Rasmus Maalinn aus Estland krönt sich damit zum neuen Eissegler-Europameister. Der 30-Jährige sichert sich bei der EM 2025 auf dem finnischen Pyhäjärvi-See den Titel in der Klasse DN. Maalinn gewinnt sieben von zwölf Wettfahrten und verweist die polnischen Titelanwärter Michał Burczyński und Łukasz Zakrzewski auf die Plätze.
Die Europameisterschaft hat in der zurückliegenden Woche bei Plusgraden und sehr nassem Eis stattgefunden. Trotz der ungewöhnlich schwierigen Verhältnisse gelingt es den Veranstaltern in Finnland, zwölf Wettfahrten in der Goldflotte durchzuführen. Die Silber- und Bronzeflotten absolvierten jeweils zehn Rennen.
Maalinn ist der erste Europameister unter 30 Jahren seit Michal Burczynskis Triumph im Jahr 2004. Er beendet zudem eine bald 15 Jahre andauernde Siegesserie polnischer und amerikanischer Segler bei Welt- und Europameisterschaften. Der junge Este kann aber gleichzeitig auch an frühere Erfolge anknüpfen. Er hat sich bereits fünf Junioren-Weltmeistertitel geholt. Der mehrfache Europameister und Weltmeister, Altstar Karol Jablonski aus Polen gewinnt zwar die erste Wettfahrt bei sehr viel Wind , kann dann aber in der Folge Maalinns Dominanz auf schwierigem Eis nicht brechen. Der Pole Michal Burczynski sichert sich mit vier Tagessiegen den zweiten Gesamtrang vor seinem Landsmann Lukasz Zakrzewski.
Bestes Resultat aus deutscher Sicht kann der 37-jährige Andi Lachenschmid verbuchen. Er hat schon in den letzten Jahren verschiedentlich mit Top-Platzierungen bei Europa- und Weltmeisterschaften auf sich aufmerksam gemacht. Lachenschmid hat die EM in Finnland auf dem sehr guten 26. Rang beendet. Allerdings war der Segler vom Münchner Yacht Club für die letzten fünf Wettfahrten am Freitag nicht mehr am Start. Ein Platz unter den Top-Ten wäre für ihn durchaus drin gewesen. Auch der erfahrene Bernd Zeiger aus Kiel hat die Serie nicht fertig gesegelt und landet letztlich auf dem 38. Rang in der Goldflotte. Jost Kolb aus Wendeburg bei Hannover beendete die Serie auf dem guten 32. Schlussrang. Erfolg außerdem für den Schweizer Ueli Marti: Ihm ist in Finnland eine sehr gute Serie gelungen, er beendete die Meisterschaft auf dem ausgezeichneten Rang 3 in der Silberflotte. Hier geht es zu den Ranglisten.
Insgesamt haben 120 Eissegler an der Europameisterschaft in Finnland teilgenommen. Nach den Qualifikationsläufen und aufgrund der aktuellen Weltrangliste werden die Segler in drei Flotten eingeteilt, Gold, Silber und Bronze mit jeweils 40 Teilnehmern. Gestartet wird auf einer Linie mit nummerierten Startplätzen, je nach aktueller Position auf der laufenden Rangliste. Die besten Segler der Flotte starten innen und haben damit einen Vorteil, weil sie in den ungestörten Wind segeln können. Vorteile hat zudem, wer seinen DN-Schlitten schneller anschieben und länger rennen kann. Die Eissegler tragen dazu Schuhe aus der Leichtathletik mit Nägeln in der Sohle - kalte Füße inklusive!
Die Fotos in der Bildergalerie oben wurden uns freundlicherweise von Fotograf Gilles Morelle zur Verfügung gestellt. Mehr Fotos von der Eissegel-EM gibt es auf seiner Facebook-Seite.