Les Voiles de St. BarthKaribische Wettsegelfreuden

Sören Gehlhaus

 · 24.04.2023

Bunt gemischtes Starterfeld zu den 12. Les Voiles de St. Barth
Foto: ChristopheJouany

Die 12. Les Voiles de St. Barth boten etwas weniger Wind als im Vorjahr, aber die gewohnten Schauerböen und eine enorme Bandbreite an Teilnehmern: von Melges 24 bis VO70 und 14 Multihulls zwischen 40 und 70 Fuß.

Vor Gustavia gehen anders als beim mediterranen Original, den Les Voiles de Saint-Tropez, keine Klassiker an den Start, dafür aber eine Vielzahl an Profiseglern und regattahungrige Eigner. Die Gründe: Hier wird an vollen vier Tagen gesegelt, und zudem pustet der Passatwind vor St. Barth Mitte April zuverlässig. Wobei es zur 12. Auflage mit 9 bis 20 Knoten etwas moderater als im letzten Jahr wehte. Hinzu kommt, dass der hiesige Wettfahrtleiter in seinen Kursen für gewöhnlich einen hohen Anteil an Raumschotspassagen einplant. Bei den Les Voiles de St. Barth dienen oft kleine Inseln oder Steinformationen als Wende- oder in den meisten Fällen „Halsemarken“. Das ist spektakulär anzusehen, aber schwierig zu navigieren und aufgrund von Windabdeckungen anspruchsvoll zu segeln.

Bei den Maxis gab es nur zwei Starter, beides VO70s. Seine Event-Premiere feierte Roy Pat Disney mit „Pyewacket 70“. Der Großneffe Walt Disneys nahm mit Yachten gleichen Namens an 25 Transpac 600 teil und gewann das Rennen zwischen Los Angeles und Honolulu fünfmal. Als Navigator holte er den America’s-Cup-Veteranen Peter Isler an Bord. „Die Kurzstreckenrennen der Les Voiles sind völlig anders als das, was das Pyewacket-Team normalerweise macht“, sagte Disney. „Die Rennen um und durch die umliegenden Inseln waren knifflig. Oft hatten wir 20-Grad-Drehungen und starke Böen.“ Da „Pyewacket 70“ auch die Gesamtwertung der diesjährigen RORC 600 anführte, heimsten die US-Segler zusätzlich zum Les-Voiles-Erfolg den Preis für die Caribbean Maxi Challenge ein.

Starkes Feld aus Performance-Kats

In der Klasse mit den zweitgrößten Startern maßen sich sieben Yachten. Eine saubere Serie fuhr der erfahrene belgische Maxi-Segler Filip Balcaen mit seiner ClubSwan 50 „Balthazar“ ein. Taktiker Bouwe Bekking fasste zusammen: „Alles lief nach Plan, und der Eigner machte einen fantastischen Job am Steuer.”

Am härtesten umkämpft war die Multihull-Wertung mit 14 Teilnehmern. Unter anderen über die Linie gingen zwei HH66, Nala und Nemo, zwei Gunboat 62 und der 50-Fuß-Kat „Lodigroup“, der mit Loïc Escoffier und Marc Pajot auf Rang zwei segelte. Über den gesamtersten und eine Uhr des Titelsponsors (Montre Richard Mille RM 60-01) freute sich der „Zoulou“-Eigner Erik Maris. Der französische Bänker gab seinen Trimaran der MOD-70-Klasse in die Hände von Loïck Peyron.

Hier gibt es die Ergebnisse der Les Voiles de St. Barth Richard Mille 2023.



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