„Palm Beach XI“Sydney Hobart voraus – Verkauf beschert „Wild Oats XI“ Foils

Sören Gehlhaus

 · 19.11.2025

„Wild Oats XI“ heißt nun ​„Palm Beach XI“ und ...
Foto: Palm Beach Yachts
Palm Beach Motor Yachts, die Marke von „Wild Oats XI“-Skipper Mark Richards, hat die 30-Meter-Rennmaschine gekauft. „Palm Beach XI“ soll mit auftriebsunterstützenden C-Foils schon beim diesjährigen Rolex Sydney Hobart Race starten.

„Wild Oats“ und das Sydney Hobart Race gehören zusammen wie einst der Admiral’s Cup und „Rubin“. Ihnen gemein waren das weiß-rote Farbkonzept, vor allem aber die Dominanz auf dem Wasser. An beidem will der neue „Wild Oats XI“-Eigner festhalten. Indirekt ist es ihr langjähriger Skipper Mark Richards, dessen Motoryachtmarke Palm Beach als Käuferin auftritt. Der Australier segelte die 30 Meter lange Supermaxi 20 Jahre lang, die meiste Zeit davon mit oder für den 2016 verstorbenen Bob Oatley. Zwischen 2005 und 2018 holte er mit „Wild Oats XI“ neun Mal die Line Honours beim Rolex Sydney Hobart Race. Die 630 Seemeilen lange Hatz nach Tasmanien wird jedes Jahr am 26.12. im Hafen von Sydney angeschossen.

Mark Richards: vom Skipper zum Eigner

Nach seiner Profikarriere, die auch zwei America's-Cup-Teilnahmen, Siege bei Match-Race-Weltmeisterschaften und im Admirals Cup 2003 mit einschloss, fing Mark Richards 1995 und mit junger Familie im Schlepptau an in Sydney One-Offs zu bauen. Daraus erwuchs die Marke Palm Beach Motor Yachts, die 2014 von Grand Banks gekauft wurde. Der legendären Trawler-Werft mit US-Wurzeln steht Richards mittlerweile ebenso als CEO und Chefdesigner vor. Nicht verwunderlich also, dass „Wild Oats XI“ nun ​„Palm Beach XI“ heißt.

​Dritte Modifikation reicht besonders weit

​„Wild Oats XI“ lief 2005 nach Plänen von Reichel/Pugh ​bei McConaghy vom Stapel, wo ebenfalls die Maxi-30-Schwestern „Alfa Romeo“, „Rambler“ und „Morning Glory“ entstanden. ​Der auf die ruppigen Sydney-Hobart-Bedingungen maßgeschneiderte Offshore-Bolide gewann sogleich das ​Debüt, und das in einer Fabelzeit von einem Tag, 18 Stunden, 40 Minuten und 10 Sekunden. Eine Bestmarke, die viele Jahre Bestand hatte. Der aktuelle Rekord steht seit 2017: Da meisterte die Crew auf dem 100-Fußer „LDV Comanche“ die Strecke in nur 1 Tag, 9 Stunden, 15 Minuten und 24 Sekunden. Tatsächlich war „Wild Oats XI“ in dem Jahr noch etwas schneller, wurde aber von der Jury mit einer Zeitstrafe von einer Stunde belegt.

Die Veteranin zu alter Blüte soll Juan Kouyoumdjian bringen, der für die dritte signifikante Modifikation seit der Erstwasserung vor 20 Jahren engagiert wurde. Weitestgehend unangetastet bleibt der raketenartige Rumpf, der mit einer Breite von 5,10 Meter im Vergleich zu den von modernen, deltaförmigen „Offshore-Schüsseln“ wie Dauerrivalin „Comanche“ (6,80 m, 2014) geradezu schmächtig wirkt. Der Werftaufenthalt bei McConaghy Boats soll „Palm Beach XI“ einen längeren Neigekiel mit neuer Bombe und einen Austausch der Schwerter für bessere VMG-Werte bescheren.

C-Foils bringen „Palm Beach XI“ zum Skimmen

​Außerdem entschied sich das Team von Juan K Naval Architects und Mark Richards für die Nachrüstung von aufholbaren C-Foils. Sie sind darauf ausgelegt, den Auftrieb zu optimieren, Widerstand zu minimieren und ein verbessertes aufrichtendes Moment raumschots und vor dem Wind zu bieten. Es geht ihnen also nicht ums Abheben, eher darum über die Wasseroberfläche zu skimmen wie „Raven“. Skipper und Werft-CEO wünscht sich, dass diese Innovationen nicht nur „Palm Beach XI“ wieder an die Spitze der Sydney-Hobart-Flotte katapultieren, sondern auch in Form von neuen hydrodynamischen Erkenntnissen in die Modellpalette von Palm Beach Motor Yachts einfließen.

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​North Sails liefert die neue Garderobe, und Richards arbeitet eng mit Yacht-Manager Paul Magee sowie der Shorecrew und der Segelcrew zusammen, um die 20 Jahre alte Supermaxi auf den neuesten technischen Stand zu bringen. ​„Palm Beach XI ist die ultimative Teamleistung; wir haben kollaborativ daran gearbeitet, diese Vision in einem sehr kurzen Zeitrahmen zum Leben zu erwecken“, erklärt Richards. ​„Dieses Projekt verkörpert alles, wofür Palm Beach Motor Yacht steht – unsere unermüdliche Leidenschaft für Innovation, angetrieben von einer Teamkultur, die von Disziplin, Präzision und gemeinsamen Zielen lebt.“

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