Tatjana Pokorny
· 12.02.2023
Goldener Einstand für Ocean-Race-Senkrechtstarterin Susann Beucke: Bei ihrer Premiere gewann die Olympia-Zweite aus Strande die zweite Etappe der Weltumsegelung mit Kevin Escoffiers Schweizer Team Holcim – PRB. Boris Herrmanns Team Malizia verpasste die Podiumsplätze im Showdown vor Kapstadt
Leuchtend blau und grün sind die Siegerfarben an diesem Sonntag in Kapstadt. Das Schweizer Team Holcim – PRB hat nach dem Auftakterfolg auch die zweite Ocean-Race-Etappe gewonnen. Skipper Kevin Escoffier, Tom Laperche, Sam Goodchild und Susann Beucke aus Strande bei Kiel haben den Abschnitt von den Kapverden nach Kapstadt über mehr als 6.000 gesegelte Meilen in 17 Tagen, 19 Stunden und 9 Sekunden absolviert. Beim Einlaufen in den südafrikanischen Etappenhafen wischte sich Sanni Beucke Glückstränen aus dem Gesicht. Für die 31-Jährige vom Norddeutschen Regatta Verein war es eine goldene Premiere.
Die Plätze zwei und drei sicherten sich am wechselvollen “Super Sunday” nach spannendem Duell Paul Meilhats französisches Team Biotherm vor Charlie Enrights US-Team 11th Hour Racing. “Biotherm” kreuzte die Ziellinie nur 16 Minuten und 45 Sekunden nach Team Holcim – PRB. Weitere 8 Minuten und 46 Sekunden später beendete das amerikanische Boot die Atlantik-Hatz.
Verlierer der aufregenden Schlussphase von Etappe zwei im Ocean Race war an diesem Tag Boris Herrmanns Team Malizia. Am Sonntagmorgen hatten sich der 29-jährige Skipper Will Harris, Navigator Nico Lunven, Rosalin Kuiper und Yann Eliès zunächst die über Nacht verlorene Führung noch einmal zurückerkämpft. Zeitweise war der Imoca unter deutsche Flagge erheblich schneller unterwegs als die Konkurrenz. Die Fans an den Bildschirmen und auch das Team in Kapstadt waren hoffnungsfroh. Doch die Separation vom Feld und die südöstlichere, küstennähere Position haben Team Malizias Sieg- und Podesthoffnungen am Etappenende brutal platzen lassen.
Als der erhoffte Wind bei der Ansteuerung des Etappenhafens am Sonntagvormittag für das deutsche Boot ausblieb, schob sich die Konkurrenz im Norden vorbei. “Malizia – Seaexplorer” kam am Sonntagnachmittag als viertes Boot ins Ziel, verpasste die Podiumsplätze, wurde aber trotzdem stürmisch von seinen Anhängern begrüßt. Die Zielzeit der “Malizians”: 17 Tage, 21 Stunden, 6 Minuten und 49 Sekunden.
Anschließend wurden in Kapstadt die Schlusslichter vom Guyot Environnement – Team Europe mit dem Berliner Skipper Robert Stanjek erwartet. Gegen 17 Uhr deutscher Zeit hatte das schwarz-grüne Boot noch knapp 15 Seemeilen bis ins Ziel zu meistern. Nach zwischenzeitlich mehr als 500 Seemeilen Rückstand auf die Spitzenreiter war das deutsch-französische Team im Etappenfinale bei zuletzt weniger als 25 Seemeilen Rückstand auf Team Malizia noch einmal stark aufgekommen. Dann aber segelte “Malizia – Seaexplorer” mit Top-Geschwindigkeiten um 23 Knoten ins Ziel.
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