Liegeplatznot, Nationalpark-Pläne & Co.So entwickelt sich die Lage für Segler an der Ostsee

Andreas Fritsch

 · 24.05.2023

Volle Stege: Eckernförde mit der  Im–Jaich–Marina im Vordergrund
Foto: Im Jaich/K. Steiner

Die Liegeplatznot ist weiterhin groß, neue Marinas sind nicht in Sicht. Und die Nationalpark-Pläne sorgen für arge Verunsicherung. Doch es gibt auch positive Entwicklungen. Was Segler in dieser Saison beim Schippern auf der Ostsee erwartet

Nach dem kalten Frühling ist die Ostsee-Saison spürbar langsamer gestartet als in den Vorjahren. Die Häfen werden trotzdem wieder voll. Auch 2023 berichten vor allem Marinabetreiber in Schleswig-Holstein von extrem hoher Nachfrage. „Es gibt noch immer Wartelisten in allen unseren Häfen“, sagt Hans Jaich von der Im-Jaich-Gruppe, die Häfen unter anderem in Eckernförde, Flensburg, Arnis, Lauterbach und Gustow unterhält. Philipp Mühlenhardt von der Sporthafen Kiel GmbH, Betreiber von neun Häfen in der Förde, berichtet: „Wir konnten etwa 400 Eignern den Wunsch nach einem Platz leider nicht erfüllen.“ Bis auf eine Handvoll Häfen sah es überall ähnlich aus.

Die große Mehrzahl führt Wartelisten, viele über 100, teils 400 Plätze lang. Doch davon sollten sich Segler nicht abschrecken lassen. Viele Kunden bewerben sich in zig Häfen. Ist ein Platz frei, entpuppen sich bei Nachfrage nicht selten die ersten zehn Interessenten auf der Liste als bereits versorgt.

Ein Tipp für Segler ohne Platz, aber mit Boot: mehrwochenweise Gastplätze suchen. Gut funktioniert das auf den Wasserwanderrastplätzen in Mecklenburg-Vorpommern. Dort gibt es keine Dauerliegeplätze; jeder darf drei Wochen lang bleiben.

Heiß diskutiertes Thema ist der geplante Nationalpark Ostsee. Hafenbetreiber und Vereine sind verunsichert, zumal ihre Anlagen teils jetzt schon in Naturschutzgebieten liegen. Sie sorgen sich, dass diese irgendwann zur Kernzone werden. Einige wollen ihrem Ärger nun in offenen Briefen an den Minister Luft machen.

Was sich sonst noch alles an den Küsten Schleswig-Holsteins und Mecklenburg-Vorpommerns getan hat, ist in den folgenden 40 Punkten beschrieben.


1. Flensburg

Die Marina in Sonwik hat letztes Jahr die „Boatpark“-App zum Reservieren und Bezahlen von Plätzen eingeführt. An der Einfahrt und im Hafen sind Hinweisschilder mit einem QR-Code ausgehängt, sonst über den Appstore. Neu ist auch der Pächter des früheren Cafés „K“, das jetzt „Frieda“ heißt und zugleich eine Kaffeerösterei ist. Der Flensburger Yachtservice hat zwei Hausboote im Programm und bietet ab dieser Saison zudem eine Vermietung für Elektroboote als Daycharter an. Die Schiffe haben eine Länge von sechs Metern.

2. Schausende

Die Ansteuerung zum Hafen des Club Nautic ist von See kommend mit einem zusätzlichen Tonnenpaar versehen worden. Zu viele Besucher waren zuvor nach dem letzten Tonnenpaar zu schnell fördeein- beziehungsweise -auswärts abgebogen – und liefen dann prompt an zwei flachen Stellen auf Grund. Damit ist nun hoffentlich endlich Schluss.

3. Langballigau

Die Hafeneinfahrt wurde auf die in den Karten verzeichnete Solltiefe ausgebaggert.

4. Wackerballig

Der Hafen hat noch keinen neuen Pächter für das früher so beliebte Restaurant „Wackapulco“ gefunden, es bleibt verwaist. Aber: Es sind noch vier Dauerliegeplätze frei! Allerdings sind es größere Boxen mit Maßen von 12 mal 4,6 Meter. Infos unter Telefon 0151/58 51 00 68.

5. Kappeln

Der Fährmann und Pächter der Fähre bei Arnis ist längerfristig erkrankt, der Fährverkehr ruht derzeit. Immer wieder stranden dort derzeit Wanderer und Radfahrer. Wann es weitergeht, ist unklar. Und in Missunde sollte die alte Dieselfähre im Mai gegen eine moderne Elektrofähre ausgetauscht werden, doch deren Lieferung verspätet sich. Derzeit wird als Termin der 18. Juni angepeilt. Während der Umrüstung wird die Fähre ein paar Wochen ausfallen. Wer auf die Fähren angewiesen ist, um seinen Liegeplatz zu erreichen, sollte also zuvor checken, ob sie fahren: www.schleifaehremissunde.de, www.arnis.de.

Das Neubaugebiet Schleiterrassen gegenüber der Werft Henningsen & Steckmest hat einen eigenen Hafen bekommen. Die 120-Plätze-Marina mit Boxen an Schwimmstegen und einer großzügigen Brücke ist kürzlich fertiggestellt worden. Allerdings wird sie den meistern Seglern im Gewässer nichts nützen: Die Plätze werden verkauft, vorrangig an Haus- und Wohnungseigentümer des Baugebietes. Nach derzeitigem Stand der Dinge wird es keine Gastliegeplätze geben.

Ancker-Yachting hat 2022 eine neue Winterlagerhalle und ein neues Mastenlager gebaut, dieses Jahr kommen Self-Storage-Räume für Eigner hinzu, die Material lagern wollen. Anfragen fürs Winterlager sind jedoch sinnlos, die Halle war weit vor Fertigstellung ausgebucht. Neu ist auch der Kran der Marina: Er kann nun 25 Tonnen heben.

Der ASC hat seine umfangreichen Renovierungsarbeiten abgeschlossen, das letzte i-Tüpfelchen sind die neuen Segeltuch-Dächer samt Sitzgruppen vor der beliebten Gastronomie „Tauwerk“ im Clubgebäude. Die Yachtwerft Findersen südlich des Museumshafens hat in ein sehr hübsches auf 60 Pfählen ruhendes Bistro direkt neben dem Hafen investiert. Das „Seagull“ mit modernem, schickem Ambiente bietet durch die große Fensterfront auch bei Schietwetter einen fantastischen Blick auf die Schlei.

Draußen gibt es ebenfalls Sitzplätze und eine gemütlich Lounge-Ecke – ideal für Boot-Spotter. Es gibt Kaffee, Kuchen und eine Karte mit etwa zehn warmen Gerichten. Das südliche Ende von Kappeln bekommt damit eine willkommene Gastro-Alternative. Beiboote können direkt am Fuß des „Seagull“ festmachen.

6. Lindaunis

Das Nadelöhr der Schlei, die alte Eisenbahnbrücke, ist endlich Geschichte! Die Bahn hat sie im April abgebaut, zurzeit können Boote jederzeit passieren. Bis zum Sommer wird eine Behelfs-Fußgängerbrücke gebaut, die dann auf- und zugeschoben werden kann. Sie soll viermal täglich öffnen. Die Dauerlieger der Marina Lindaunis nehmen das Martyrium bisher gelassen, der Hafen ist ausgebucht. Zudem wurde Steg D erneuert.

7. Borgwedel

Der hübsche kleine Hafen des Vereins Wassersport Borgwedel an der Großen Breite kurz vor Schleswig hat eine neue Steganlage erhalten.

8. Fleckeby

Der Wassersportverein hat mit Hilfe von Fördermitteln ein ganz neues, schmuckes Vereinshaus mit ebenfalls neuen Sanitäranlagen gebaut. Besucher finden nun ein modernes, zeitgemäßes Clubgebäude vor, das etwa dank des abgesägten Jollenbugs über der Bar trotzdem urig-maritim ist.

9. Damp

Die 18 Schiffe umfassende Charterflotte des ehemals auf Fehmarn angesiedelten Anbieters Real Sailing ist nach Damp umgezogen, weil Inhaber Martin Jannsen den Servicebetrieb des Yachtzentrums Damp übernimmt. Dessen Winterlagerhalle ist wenige Hundert Meter die Straße vom Hafen ortsauswärts. Für den Charterstützpunkt wurden die Liegeplätze so umverteilt, dass die Flotte beieinanderliegt. Damit bekommt die westliche Ostsee einen spannenden neuen Absprunghafen für Charterer.

10. Eckernförde

Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus: Zum 125. Vereinsjubiläum in zwei Jahren will sich der Segelclub Eckernförde Mitgliedern und Besuchern in neuem Glanz präsentieren. Daher wird zurzeit kräftig investiert, rund 600.000 Euro fließen in die Neugestaltung. Das Clubhaus wird komplett saniert, und in die Gastronomie zieht ein neuer Pächter ein. Die „Hafenwirtschaft“ wird von einem in Eckernförde hinlänglich bekannten Gastronomen, Dirk Lettmann, übernommen, der bereits zwei italienische Lokale betreibt. Die Karte soll bodenständige regionale Küche bieten, und es wird auch einen Bunkerservice geben. Allerdings haben Lieferprobleme die Fertigstellung des Gebäudes etwas verzögert, der Start wird sich wohl in den Juni verschieben. Ferner: Das W-Lan reicht nun weiter und ist schneller, der Hafen wurde auf bargeldloses Bezahlen umgestellt, und Krantermine werden nun online gebucht.

11. Strande

Der Hafen eingangs der Kieler Förde hat in diesem Jahr die alten Holzstege erneuert und solche mit den mittlerweile oft zu sehenden rutschfesten und langlebigen Kunststoff-Gitterplatten verbaut.

12. Wellingdorf

Die Sporthafen Kiel GmbH mit ihren insgesamt neun Häfen renoviert zurzeit die Spundwand. Aufgrund von Verzögerungen dauert dies wohl noch bis etwa Mitte Mai.

Nicht ersparen kann die GmbH ihren Kunden an allen Standorten eine Liegeplatz-Preiserhöhung. „Wir mussten um zehn Prozent erhöhen, die Kosten laufen uns sonst einfach davon, viele unserer Dienstleister haben sich um 15 bis 20 Prozent verteuert“, so die Geschäftsführung. Einen Vorstoß müssen die Kieler auch in Sachen Strom machen: Die Verbräuche und Preise sind derart gestiegen, dass sie Dauerlieger nun darum bitten, in Abwesenheit die Netzstecker ihrer Boote abzuziehen. Tun die das nicht, schreitet das Hafenpersonal ein. Zu viele Eigner lassen in Abwesenheit sogar Verbraucher eingeschaltet.

13. Düsternbrook

Im Club-Hotelgebäude des Kieler Yachtclubs ist eine Filiale des „Ahoi“ eingezogen, einer Kette von Fernsehkoch Steffen Henssler. Es gibt auch eine große neue Außenterrasse mit schönem Blick auf die Förde.

14. Wendtorf

Die Marina ist zurzeit eine Großbaustelle. Die Landbebauung mit Ferienwohnungen eines Bauträgers rückt nun fast auf Tuchfühlung an die Stege heran. Mit Baulärm ist vorerst noch zu rechnen.

Nicht so recht voran kommt hingegen die Weiterentwicklung des Hafens. Seit Jahren warten die Eigner und Gastlieger auf eine dauerhafte Lösung für die mittlerweile in die Jahre gekommenen Sanitär-Container. Die hatte der Betreiber Henning Eberhardt schon vor Jahren gegen einen Neubau ersetzen wollen. Im Hafen ist ein riesiger Ponton verankert, der eigentlich neue Sanitäranlagen aufnehmen sollte, nun wurden die Container einfach auf ihn draufgesetzt.

Auch das neue Hafenmeistergebäude, für das das alte abgerissen werden soll, ist seit Jahren in der Warteschleife. Direkt parallel zum Ufer gestaltet überdies die Gemeinde in diesem Jahr die Promenade um.

15. Lippe

Frohe Botschaft gibt es für den ideal in der Hohwachter Bucht gelegenen Hafen, der obendrein urgemütlich ist: Dank der Initiative des Seglers Herbert Schmitz gelang es via Petition, das Land davon zu überzeugen, dass Lippe strategisch als Nothafen eingestuft wird. Auf einen Vororttermin folgte prompt ein offizieller Beschluss, Gelder für das Baggern zur Verfügung zu stellen. Für dieses und die nächsten Jahre sind jeweils 100.000 Euro budgetiert. Zurzeit läuft die Vermessung, das Baggern beginnt in Kürze. Für die beauftragte Firma eine Win-win-Situation; sie kann den gebaggerten Sand zum Aufspülen des abgetragenen Strandes in Schönberg weiter westlich nutzen. Am Ende soll die Zufahrt nach Lippe 2,3 bis 2,5 Meter Tiefe haben. Alles in allem ein mustergültiges Beispiel, was privates Engagement zu leisten vermag.

16. Heiligenhafen

Die Seglervereinigung Heiligenhafen, einlaufend etwas vor der großen Marina gelegen, hat einen neuen Gästesteg mit etwa sechs Plätzen eingerichtet.

17. Fehmarn

Die Schaich-Werft, die im vergangenen Jahr den Hafen übernommen hatte, gestaltet das Areal um. Teile des Parkplatzes werden zu Grünflächen. Gastlieger erwartet darüber hinaus nun auch mehr Service in Form eines Brötchenlieferdienstes und eines Fahrradverleihs. Außerdem gibt es jetzt eine Waschmaschine samt Trockner.

18. Burgstaaken

Der alte Angelkutter, der früher im Hafen Gäste mit hinaus auf die Ostsee nahm, ist in ein Restaurantschiff umgewandelt worden. Das „Tashi“ macht aus ihm einen Sushi-Dampfer direkt neben den Liegeplätzen.

19. Burgtiefe

Das Café „Sorgenfrei“ ist umgezogen. Es befindet sich nun direkt am Hafen, etwa in Höhe des Rundstegs mit Blick auf die Schiffe. Außerdem gibt es seit Neuestem eine 360-Grad-Webcam (www.fehmarn.panomax.com), mit deren Hilfe Eigner und Gäste sehen können, was im Hafen los ist.

20. Großenbrode

Die Klemens-Werft hat die Sanitäranlagen sowie den Raum für Waschmaschine und Trockner neu gestaltet. Ein stärkeres W-Lan sorgt für bessere Internetverbindungen.

Im Wassersportzentrum nebenan ist ein komplett neues Sanitärgebäude gebaut worden. Es hat nun acht Einzelduschkabinen. Außerdem ist die Zahl der Hausboote im Hafen auf neun angewachsen. In den kommenden Jahren sollen sechs weitere schwimmende Domizile hinzukommen.

21. Grömitz

Wer nach Dienstschluss des Hafenmeisters in den Hafen kommt oder sich den Weg zu ihm sparen will, kann künftig über die Web-App „Yabook“ seinen Platz buchen. Die QR-Codes dazu finden sich an den Liegeplätzen.

22. Neustadt

Die Ancora-Marina hat die alten Holzbohlen der Steganlagen K und L gegen moderne Antirutsch-Gitterplatten aus Kunststoff getauscht. Ferner wurden Strom- und Wasseranschlüsse erneuert. Und an Land gibt es jetzt ein neues, kombiniertes Fußball-, Soccer- und Basketballfeld.

23. Travemünde

Im Passathafen wurde Steg E komplett erneuert, die rotten Holzpfähle gegen PVCummantelte Stahldalben getauscht. 2023 folgt Steg C.

24. Böbs-Werft

Die Hafenanlage sollte schon 2023 erweitert werden, jetzt wird es wohl nächstes Jahr werden. 60 Liegeplätze entstehen vor dem schon fertiggestellten Hafengebäude. Darin ist im Erdgeschoss ein Atelier der Malerin Frauke Klatt. Die Sanitäranlagen im Hafengebäude sind ebenfalls fertig. Schön für die Kunden der Marina: Es gibt bald einen Durchgang direkt am Wasser entlang zum Fischereihafen. Zuerst muss aber noch das „Baltique“ nebenan fertiggestellt werden, doch dort geht es gut voran.

25. Lübeck

Der schmucke Hafen „The Newport“ im Herzen Lübecks hat seine Liegeplätze mit elektronischen Messfühlern ausgerüstet. Die registrieren, wenn ein Platz frei wird. Über die „Yabook“-Software wird das angezeigt, sodass Plätze vorab gebucht werden können. Am einfachsten funktioniert das über die Webseite des Hafens. Darüber hinaus liefert das Programm Informationen zu den Öffnungszeiten der Eric-Warburg-Brücke vor dem Hafen und den Code für die Sanitäranlagen. Der Hafen bietet mittlerweile auch das Überwintern im Wasser an. Die Erfahrungen damit sind gut. Der Betreiber plant zudem eine Erweiterung der Marina, entsprechende Vorbereitungen laufen.

26. Boltenhagen

In der Weißen Wiek ist der Travellift gegen ein stärkeres Modell ersetzt worden, er kann Monohulls bis 60 Tonnen und Kats bis an die 50 Fuß und 30 Tonnen heben. Ferner stehen Außenlagerplätze zur Verfügung. Das vor einem Jahr eingeführte Langstrecken-Rennen von Boltenhagen nach Oslo geht in die nächste Auflage, es gibt bereits 13 Meldungen. Infos über die Internetseite der Weißen Wiek.

27. Wismar

Die Arbeiten am Dauerliegersteg hinter dem Wasserwanderrastplatz sind noch nicht weiter vorangeschritten. Die Schwimmstege sind aber in Betrieb. Im Westhafen sind die Plätze der Stadt weiterhin wegen Bohrmuschel-Befalls gesperrt. Die Marina daneben ist hingegen in Betrieb. Und im Holzhafen hat an der Pierspitze ein „Ahoi“-Restaurant der neuen Gastro-Kette von Steffen Henssler eröffnet.

28. Warnemünde

Die Marina Hohe Düne ist eine der ganz wenigen an der Küste mit freien Plätzen: Es gibt noch 13-Meter-Boxen für Dauerlieger.

29. Rostock

Die Stadt hat überraschend infolge organisatorischer Mängel die Reißleine gezogen und die Bundesgartenschau abgesagt. Das bedeutet zwar nicht automatisch das Ende für die geplante Fußgängerbrücke über die Warnow, aber kaum jemand glaubt, dass Land und Stadt das 53-Millionen-Euro-Projekt noch angehen. Für die Segelvereine in der City, die gegen die Brücke Sturm gelaufen waren, ist das eine Erleichterung.

30. Darßer Ort

Die Zufahrt zum Nothafen ist im Frühjahr ausgebaggert worden. Da aber schon Vorbereitungen für den Rückbau der Anlagen im Gange sind, stehen nur noch etwa zehn Plätze für Yachten zur Verfügung. Schwimmende Baugeräte sind zum Teil auch in der Zufahrt vertäut, es gilt also, Vorsicht bei der Ansteuerung walten zu lassen. Wenn 2024 Prerow in Betrieb geht, wird der Nothafen endgültig geschlossen.

31. Prerow

Die Bauarbeiten für den Insel- und Nothafen als Ersatz für Darßer Ort sind im Zeitplan und schreiten gut voran. Die alte Seebrücke ist demontiert, die Pfähle für die neue, längere Brücke sind fast allesamt gerammt. Der Überbau der Brücke wird derzeit mit Betonfertigteilen via Kran erstellt. Am eigentlichen Hafen werden Wellenbrecher aus Granit-Brocken aufgeschüttet; die spätere Form des Hafens ist schon gut zu sehen. Die Spundwände für das Fundament der Servicegebäude und der Seenotretter-Station lassen bereits erkennen, wo die Räumlichkeiten später sein werden. Die Eröffnung des Inselhafens ist für April nächsten Jahres vorgesehen.

32. Barth

Das groß angelegte kombinierte Yachthafenprojekt hinter dem alten Speicher, das auch neue Wohnungen umfasst, ist noch nicht fertiggestellt. Auch die Arbeiten am davor liegenden „Vinetarium“ sind noch nicht viel weiter vorangeschritten.

33. Stralsund

In der vergangenes Jahr gebauten Marina auf der Schwedenschanze gibt es nun auch Sanitär-Container. Die Baustelle für die Wohnungen, die hinter dem Hafen entstehen, ist jedoch immer noch da. Und auf dem Dänholm, gegenüber der Altstadt von Stralsund, ist am Wasserwanderrastplatz nun ein Neun-Tonnen-Kran verfügbar. Es gibt hier zudem noch Außenlagerplätze für den Winter.

34. Sassnitz

Die Schwimmstege wurden mit mehr Wasseranschlüssen versehen. Und freitags gibt es nun stets von 18 bis 21 Uhr Live-Musik am Hafen.

35. Mukran

Heiß diskutiert wird derzeit der Bau eines LNG-Terminals in Mukran auf Rügen. Kanzler Olaf Scholz und Wirtschaftsminister Robert Habeck waren erst im April dort und betonten, sie befürworteten das Vorhaben. Auf der Insel stößt dies hingegen auf ziemlich einhelligen Widerstand. Wie es weitergeht, war zu Redaktionsschluss dieser Ausgabe noch offen. Bereits in Betrieb ist das unweit entfernte LNG-Terminal in Lubmin.

36. Thiessow

In dem kleinen Hafen ist künftig mehr Platz für Sportboote, da die letzten Fischer dort aufgehört haben.

37. Greifswald

Die Marina am Ryck hat die Stromund Wasseranschlüsse auf den Stegen nun auf Guthabenkarten umgestellt, die im Hafenbüro erhältlich sind. An der Tankstelle kann jetzt bargeldlos mit EC-Karte bezahlt und diese damit nun erfreulicherweise auch nach den Öffnungszeiten genutzt werden.

38. Wolgast

Die Peenebrücke wird wegen Wartungsarbeiten vom 2. bis 16. Mai und vom 4. bis 29. September gesperrt.

39. Kröslin

Die Marina hat ein neues Restaurant samt Terrasse: „Dennis Diner“ setzt auf typisch amerikanische Gerichte, ergänzt um regionale Speisen. Gastlieger können ihre Plätze zudem künftig mit der „Boatpark“-App reservieren und bezahlen.

Außerdem: Die Marina feiert dieses Jahr 25-jähriges Jubiläum, und zwar am 3. Juni mit einem Hafenfest mit Live-Musik, Kinderprogramm und Herzhaftem vom Grill. Für die Dauerlieger gibt es ein Sicherheits-Seminar, in dem Rettungsmittel und -inseln sowie Brandbekämpfung vorgeführt werden.

40. Mönkebude

Der kleine Hafen am Haff hat neue Stromanschlüsse an den Teil bei den Waschhäusern installiert. Daher müssen Skipper nun keine langen Verlängerungskabel mehr verlegen. In die Strandhalle zieht zur Saison ein neuer Pächter ein, der griechische Küche anbieten wird.


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