The Ocean RaceBoris Herrmann “super glücklich” mit Boot und Crew

Tatjana Pokorny

 · 21.01.2023

Das Plakat für die Sieger auf Etappe 1 vom Team Holcim – PRB
Foto: The Ocean Race

Nach Kevin Escoffiers Schweizer Team Holcim – PRB und Charlie Enrights US-Team 11th Hour Racing hat sich Boris Herrmanns Team Malizia den dritten Podiumsplatz auf Etappe eins im 14. The Ocean Race gesichert. Der 41-jährige Skipper aus Hamburg ist zum Auftakt mehr als zufrieden

Das war zwar noch kein “Bum-Bum-Boris”, aber ein vielversprechender Start in den bekanntesten Meeres-Marathon für Mannschaften: Boris Herrmanns Team Malizia hat die erste Etappe im 14. The Ocean Race mit Platz drei abgeschlossen. Die 1.900 Seemeilen von Alicante nach Mindelo auf den Kapverden absolvierte die neue “Malizia – Seaexplorer” in 5 Tagen, 16 Stunden, 35 Minuten und 21 Sekunden. Eine der vielleicht wichtigsten Erkenntnisse: Die neuen Foils haben zunächst gehalten, was sich Boris Herrmann und seine Crew von ihnen erhofft haben.

Den Etappensieg hatte sich in den frühen Morgenstunden des 21. Januar Kevin Escoffiers Schweizer Team Holcim – PRB nach 5 Tagen, 11 Stunden, 1 Minute und 59 Sekunden gesichert. Knapp drei Stunden später war Charlie Enrights US-Team 11th Hour Racing ins Ziel gekommen.

Etappe eins: erst laut und brutal, dann Champagner-Segeln

Die intensive Auftaktetappe war von schwerem Wetter im Mittelmeer und auf dem Weg zur Straße von Gibraltar geprägt. Danach hatte das Team Holcim – PRB die Ocean-Race-Flotte der fünf Imoca-Yachten souverän kontrolliert. Boris Herrmanns Team war phasenweise schnellstes Boot der Flotte, konnte den Rückstand aus der Anfangsphase aber nicht mehr aufholen.

“Ich bin super glücklich mit der Leistung unseres Bootes und meinem Team”, zog Boris Herrmann im Zielhafen von Mindelo auf den Kapverden Bilanz. Weiter berichtete der 41-jährige Hamburger nach dem gelungenen Auftakt zu seiner fünften Weltumsegelung: “Es hat fast drei Tage gedauert, bis wir richtig miteinander sprechen konnten, weil es an Bord nach dem Start in den harten Bedingungen so laut und brutal zuging. Danach haben wir beinahe Champagner-Bedingungen genossen, ziemlich schnelles und schönes Segeln.”

Mit ihrem Skipper haben Nico Lunven (Frankreich), Will Harris (Großbritannien) und Rosalin Kuiper (Niederlande) das Boot unter deutscher Flagge angetrieben. Für Platz drei werden Team Malizia drei Punkte für die Ocean-Race-Wertung auf das Teamkonto überwiesen.

Die Skipper loben ihre Crews – Kevin Escoffier: “Bedaure keine meiner Entscheidungen”

Fünf Punkte hat Kevin Escoffiers Holcim-Quartett für den Etappensieg errungen. Der Franzose, der bei der letzten Vendée Globe sein Boot verloren hatte und nach dramatischer Rettungsaktion von Jean Le Cam geborgen worden war, zeigte sich wie Boris Herrmann zufrieden mit seinem neuen Imoca: “Das Boot ist großartig. Am Wind wie vor dem Wind und auch beim Reachen sind wir immer schnell gewesen. Ich bin sehr glücklich über einen Auftakt wie diesen. Das war als volle Crew unser erster gemeinsamer Einsatz. Ich bedaure keine meiner Entscheidungen. Alle sind großartige Segler. Zusammen haben wir diesen Sieg errungen.” Gemeint sind Escoffiers Mitstreiter Sam Goodchild, Tom Laperche und die Britin Abby Ehler bei ihrer vierten Weltumsegelung.

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Auch Charlie Enright zog positiv Bilanz: “Ich denke, dass der Wettbewerb gut ist! Wir haben schnelle Boote und gute Segler. Die Boote haben unterschiedliche Stärken und Schwächen. Jeder wird mal seinen Tag haben. Wir erachten also nichts für selbstverständlich. Doch wenn wir uns auf das konzentrieren, was wir kontrollieren können, dann sollte es gut laufen. Dazu werden wir alle Möglichkeiten nutzen, die uns die nächste Etappe bietet.”

Reparaturen auf den Kapverden nur in Eigenregie erlaubt

Mit den ersten drei Booten im Ziel sind die Podiumsplätze auf Etappe eins im Rennen um die Welt vergeben. Auf dem Weg ins Ziel sind noch das französische Team Biotherm und das französisch-deutsche Guyot Environnement – Team Europe mit dem Berliner Co-Skipper Robert Stanjek, die einiger Bruch an Bord zurückgeworfen hatte. Reparaturen dürfen die Teams beim ersten kurzen Zwischenstopp nur ohne Hilfe ihrer Landmannschaften durchführen. Der Startschuss zur zweiten von insgesamt sieben Etappen von Mindelo nach Kapstadt fällt bereits am 25. Januar.