MacBrien befand sich zu dem Zeitpunkt nach Angaben des Veranstalters der Global Solo Challenge mehr als 1.300 Seemeilen westlich von Kap Hoorn und mehr als 3.000 Seemeilen von Neuseeland entfernt. Nur wenige Tage zuvor hatte er Point Nemo passiert, den am weitesten von jeder Landmasse entfernten liegenden Punkt auf der Erde.
Die Chancen, dort gerettet zu werden, sind denkbar schlecht. Ursache für seinen Notruf war offenbar ein Wassereinbruch aus bisher nicht bekannten Gründen. Einen letzten Nachrichtenaustausch mit dem Veranstalter des Rennens hatte es drei Tage zuvor gegeben, wo er offenbar noch guter Dinge war.
Trotz der von jeder Schifffahrtsroute weit entfernt gelegenen Position gelang es den Seenotrettungskoordinierungszentren MRCC Chile und MRCC Punta Arenas, den Massengutfrachter „Watatsumi“ zu der Unglückstelle umzuleiten. Etwa 46 Stunden nach dem Aktivieren der Epirb konnte MacBrien an Bord des Frachters gehen, der seine Fahrt danach fortsetzte.
Es ist bereits die dritte Havarie bei der Global Solo Challenge: Am 12. Februar verlor Skipper Ronnie Simpson seinen Mast im Südatlantik. Er wurde vom taiwanesischen Massengutfrachter „Sakizaya Youth“ aufgenommen, da er keine Chance sah, das gut 650 Seemeilen entfernte Festland aus eigener Kraft zu erreichen.
Bereits an Weihnachten 2023 erwischte es den Finnen Ari Känsäkoski im Indischen Ozean. Er schaffte es jedoch in einer bemerkenswerten Odyssee auf eigenem Kiel unter Notrigg zurück nach Kapstadt.
Über die Global Solo Challenge
Zeitversetzt sind seit Ende August 2023 14 Solosegler, darunter eine Seglerin, auf Yachten unterschiedlicher Größe im spanischen A Coruña zum Rennen um die Welt gestartet. Ein Boot unter deutscher Flagge nimmt nicht teil. Der Düsseldorfer Philipp Hympendahl wollte ursprünglich mit einer Comfortina 38 an den Start gehen, musste das Vorhaben jedoch aufgeben.