Tatjana Pokorny
· 31.01.2023
Am sechsten Tag der zweiten Ocean-Race-Etappe deutet im Kalmengürtel am Äquator alles auf einen überraschend schnellen Durchbruch der Flotte hin. Das Guyot Environnement – Team Europe hat die Führung übernommen. Die Crew mit dem Berliner Skipper Robert Stanjek strebte Kapstadt mit der schnellsten Geschwindigkeit von schon wieder mehr als zwölf Knoten entgegen
Immer wieder haben die Teams auf Etappe zwei von den Kapverden nach Kapstadt in den vergangenen Tagen unterschiedlich stark in westliche Positionen investiert. Auf ihrem Weg nach Süden schienen die Kalmen weiter westlich zunächst weniger stark ausgeprägt. Belohnt aber wurde beim Eintauchen in die südliche Hemisphäre zunächst das Guyot Environnement – Team Europe. Die Crew um den Berliner Skipper Robert Stanjek ist am wenigsten nach Westen abgewichen, war der direkten Kurslinie nach Kapstadt nah geblieben.
Mit mehr als zwölf Knoten Speed und einem 24-Stunden-Durchschnitt von 8,5 Knoten konnten Skipper Robert Stanjek, Sébastien Simon, Anne-Claire le Berre und Phillip Kasüske ihren Vorsprung vor Paul Meilhats “Biotherm” bis zum Morgen des 31. Januar auf fast 35 Seemeilen ausbauen. Die Basis dazu hatte das Guyot-Quartett in der Nacht auf den 30. Januar gelegt, wie Phillip Kasüske erklärt: “Da hatten wir eine sehr gute Nacht mit Winden bis zu zehn Knoten. Es sieht so aus, als hätten wir eine gute Bahn erwischt, auch wenn es zuerst gar nicht diesen Eindruck gemacht hat. Wir bewegen uns immer noch in den Doldrums, aber auf schöner gerader Linie nach Süden.”
Team Malizia konnte zwar in den letzten Stunden als westlichstes Boot teilweise hohe Geschwindigkeiten um 16 Knoten erreichen. Doch der weitere Weg in den Westen erweist sich für das Boot unter deutscher Flagge aktuell nicht als gewinnbringend. Am sechsten Tag auf See hatte sich der zuletzt geschmolzene Rückstand der “Malizia – Seaexplorer” wieder auf rund 110 Seemeilen erhöht. Im “Sandwich” der Spitzenreiter auf “Guyot” und der Schlusslichter auf “Malizia – Seaexplorer” kämpften am Dienstagmorgen die Crews auf “Biotherm”, “Holcim – PRB” und “Mālama” von 11th Hour Racing um jede Meile, die sie nach Süden bringt.