Baltic 500Flautenpoker oder Champagner-Segeln – 42 Crews bereit

Tatjana Pokorny

 · 17.05.2023

Ersegelten im stürmischen 4. Baltic 500 2022 mit der JPK 11.80 "Frida" einen neuen Streckenrekord: Tim Behrendt und Andreas Buchheim
Foto: Baltic 500

Die Zweihand-Langstrecke Baltic 500 feiert ihr erstes kleines Jubiläum: Zur fünften Auflage kreuzen am 18. Mai mehr als 40 Boote an der Startlinie vor Strande auf. Die Wetterprognosen versprechen das Gegenteil vom Sturmritt im vergangenen Jahr: Eine Mischung aus Flautenpoker und Champagner-Segeln wird die Doublehand-Flotte fordern.

In Kiel sind ab Donnerstag die Doublehand-Liebhaber los! Mehr als 42 Crews haben für die fünfte Baltic 500 gemeldet, wollen sich die Ostsee-Herausforderung nicht entgehen lassen. Mit dabei sind übers lange Himmelfahrtswochenende viele “Wiederholungstäter”, bekannte Größen aus der deutschen Shorthanded-Szene und Neueinsteiger.

29 Teams wollen sich in der Kategorie ORC Club beweisen, ein halbes Dutzend Dehler 30 od bilden ein kleines, aber feines Einheitsklassenfeld. Dazu kommen die Yardsticker mit JPKs, Dehler- und X-Yachten sowie weiteren Modellen. Am Start ist auch einer der beiden Sieger aus dem vergangenen Jahr, als starke Winde und Böen jenseits der 30 Knoten die Baltic-500-Rallye zum Sturmritt machten. Till Behrendt und Andreas Buchheim hatten dabei mit ihrer JPK 11.80 “Frida” nach 2 Tagen, 7 Stunden, 54 Minuten und 23 Sekunden einen neuen Streckenrekord aufgestellt.

Ich mag lieber Sturm als Flaute.” Jonas Hallberg

Titelverteidiger Jonas Hallberg tritt erneut mit der JPK 10.30 “Hinden” an. Weil sein Segelpartner Till Barth passen musste, kommt Patrick Schmidt (Norddeutscher Regatta Verein/Kieler Yacht-Club) an Bord. Als Favorit sieht sich das Duo mit Blick auf die flauen Prognosen für die Baltic 500 in diesem Jahr aber nicht, wie Jonas Hallberg erklärt: “Natürlich werden wir alles für einen der vorderen Plätze tun, aber JPKs sind bei sehr wenig Wind nicht so konkurrenzfähig wie bei mehr Wind. Da haben wir im Vergleich zu anderen Modellen ein bisschen ein Leistungsloch. Es kommt darauf an, wie viel wir Code Zero fahren können.”

Jonas Hallberg geht es wie vielen Teilnehmern: “Ich mag lieber Sturm als Flaute, lieber 40 Knoten als das anstrengende Flautensegeln, das so an den Nerven zerrt.” Spaßeshalber hatte sich Hallberg im Vorweg der Regatta mit Co-Organisator Rasmus Töpsch darauf “geeinigt”, dass nach den Starkwindauflagen der vergangenen Jahre “mal Champagner-Segeln an der Reihe” sei. Diese Hoffnung könnte nach den Prognosen für die fünfte Baltic 500 zumindest in der ersten Halbzeit durch maue Winde zunichte gemacht werden.

Taktik und Strategie sind gefragt

“Ich glaube dennoch, dass es spannend wird, denn es kommen viel Taktik und Strategie ins Spiel”, prophezeit Jonas Hallberg vom Kieler Yacht-Club. Den genauen Kurs, der möglicherweise auf die Rundung Anholts verkürzt wird, stellen die Baltic-500-Organisatoren und Gastgeber im engagierten Team um Cord Hall und Rasmus Töpsch vom Yacht Club Strande am frühen Abend des 17. Mai beim Skipper’s Briefing auf dem Vereinsgelände in Strande vor. Ein mögliches “Wind-Szenario voller Flicken” hat Cord Hall bereits in Aussicht gestellt…

Die Flotte der angehenden Baltic-500-Bezwinger ist auch in diesem Jahr mit vielen interessanten Crews gespickt: Neben den Titelverteidigern kommt Dehler-30-od-Dominator Oliver Schmidt-Rybandt mit Felix Haus vom Regatta Verein Greifswald. Das Duo hat sowohl in ORC Club als auch für die geschlossene Dehler-Klassenwertung gemeldet.

Spannende Wettkämpfe in ORC Club, Dehler 30 od und Yardstick erwartet

JPK-Könner wie Michael Höfgen/Jasper Marwege (Flensburger Segel-Club/Segelkameradschaft “Das Wappen von Bremen”), Mit-Organisator Rasmus Töpsch/Urs Kohler (Yacht-Club Strande), First-36-Herausforderer wie Arno Böhnert und Christian Heermann (Norddeutscher Regatta Verin/Kieler Yacht-Club) oder auch Pogoisten wie Tobias Brinkmann und Sönke Boy (Norddeutscher Regatta Verein/Kieler Yacht-Club) sind mit von der Jubiläumspartie.

Auch reine Frauen Crews wie das erfahrene Mutter-und-Tochter-Team Sonja und Hanne Jansch (Club der Kreuzer Abteilung/Mühlenberger Segel-Club) mit ihrer Seaquest 36 oder Eshana Müller und Charlotte Schneider vom Hamburger Segel-Club auf einer JPK 10.30 gehen an den Start. In der Yardstick-Division werden unter anderen die Bundesliga- und 505er-Könner Andreas Willim und Tom Gosch vom Schlei-Segel-Club mit der JPK 38 “Belle” angreifen.

Die Baltic 500 in der stürmischen Variante von 2022: Hier gehen die Vorjahressieger durchs Ziel…

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