Seit einigen Auflagen bietet das Programm Virtual Regatta die Möglichkeit, in einer e-Sports-Plattform die Vendée Globe als “Normalo”-Fan zeitgleich mitzusegeln. Man startet unter den gleichen Bedingungen parallel wie Boris Herrmann und die anderen Profis des echten Rennens am Sonntag. Wer dabei ist, kann sogar auf der “Malizia Seaexplorer” segeln, da alle Boote der Teilnehmer zur Auswahl stehen. Immer wenn der Teilnehmer das Spiel startet, erscheint die schicke 3D-Animation des Bootes.
Genau wie die echten Skipper muss sich der virtuelle Hochsee-Held um vieles an Bord kümmern: Segel- und Kurswahl, Manöverzeitpunkt, Wegpunkte und vor allem: die Wetter-Strategie bestimmen. Es werden immer die Daten aus den realen aktuellen Wettermodellen angezeigt, die auch die Skipper auf ihren Bordcomputern haben. So entscheidet man zu Hause auf dem Sofa, ob man durch den nächsten Sturm hindurchprügeln oder ihn lieber umfahren will. Oder ein drohendes Hoch mit Flaute weiträumig umfahren wird oder lieber ein paar Stunden Stillstand riskiert.
Und genau wie die Profis der Vendée Globe muss der virtuelle Segler seine Zeit klug einteilen: Wer lange nicht ins Programm schaut, riskiert bei einem Winddreher mit dem falschen Segel zu langsam unterwegs zu sein, oder der Autopilot fährt an einem wichtigen Wendepunkt vorbei.
Wer selbst mitsegelt, hat das Rennen auch als Fan immer gut vor Augen, versteht vielleicht sogar etwas von den Herausforderungen des Routings solcher modernen Hochsee-Racer. Wer einfach nur dabei sein will, kann das Rennen gratis segeln, doch ist dann nur mit einem Non-Foiler am Start. Vor allem aber muss man unterwegs auf schnelle Leichtwindsegel und viele andere rennentscheidende Features verzichten.
Wer den vollen Spaß will, also einen schnellen Foiler, alle Segel zur Auswahl, ein mit Waypoints programmierbaren Autopilot oder eine Automatik für Segelwechsel, falls Windstärke und -einfallswinkel sich ändern, der muss investieren: Diese Features sind kostenpflichtig, entweder einzeln gekauft oder gleich als ganzes Paket für das Event. Das kostet 29,99 Euro und macht das Spiel zudem auch werbefrei.
Wem es das wert ist, der geht am Samstag bestens ausgerüstet mit erwarteten 500.000 Fans auf die Reise einhand, nonstop um die Welt. Einige YACHT-Mitarbeiter haben das Rennen schon mitgesegelt und es geliebt oder verflucht: Geliebt, wenn es gut lief und man sich irgendwo unter den ersten 10.000 wiederfindet, gehasst, wenn man das regelmäßige Kontrollieren vergessen hat, das Boot im Wind stehen blieb, oder das Feld abgebogen ist und man in ein paar Stunden 20.000 Plätze verloren hat.
Virtual Regatta Offshore gibt es als App für Android oder iOS und ist in der Grundversion kostenlos.