man sich einen oder zwei Tage im Voraus telefonisch einen Platz reservieren. Auf visitmyharbour.com findet man neben den VHF-Kanälen und Telefonnummern der Hafenmeister auch Fotos sowie Empfehlungen für Ankerplätze.
Fünf Monate lang war unser Autor mit seinem Boot sowie wechselnden Mitseglern auf Sommertörn rund England und Schottland. Über seine Erlebnisse hat er ein Buch geschrieben (144 Seiten mit 90 Fotos; 29,90 Euro), DELIUS-KLASING.DE