CharterPreissteigerungen und Betrug – so retten Sie Ihr Geld!

Andreas Fritsch

 · 21.12.2023

Charter: Preissteigerungen und Betrug – so retten Sie Ihr Geld!Foto: A. Fritsch/YACHT
Charteryacht in Griechenland
Die Frühbucher-Welle nimmt Fahrt auf, Kunden buchen ihre Chartertörns für 2024. Zuletzt verloren Segler durch Zahlungsschwierigkeiten von Online-Agenturen wie Zizoo ihr Geld. Wir erklären, wie Sie das für Ihre Urlaubsbuchung verhindern können

Die Feiertage und die freie Zeit zwischen den Jahren nutzen viele Chartersegler für die Planung und auch schon Buchung ihres Törns im nächsten Jahr. Schließlich locken derzeit viele Flottenanbieter noch mit Frühbucher-Rabatten, oft bis zu 25 Prozent oder gar mehr, um ihre Buchungslisten für 2024 möglichst schnell vollzubekommen. Bei den 2023 doch kräftigen Preissteigerungen für Charterwochen gilt es für manche Kunden, diese Nachlässe mitzunehmen. Die finanziellen Probleme zweier Online-Agenturen in den letzten Monaten, bei denen Dutzende Kunden teilweise ihre kompletten Anzahlungen verloren, haben dabei verdeutlicht, dass die sauer verdienten Euros durchaus in Gefahr geraten können. Denn als Kunde gibt man relativ früh relativ große Summen aus der Hand, entweder an eine deutsche Agentur oder direkt ans Ausland zu einem Flottenbetreiber.

Doch es gibt Wege mit akzeptablem Aufwand für Sie, ein solches Debakel zu verhindern. Zumal über den Buschfunk der Charterszene zurzeit ungewöhnliche Praktiken mancher Agenturen gemeldet werden. So hat eine größere europäische Online-Buchungs-Plattform derzeit Angebote online, bei denen Schiffe mit kräftigen Rabatten angeboten werden, aber dafür sofortige, komplette Bezahlung der Charter gefordert wird statt der oft üblichen 50 Prozent oder Ähnlichem. Obendrein finden sich dann noch in den Bedingungen obskure Klauseln wie der Hinweis “keine Rückerstattung”, was befürchten lässt, dass ein Storno der Reise zum anteiligen Charterpreis, wie eigentlich die Regel, nicht mehr möglich ist. Wer über solche branchenunüblichen Dinge stolpert, bei dem sollten sofort die Alarmglocken läuten. Dann den Anbieter wechseln oder eben auf Nummer sicher gehen:

Die Rettungsanker: Sicherungsschein oder externe Versicherung

Denn seit Jahren kann man seine Zahlungen gegen Pleite der vermittelnden Agentur oder des Flottenbetreibers vor Ort im Ausland versichern. Das geht auf zwei Wegen: Wer über eine der Mitgliedsagenturen der Vereinigung Deutscher Yacht-Charterunternehmen (VDC) bucht, kann nach einem Sicherungsschein fragen. Die Mitglieder haben seit Jahren eine Kooperation mit einem Rückversicherer. Allerdings läuft diese Kooperation Ende 2023 aus, der Verband arbeitet gerade an einer neuen Lösung für 2024. Sprechen Sie einfach mit Ihrer Agentur darüber. Der Vorteil einer guten Agentur, die sich auch im Branchenverband organisiert hat, ist übrigens, dass diese die Flottenbetreiber gut kennt und manchmal auf die Masse der Anbieter verzichtet, dafür die Firmen sorgfältiger aussucht. So wird relativ früh bemerkt, wenn der Flottenbetreiber Probleme bekommt.

Die wohl sicherste Alternative ist, wenn der Kunde selbst aktiv wird und seine Buchung in Eigenregie absichert. Das geht über Versicherungsmakler wie Pantaenius, Hamburger Yachtversicherung und weitere. Die Höhe der Gebühr berechnet sich dann über die Höhe der Chartersumme. Mehrheitlich gibt es die Insolvenzversicherung allerdings nur im Paket mit einer Reiserücktrittsversicherung. Die Kosten für das Duo, das meist explizit als Zusatz gewählt werden muss, betragen für einen durchschnittlichen Chartertörn von ein bis zwei Wochen mit 4.000 Euro Chartersumme und einer Crew von fünf bis sieben Seglern knapp 200 Euro, allerdings im Fall des Ausfalls wegen Insolvenz mit zehn Prozent Eigenanteil. Kann man die Reise nicht antreten aus gesundheitlichen Gründen, sind es 20 Prozent.


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