Inklusions-WMSegelsport zum Mitfiebern im Rostocker Stadthafen

Tatjana Pokorny

 · 22.08.2023

Die Titelverteidigerinnen Silke Basedow und Nadine Löschke
Foto: Sven Jürgensen
Wer im August vielleicht in Rostock oder in der Umgebung in Mecklenburg-Vorpommern Urlaub macht, kann einmal ganz besonderen Segelsport im Stadthafen der Hanse- und Universitätsstadt erleben. Hier wird ab morgen nach dem Erfolg im vergangenen Jahr zum zweiten Mal in Folge die Inklusions-WM ausgetragen

Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus sieben Nationen werden zur insgesamt vierten Inklusions-WM erwartet. Die Welttitelkämpfe finden vom 23. bis 27. August zum zweiten Mal in Rostock statt. Gesegelt wird auf den speziell für das inklusive Segeln entwickelten Kielbooten der Typen S/V 14 und RS Venture Connect.

Es ist ein Wettkampf auf absoluter Augenhöhe, weil das Handicap eben nicht mit an Bord ist” (Stefanie Drese)

Vor der Kulisse des Rostocker Stadthafens bilden jeweils ein WM-Herausforderer mit und einer ohne Handicap ein Team. Die Boote werden vor Ort gestellt. Offizieller Veranstalter des spannenden Kräftemessens ist der Weltseglerverband World Sailing. Ausgerichtet wird die fünftägige Regatta vom Norddeutschen Regatta Verein in Zusammenarbeit mit dem Rostocker Regatta-Verein und dem Yachtclub Möhnesee. Die Organisation und Umsetzung liegen in den Händen des Vereins „Wir sind Wir – Inclusion in Sailing e. V.“.

Gemeinsam mit DSV-Präsidentin Mona Küppers hat auch in diesem Jahr Stefanie Drese die Schirmherrschaft übernommen. Mecklenburg-Vorpommerns Ministerin für Soziales, Gesundheit und Sport blickt der erneuten Ausrichtung der Titelkämpfe nach dem Erfolg im Vorjahr mit viel Freude entgegen: „Der Segelsport leistet in puncto Inklusion mehr als manch andere Sportart. Es ist ein Wettkampf auf absoluter Augenhöhe, weil das Handicap eben nicht mit an Bord ist. Nach der gelungenen Premiere im vergangenen Jahr wünsche ich den Veranstaltern auch diesmal wieder ein erfolgreiches Fahrwasser. Die Bedingungen im Segelrevier Rostock sind dafür ideal“.

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Jeder kann seine persönlichen Stärken im Team einbringen. Das Handicap ist untergeordnet. Gemeinsam segeln, sich kennenlernen und so gegenseitig Unsicherheiten und Vorurteile abbauen – das ist Inklusion!” (Mona Küppers)

Rostocks Oberbürgermeisterin Eva-Maria Kröger unterstützt den WM-Gipfel in Mecklenburg-Vorpommern. Sie sagt: “Dass wir nach der tollen Premiere im vergangenen Jahr hier auf der Warnow wieder diesen hochkarätigen Wettbewerb ausrichten dürfen, liegt auch an dem hervorragenden Organisationsteam. Dafür ein großes Dankeschön!” Da schließt sich Hannah Stodel, Para World Sailing Managerin beim Weltverband, an: „Es ist wirklich aufregend und spannend zu sehen, wie viele Teilnehmer zur Inklusions-WM in Rostock zusammenkommen.”

Die viermalige Paralympionikin und dreimalige Weltmeisterin Hannah Stodel ist in Rostock dabei. Sie sagt: “Ich glaube, dass Segeln für alle da sein sollte und es keine Barrieren geben darf. Das ist der Weg für die Zukunft unseres Sports.” Hannah Stodel hat auf vielen Regattakursen bewiesen, dass ein Handicap kein Hindernis zur Annahme von großen Herausforderungen ist. Im Rolex Fastnet Race hat Stodel 2019 in der Class 40 Platz 13 erkämpft.

Inklusions-WM: Intensive Begegnungen von Menschen mit und ohne Handicap

Inklusions-WM-Fan Mona Küppers weiß: “Segeln ist ein ganz besonders starker Inklusionsmotor, da Handicaps durch Anpassungen an den Booten sehr wirkungsvoll ausgeglichen werden können. Auf diese Weise begegnen sich Menschen mit und ohne Handicap auf Augenhöhe und segeln – wie bei der Inklusions-WM – Wettkämpfe gegeneinander. Dieses große inklusive Potenzial unseres Sports können wir bei der Weltmeisterschaft in Rostock sehr publikumswirksam zeigen.“

Für Feriengäste in der Region bietet sich im Rostocker Stadthafen die schöne Gelegenheit, gleichzeitig die Stadt Rostock, ihren Hafen und spannenden Sport zu erleben. Unter den Teilnehmern sind prominente Teams wie Jürgen Brietzke und Siegmund Mainka. Er kam nach einem Unfall über Rollstuhlbadminton 2006 zum Segeln und verliebte sich in den Sport in Wind und Wellen. “Sigi” Mainka nahm dreimal mit Steuermann Jens Kroker an Paralympics teil, gewann 2008 in Peking Gold und vor Weymouth 2012 Silber.

Die WM-Favoritinnen: zwei “Hamburger Deerns”

Mit dabei sind auch die Titelverteidigerinnen Silke Basedow vom Hamburger Segel-Club und Nadine Löschke (FC St. Pauli Segeln). Das dynamische Duo hatte 2022 so bekannte Größen wie die Teams um den vielfachen Weltmeister Heiko Kröger und Paralympics-Sieger Jens Kroker schlagen können und geht mit Top-Favoritenstatus in den Kampf um WM-Gold. Ihr Teamname: Hamburger Deerns.

Der Rückblick: Eindrücke von der Inklusions-WM 2022:

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