The Ocean RaceGezeichnete Gesichter – Porträtserie der Kaphoorniers

Tatjana Pokorny

 · 07.04.2023

Malizia-Skipper Boris Herrmann
Foto: Sailing Energy/The Ocean Race

Fotokünstler Pedro Martinez und das Team von Sailing Energy haben die Segler der Ocean-Race-Königsetappe direkt nach der Ankunft in Itajaí porträtiert. Entstanden ist eine eindrucksvolle Serie gezeichneter Gesichter, die von Abenteuern, Entbehrungen und Härten auf der historisch längsten Etappe der Weltumsegelung erzählen. Nicht jeder Akteur ist auf Anhieb zu erkennen …

Diese Porträtserie haben der spanische Fotograf Pedro Martinez und sein Team von Sailing Energy intensiv vorbereitet. Entstanden sind die eindringlichen Bilder der Akteure im brasilianischen Etappenhafen Itajaí. Hier hat Pedro Martinez die Segler und Seglerinnen nach der Königsetappe abgefangen und mit seiner Kamera eingefangen. Die Gesichter der Kap-Hoorn-Bezwinger erzählen die Geschichte der Königsetappe.

Der Southern Ocean hat seinen Tribut gefordert

Eingerahmt von dicht gewachsenen Bärten, Blessuren, aber immer noch blitzenden Augen, schauen die Skipper Boris Herrmann, Kevin Escoffier, Charlie Enright und Paul Meilhat und ihre Mitstreiter in die Linse von Pedro Martinez. Der Fotograf holt sie ganz nah heran. Manche der bekannten Herausforderer sind kaum zu erkennen, so sehr haben sie sich während der fünf Wochen und 15.000 Seemeilen langen Mammut-Etappe verändert.

Die Segler und Seglerinnen mögen in ihren Cockpits mehr oder weniger geschützt gewesen sein, doch die Härten des Südmeer-Marathons sind nicht spurlos an ihnen vorbeigegangen. Der Southern Ocean hat ganz offensichtlich seinen körperlichen und mentalen Tribut gefordert. Das bezeugen die starken Porträts ohne Worte.

Neuzugang für Team Malizia

Eine knappe Woche nach dem Etappensieg hat inzwischen Boris Herrmanns Team Malizia frühzeitig seine Crew für Etappe vier bekannt gegeben. Der Abschnitt von Itajaí über 5.550 Seemeilen in die amerikanische Hafenstadt Newport beginnt am 23. April. Malizia-Skipper Boris Herrmann setzt planmäßig aus. Sein britischer Co-Skipper Will Harris übernimmt seine Position zum zweiten Mal nach Etappe zwei. Neu ins Team kommt der Franzose Christopher Pratt. Navigator Nico Lunven und Rosalin Kuiper bleiben an Bord. Rosie Kuiper erholt sich aktuell bei ihrer Familie in Holland von der Gehirnerschütterung, die sie kurz vor der Kap-Hoorn-Passage erlitten hatte.

Der 42-jährige Christopher Pratt bringt einen reichen Erfahrungsschatz mit an Bord der “Malizia – Seaexplorer”. Er hat über viele Jahre als Co-Skipper mit “Charal”-Antreiber Jérémy Beyou gearbeitet und das Transat Jacques Vabre 2019 und 2021 mit zwei dritten Plätzen erfolgreich bestritten. Außerdem arbeitete Pratt für Teams wie Maître Coq und Banque Populaire sowie für Armel Le Cléac'h, den Sieger den Vendée Globe 2017/2018.

Die Teilnahme an diesem Rennen ist ein wahr gewordener Kindheitstraum.” (Christopher Pratt)

Sowohl Nicolas Lunven als auch Will Harris kennen Christopher Pratt gut. Will Harris sagte: “Ich freue mich sehr darauf, bei der nächsten Etappe Skipper zu sein. Ich werde Boris und seine Erfahrung vermissen, aber ich freue mich auch darauf, mit Christopher zu segeln und seine Erfahrung als Imoca-Foiler in unser Team einzubringen. Er hat einen guten Ruf, und wir können viel voneinander lernen.”

Christopher Pratt selbst kommentierte sein Ocean-Race-Engagement für Team Malizia so: “Ich freue mich sehr, mit Team Malizia an der nächsten Etappe des Ocean Race zu bestreiten. Die Teilnahme an diesem Rennen ist ein wahr gewordener Kindheitstraum. Ich habe das Rennen von Anfang an sehr genau verfolgt. Noch intensiver während der letzten Etappe. Ich bin beeindruckt vom Engagement und der Ausdauer der Mannschaft, die die längste Etappe des Rennens gewonnen hat. Ich werde mein Bestes tun, um meine Erfahrung und meinen Enthusiasmus in die Mannschaft einzubringen.”

Hier geht es zum YACHT-Video, das die spannende dritte Etappe zusammenfasst. Zu sehen ist, wie die Segler zu den Gesichtern kamen, die Fotograf Pedro Martinez nach dem Finale in Itajaí einfing: