SchwedenWöchentliche Sichtungen russischer U-Boote in der Ostsee

Fabian Boerger

 · 09.12.2025

Schweden: Wöchentliche Sichtungen russischer U-Boote in der OstseeFoto: Fabian Boerger
Immer öfter tauchen U-Boote in der Ostsee auf. Hier patrouilliert ein deutsches U-Boot durch die Kieler Förde. Doch die schwedische Marine meldet: Russland schickt zunehmend mehr U-Boote in die Region.
​Wöchentlich begegnet die schwedische Marine russischen U-Booten in der Ostsee. Das sagt der Marine-Kapitän Marko Petkovic gegenüber der britischen Zeitung The Guardian. Er rechnet mit einer weiteren Zunahme der russischen Präsenz in der Region. Die NATO reagiert.

​Nach Einschätzung von Petkovic könnte Russland seine militärischen Aktivitäten in der Ostsee nach einem möglichen Waffenstillstand in der Ukraine sogar noch verstärken. Bereits in den vergangenen Jahren habe man eine kontinuierliche Zunahme russischer Unterwasseraktivitäten beobachtet, so Petkovic.

Sichtungen seien zwar üblich, aber die Zahl sei in den vergangenen Jahren angestiegen. Moskau baue seine Präsenz systematisch aus, so der schwedische Offizier. Entsprechend müssten die Verteidigungskapazitäten seines Landes ausgebaut werden, um auf diese Entwicklung reagieren zu können.

​NATO übt U-Boot-Abwehr in der Ostsee

​Als eine Reaktion auf die verstärkte russische Präsenz war Schweden Mitte November Gastgeber der großen NATO-U-Boot-Abwehrübung “Playbook Merlin 25”. An dem Manöver beteiligten sich neun Länder, darunter Schweden, Deutschland, Frankreich und die USA.

Hunderte Soldaten trainierten unter realen Bedingungen der Ostsee ihre Fähigkeiten zur U-Boot-Jagd, um sich auf eine mögliche Konfrontation vorzubereiten. Training ist durchaus sinnvoll angeDie hügelige Unterwasserlandschaft der Ostsee vor Schweden erschwert die Ortung feindlicher U-Boote erheblich, da diese sich in der zerklüfteten Topografie verstecken können.

​Zunahme militärischer Aktivitäten insgesamt

Die wiederholten U-Boot-Sichtungen stehen im Zusammenhang mit militärischen Aktivitäten, die in letzter Zeit zugenommen haben. Vor wenigen Wochen sorgte das russische Landungsschiff Alexandr Shabalin für Aufsehen, das wiederholt vor der Insel Fehmarn auftauchte. Nach NDR-Recherchen eskortierte es ein Frachtschiff einer russischen Staatsreederei, das mutmaßlich Kriegsgerät transportierte.

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Hinzu kommen zivile Öltanker der russischen Schattenflotte. Sie würden zwar keine direkte militärische Bedrohung darstellen, so Petkovic, könnten aber militärisch genutzt werden – etwa zum Start von Drohnen.

Bedeutung für Segler

​Für Segler dürfte die Entwicklung auch in der kommenden Segelsaison relevant werden, wenn weitere NATO-Übungen oder Sperrgebiete die Routenplanung beeinflussen könnten. Zu rechnen ist mit den NATO-Übungen BALTOPS und Northern Coast, die alljährlich stattfinden.

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