Andreas Fritsch
· 17.10.2023
Wie das Marketing der beiden Charterfirmen auf Anfrage bestätigte, werden die neu 2024 in die Flotte genommenen Boote nicht mit den bisher meist üblichen erodierenden, biozidhaltigen Antifoulings beschichtet. Stattdessen werden die fabrikneuen Yachten foliert, ähnlich wie es bei Autos seit vielen Jahren bei Sonderwünschen üblich ist. Die Folie dient dann als Träger für eine Silikonbeschichtung, genau wie sie bei giftfreien Systemen wie etwa Silik One von Hempel oder B-Free von International seit einigen Jahren angeboten werden. Sie ist auf der anderen Seite mit einem Kleber beschichtet, der die Folie am Rumpf hält. Zunächst werden die neuen Monohulls in Griechenland und Kroatien mit der neuen Technik ausgestattet.
Die Beschichtung macht die Oberfläche so weich, dass Bewuchs sich nur sehr schwer ansetzen kann und bei Fahrt sonst rasch abfällt. Je nach Bewuchsdruck im Revier kann auch mal eine Reinigung übers Jahr nötig werden, wie die beiden Flottenbetreiber das handhaben, war noch nicht bekannt. Die Charterbranche könnte für solche System eigentlich ganz gut geeignet sein, da die Boote dort im Gegensatz zu so manchem Eigner-Schiff viel bewegt werden und im Winter meist auch nur kurze Standzeiten an Land haben. Silikonbeschichtungen sollten möglichst nicht länger als einen Monat im Trockenen stehen, da sie dann zu stark austrocknen, um noch optimal zu funktionieren.
Moorings und Sunsail haben gute Erfahrungen mit solchen zunächst begrenzten technischen Neuerungen. Zuletzt hatten die beiden Flotten in einem Revier elektrische Außenborder von E-Propulsion eine Saison getestet und nach positiven Ergebnissen nun begonnen, dies für einen Großteil der Flotte umzusetzen. Ähnliches geht auch in anderen Bereichen vor sich: Neu ist für alle Monohulls über 73 Fuß auch, dass sie Wasserfilter und Watermaker an Bord bekommen, damit die Chartergäste von den sonst üblichen großen Mengen Trinkwasser in Plastikflaschen befreit werden, was viel Plastikmüll spart.