Morten Strauch
· 24.05.2023
Kopenhagen ist nicht nur die Hauptstadt Dänemarks und eine der schönsten Metropolen an der Ostsee, sondern auch das Mekka für Fahrradpendler und Radtouristen. Kaum eine Stadt bietet bessere Voraussetzungen, um das Bordfahrrad auszuführen und das urbane Leben des kleinen Königreichs zu entdecken
Unser Routenvorschlag verbindet die Häfen Langelinie und Lynetten, sodass beide Häfen von Seglern als Start- oder Zielpunkt genutzt werden können. Wer kein eigenes Velo auf der Segelyacht dabeihat, wird bei verschiedenen Fahrradverleihern schnell fündig. Wir empfehlen, die App „Monkey Republic“ auf das Smartphone zu laden (siehe Infokasten rechte Seite).
Tipp: Die Leihrad-App „Donkey Republic“ gewährt Zugriff auf Fahrräder (auch E-Bikes) im gesamten Stadtgebiet. Bezahlt wird per Handy mit Kreditkarte oder Paypal. Preisbeispiel: für sechs Stunden 15 Euro Miete (E-Bike: 30 Euro).
Die Tour: Vom Hafen Langelinie (1) geht es an der Uferpromenade nach Süden, direkt zur Kleinen Meerjungfrau (2). Von dort weiter zur Hafenbusstation „Nordre Toldbod“ (3), wo alle 30 Minuten eine E-Fähre der Linie 992 zur Halbinsel Refshaleøen übersetzt. Räder fahren gratis mit. Wieder an Land, geht es an Containerinseln vorbei, um nördlich davon das Streetfood-Eldorado „Reffen“ (4) anzusteuern. Hier gibt es Spezialitäten aus aller Welt in einzigartiger Atmosphäre zu entdecken. Über die Bastion „Christianshavns Vold“ (6) führt die Tour anschließend entlang von Kanälen über die dreiflüglige Brücke „Trangravsbroen“ (7) zum Hafenbecken beim Krøyers Plads (8). Dort verschmelzen moderne und alte Hafenarchitektur zu einem einzigartigen Gesamtkunstwerk.
Von da geht es entlang der schönen Kanäle durch das historische Christianshavn zur „Vor Frelsers Kirke“ (9), einer barocken Kirche mit Spiraltreppe rund um die Turmspitze. Wer hinaufsteigt, wird mit einem Rundumblick über Kopenhagen belohnt. Zurück am Kanal, lohnt sich ein Besuch des „Christianshavns Bådudlejning & Café“ (10), wo man bei Kalt- oder Warmgetränken das Treiben auf dem Wasser beobachten kann. Die nächste Brücke der besonderen Art ist die Kreisbrücke (11), von der es sich entspannt entlang der Promenade bis zum Hafenschwimmbad „Islands Brygge“ (12) radeln lässt – im Sommer ein beliebter Ort zum Abkühlen.
300 Meter zurück, geht es über die Radautobahnbrücke „Lille Langebro“ (13), um dem Zentrum der dänischen Macht, Christiansborg (14), einen Besuch abzustatten. Weltweit einzigartig sind hier Exekutive, Legislative und Judikative unter einem Dach vereint. Über den Rathausplatz (15) gelangt man zum Tycho Brahe Planetarium (16), das speziell für weltraumbegeisterte Kinder geeignet ist. Entlang der Seenkette und über die Dronning-Louise-Brücke erreicht man den nächsten Gourmet-Tempel, die Markthalle „Torvehallerne“ (17). Neben Obst, Gemüse und Kaffee finden sich hier zahlreiche Delikatessen, darunter auch türmchenhohe Smørrebrøds.
Frisch gestärkt, können die Räder entweder bei den Botanischen Gärten (18) oder dem Rosenborg-Schlossgarten (19) abgestellt werden. Neben dem Schloss findet sich ein fantasievoll angelegter Spielplatz. An Nyhavn (20), der Vergnügungsmeile am Hafen mit ihren Kneipen und Cafés, führt danach kein Weg vorbei. Aus dem einst verruchten Milieu ist längst ein touristischer Hotspot mit Live-Musik und gutem Gastro-Angebot geworden. Vom Amalie-Garten (21) hat man freie Sicht auf die Königliche Oper (22), entworfen von Stararchitekt Ólafur Elíasson. Dreht man sich um, schaut man aufs architektonische Pendant, die prachtvolle Frederikskirche (23) aus dem 18. Jahrhundert. Davor Schloss Amalienborg (24), die Winterresidenz von Königin Margarethe. Täglich um 12 Uhr findet der pompöse Wachwechsel der königlichen Leibgarde statt. Ob jemand aus der Königsfamilie zugegen ist, sehen Kenner anhand der Flagge, die über dem Schloss weht.
Abgerundet wird die Tour vom Besuch des sternförmigen Kastells (25). Wer sich fürstlich für die große Stadtrundfahrt belohnen möchte, kommt im Edelrestaurant „Koan“ (26) voll auf seine Kosten.