BlauwasserARC January: erstes Boot im Ziel, X-Yacht auf See aufgegeben

Kristina Müller

 · 25.01.2022

Blauwasser: ARC January: erstes Boot im Ziel, X-Yacht auf See aufgegebenFoto: World Cruising Club
Ankunft im Dunkeln: Die Akilaria 40 "Mowgli" holte Line Honours bei der Premiere der Januar-ARC

Auch diese Atlantic Rally for Cruisers bleibt von Drama nicht verschont: Eine niederländische Crew gab ihr Schiff nach Wassereinbruch an der Ruderanlage auf

Gute und schlechte Nachrichten vom Atlantik: Auch bei der neuen Ozean-Rallye des World Cruising Club, der ARC January, hat eine Crew ihr Schiff mitten auf dem Atlantik aufgegeben. Die schnellste Yacht der Flotte hat das Ziel auf der Karibikinsel St. Lucia unterdessen in der Nacht von Montag auf Dienstag erreicht.

X 4.9 mit Wassereinbruch am Ruderkoker

Neun Tage nach dem Start auf Gran Canaria meldete die Crew der X 4.9 „Brainstorm“ am 18. Januar Wassereinbruch aufgrund eines Schadens an der Ruderanlage. Das MRCC Ponta Delgada leitete den Notruf an die Rallye-Leitung sowie an Schiffe in der Umgebung weiter. Zwei weitere ARC-Yachten, die 25 und 65 Seemeilen entfernt segelten, nahmen daraufhin Kurs auf die Position der „Brainstorm“.

Laut Information der dänischen X-Yachts Werft vom 22. Januar hatte sich an Bord aus bisher offenbar unbekannten Gründen die Ruderwelle aus dem oberen Ruderlager gelöst. Nur noch vom unteren Lager fixiert, beschädigte die Welle dadurch den GFK-Koker, was zu Wassereinbruch führte.

  Vor dem Start: Die "Brainstorm" im Hafen von La Palma auf Gran CanariaFoto: World Cruising Club / Jésus de Leon
Vor dem Start: Die "Brainstorm" im Hafen von La Palma auf Gran Canaria

Die vierköpfige niederländische Crew von Eigner und Skipper Menno Schroder konnte den Wassereinbruch zunächst kontrollieren. Über das Satelliten-Telefon nahm sie Kontakt zur Werft auf, schaffte es jedoch auch unter Anleitung nicht, den lockeren Ruderschaft wieder ins obere Lager einzuführen. Der Ruderschaft konnte offenbar auch nur unzureichend provisorisch fixiert werden. Daraufhin wurde die Entscheidung getroffen, das Schiff zu verlassen, aus Sorge, dass sich der strukturelle Schaden am Rumpf verschlimmern könnte.

Mit dem Beiboot der „Brainstorm“, die sich zu dem Zeitpunkt fast auf halber Strecke über den Atlantik befand, setzten zwei der Besatzungsmitglieder auf die britische Jeanneau 54 „What’s Next“ über. Die zwei weiteren Segler wurden an Bord der französischen Franchini 53L „Rhapsodie VI“ aufgenommen. Die letzte Position der „Brainstorm“ im Rallye-Tracker vom 20. Januar lautet 18° 47.23 N, 034° 50.51 W .

Nach den Havarien der X 4.3 „Agecanonix“ und der Hanse 588 „Charlotte Jane III“ ist die „Brainstorm“ bereits die dritte Yacht, die in dieser Transat-Saison bei der ARC auf See aufgegeben wurde.

Kroatische Crew nach 15 Tagen im Ziel

Von den 44 Yachten, die aktuell bei der ARC January mit Kurs auf St. Lucia segeln, hat die erste in der Nacht von Montag auf Dienstag die Karibikinsel erreicht. Nach 3.009 geloggten Seemeilen in 15 Tagen und 14 Stunden kam die vierköpfige kroatische Crew auf der Akilaria 40 „Mowgli“ um 23:01 Uhr Ortszeit an. Es war die erste Atlantiküberquerung von Skipper Slaven Fischer. Beim Einlaufen in die Hafen musste er jedoch feststellen, dass sein Schiff den Propeller verloren hatte. Ein lokales Wassertaxis schleppte die „Mowgli“ daraufhin an den Steg in der Rodney Bay Marina.

Die nächsten Yachten im Feld haben noch 250 bis 300 Seemeilen vor dem Bug und werden am Donnerstag im Ziel erwartet.

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