Die erste Yacht der ARC-2025-Flotte hat Saint Lucia erreicht. Die „Nextgen by Jajo", der ehemalige Volvo-65-Racer des niederländischen Teams Brunel, absolvierte die 2.700 Seemeilen lange Distanz von Las Palmas de Gran Canaria in die Karibik in gerade einmal 10 Tagen, 48 Minuten und 51 Sekunden. Damit sicherte sich die Crew um Skipper Jelmer Van Beek die Line Honours.
Nach Überqueren der Ziellinie wurde die Mannschaft von Vertretern des World Cruising Club, des Tourismusministeriums von Saint Lucia, der Saint Lucia Tourism Authority und der "Igy" Rodney Bay Marina begrüßt.
„Die Line Honours zu holen ist immer etwas Besonderes und nie einfach. Wir wussten, dass wir das schnellste Boot haben, aber man muss es dann auch umsetzen können. Ich bin wirklich stolz auf das Team", sagte Skipper Jelmer Van Beek nach dem Rennen. „Wir hatten Tag für Tag schnelles Segeln. Es gab so viel Downwind-Segeln, das haben wir wirklich genossen." Die Crew wurde nach ihrer Ankunft herzlich empfangen: Nach zehn Tagen auf See gab es für alle Rum Punch.
Die „Nextgen by Jajo" ist mit ihrem Carbonrumpf und -rigg extrem leicht. “Wir erreichen mühelos Geschwindigkeiten von über 20 Knoten. Der Volvo 65 ist mein Lieblingsboot, und ich habe den Atlantik achtmal mit diesem Boot überquert", erklärte Van Beek. Bevor das Boot als „Nextgen by Jajo" bekannt wurde, segelte es als „Team Brunel" und errang bereits 2015 die Line Honours sowie den damaligen "ARC"-Geschwindigkeitsrekord.
Als nächstes Boot traf am heutigen frühen Morgen dann Trimaran „Picomole" unter Skipper Aldo Fumagalli in Saint Lucia ein. In den kommenden Stunden sollten die „ReMax One" und „La Loevie" folgen. Das Gros der Flotte wird hingegen noch einige Tage lang das Segeln im Passat genießen dürfen. Die meisten Crews haben noch über 1.000 Seemeilen vor dem Bug.
Darunter auch die deutsche Skipperin Marlene Brudek, die mit zwei Mitseglern auf ihrer JPK 10.30 “Heartbeat 2” ebenfalls in der Racing-Gruppe gestartet ist. Momentan liegt sie berechnet auf Rang fünf von zehn Booten - mit Chancen, am Ende noch einen Podiumsplatz zu ergattern.
Der überwiegenden Mehrheit der ARC-Teilnehmer geht es hingegen allein darum, den Atlantik zu überqueren. In welcher Zeit, spielt für sie keine Rolle. Spaß haben und sicher Ankommen lautet das Motto, und jede Ankunft in der Rodney Bay im Norden Saint Lucias wird wie ein Sieg gefeiert.
Wie es anschließend weitergeht, ist höchst unterschiedlich. Die einen reisen noch vor Weihnachten per Flieger zurück in die Heimat. Andere Crews verbringen die Festtage und teils auch das kommende Frühjahr in der Karibik, bevor sie unter Segeln die Rückreise über den Nordatlantik antreten. Einige Segler richten den Bug ihrer Yacht hingegen weiter westwärts, gen Panama und Südsee.
„Wir sind froh, wieder in der Karibik zu sein. Mein persönliches Motto ist, als Segler folgt man der Sonne!", freute sich “Nextgen”-Skipper Van Beek. Sein Team wird zunächst nach Saint Maarten weiterreisen, um dort am Caribbean 600 und der Heineken-Regatta teilzunehmen. Anschließend geht es zurück in die Niederlande.
Die ARC ist in erster Linie eine Cruising-Rally, die Seglern ermöglicht, Ozeanpassagen auf sichere und gesellige Weise zu absolvieren. Mit dem Sieg der „Nextgen by Jajo" zeige sich jedoch einmal mehr, so die Veranstalter, dass die Rally auch für Regattacrews attraktiv ist.