Tatjana Pokorny
· 11.01.2024
Den ersten Sturm ihrer Weltumsegelung haben die sechs Skipper der Arkea Ultim Challenge gut gemeistert. Am besten gelang es den Spitzenreitern Tom Laperche auf “SVR Lazartigue” und Charles Caudrelier auf “Maxi Edmond de Rothschild”, die Winde von mehr als 45 Knoten zu parieren. Der erst 26 Jahre alte Laperche und der 49-jährige Charles Caudrelier führten die Flotte der sechs Ultim-Gigantinnen gegen Ende des viertes Renntages am Donnerstagmorgen knapp vor “Sodebo Ultim 3”-Skipper Thomas Coville und “Banque Populaire XI”-Bändiger Armel Le Cléac’h an.
Es geht auf See schon in der Anfangsphase so eng zu wie bei einem olympischen Showdown. 15 Führungswechsel hat das Sextett auf See seit dem Start am 7. Januar schon erlebt. Viele weitere dürften folgen. Am Donnerstag rasten die 32-Meter-Monster bereits beim 24. Breitengrad Nord dem Äquator entgegen. Leicht zurückgefallen ist Anthony Marchand mit seinem mehrfach modifizierten VPLP-Design “Actual Ultim 3” von 2015. 176 Seemeilen trennten ihn am Morgen des 11. Januar von “SVR Lazartigue”. Bereits rund 350 Seemeilen Rückstand hat Außenseiter Éric Péron auf “Adagio” angesammelt.
Gitana-Frontmann Charles Caudrelier hatte in einem Interview am Vortag noch einmal auf den Start zurückgeblickt und die Essenz seiner Rennstrategie bei dieser historischen Premiere einer Soloregatta mit den Riesen-Foilern zusammengefasst: “Es ist eine Weltumsegelung, wir sind nicht im ‘Route du Rhum’-Modus. In der Biskaya hatten wir eine harte Zeit. Ich musste das Boot gut steuern und habe in der ersten Nacht nicht viel geschlafen.”
Ich versuche, meinen Kurs zu segeln, ohne mir zu viele Gedanken über die anderen zu machen” (Charles Caudrelier)
Weiter sagte der zweimalige Ocean-Race-Gewinner und Ultim-Vorreiter Caudrelier: “Danach konnte konnte ich mich ausruhen. Es ist so wichtig, in Form zu bleiben. Ich versuche, meinen Kurs zu segeln, ohne mir zu viele Gedanken über die anderen zu machen.” Zum engen Wettbewerb zwischen den Ultims sagte Caudrelier: “Es ist auf jeden Fall eine deutliche Intensität zwischen uns spürbar, manchmal sogar ein bisschen zu viel. Aber es ist schön zu sehen, dass wir alle dicht beieinander sind.”
Das blieb am Morgen des 11. Januar so, auch wenn sich die beiden führenden Boote über Nacht einen kleinen Vorsprung erarbeiten konnten. Am Vormittag ritten die Spitzenreiter bei hohem Tempo um 30 Knoten Bootsgeschwindigkeit an der Flanke des ersten großen Tiefs dieser Weltumsegelung entlang. Die hinter ihnen liegende Nacht war hart.
An der Vorderseite der Front hatte das führende Quartett mit sehr starken Winden von bis zu 45 Knoten zu kämpfen. Gegen 22 Uhr hatte “Maxi Edmond de Rothschild” in diesem druckvollen Szenario in rauer See und stürmischen Winden als Erste gewendet. “SVR Lazartigue”, “Sodebo Ultim 3” und “Maxi Banque Populaire XI” folgten ihr schnell nach.
Am Morgen danach herrschte Aufatmen auf See und an Land. Es gab zunächst keine Schadensmeldungen. “Eine glückliche Abwesenheit von Nachrichten”, wie es die Veranstalter der Arkea Ultim Challenge formulierten.
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