Mini Globe RaceDroht dem deutschen Teilnehmer das vorzeitige Aus?

Fabian Boerger

 · 22.05.2025

Christian Sauer feilt in Papeete, Tahiti, an seiner "Argo", während er auf die Ergebnisse seiner Untersuchungen wartet.
Foto: Christine Turner / MGR2025
Christian Sauer beginnt heute seine nächste Etappe des Mini Globe Race. Leider sind die Aussichten für den deutschen Segler nicht rosig. Eine hartnäckige Hautinfektion und ein möglicher Bänderriss im Schultergelenk könnten das Ende seiner Teilnahme bedeuten.

Von Portugal bis nach Tahiti hat es Christian Sauer bereits mit seinem selbstgebauten Globe 580 geschafft. Allein das ist eine beeindruckende Leistung. Doch aktuell sieht es finster aus für den deutschen Teilnehmer beim Mini Globe Race. Schon seit Monaten kämpft er mit einer bislang unbekannten Hautinfektion. Unterschiedliche Antibiotika und zuletzt zwei Tage Krankenhausaufenthalt in Tahiti brachten bislang nicht die ersehnte Heilung.

Hinzu kommt seine Schulter. Die Beschwerden schleppt er bereits seit der Atlantiküberfahrt mit sich herum. Zeitweise dachte er, es sei etwas Muskuläres, erzählt Sauer. Eine Untersuchung des Gelenks hat nun ergeben, dass eines der Bänder gerissen ist. Die Ärzte vor Ort raten zu einer sofortigen OP. Doch das würde für ihn das Ende des Mini Globe Race bedeuten.

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Mini-Globe-Race-Ende? Entscheidung fällt in Fidschi

Doch wie geht es nun weiter? Sollte er sich vor Ort operieren lassen, müsste er mit einer Genesungszeit von drei bis sechs Monaten rechnen. Ein anderer Chirurg, mit dem er gesprochen hatte, empfahl ihm, dass eine Operation auch später möglich sei. Daher hat er entschieden, bis nach Fidschi zu segeln. „Dort werde ich dann eine Entscheidung treffen müssen – ob es weitergeht beim Mini Globe Race oder nicht. Das kann ich nur Schritt für Schritt beurteilen“, sagt er im Gespräch mit der YACHT.

Weiterhin Probleme mit der Stromversorgung

Neben den körperlichen Herausforderungen hat Sauer auch an Bord der Argo mit einigen bekannten Problemen zu kämpfen. Ein Ärgernis ist die Windsteueranlage, die er auf See ersetzt hat. Wie er sagt, war das die richtige Entscheidung, denn sie funktioniert jetzt deutlich besser. Zudem gibt es noch immer Probleme mit der Stromversorgung. „Ich probiere, so viel Energie wie möglich zu sparen. Ich habe aber zu oft zu wenig“, sagt er. Die Ladekapazität reicht einfach nicht aus. Bewölkter Himmel und leere Batterien zwangen ihn zeitweise, alle Systeme abzuschalten. Er versucht momentan herauszufinden, woran das genau liegt. Eine Lösung hat er bisher nicht gefunden.

Optimistisch trotz Widrigkeiten

Trotz aller Schwierigkeiten bleibt Christian Sauer optimistisch und zeigt sich dankbar:

„Diese Reise ist bereits jetzt lebensverändernd. Jedoch wäre ich ohne meine Partnerin, Hedwig, und mein Team, das mich permanent von Deutschland aus unterstützt, nicht hier. Ich bin wahnsinnig dankbar und unendlich glücklich, es bis hierher geschafft zu haben.“

Allerdings betont er, dass es durchaus schwierige Momente gibt. „Wir gehen mit unseren kleinen Segelbooten nicht an die Grenzen der Technologie, aber an die Grenzen dessen, was ein Mensch auszuhalten vermag.“

Tonga ist nächster Halt beim Mini Globe Race

Heute, am 22. Mai 2025, beginnt seine nächste Etappe nach Tonga. Dort ist ein weiterer siebentägiger Zwischenstopp geplant, bevor die Reise nach Fidschi weitergeht. Aktuell liegt er auf Platz sechs von insgesamt 15 Booten, die am Mini Globe Race teilnehmen. Vor ihm befindet sich der Kanadier Dan Turk mit einem Vorsprung von etwa 140 Seemeilen. Sauer schätzt, dass er etwa zwei Wochen benötigt, um Tonga zu erreichen. Bis Fidschi sind es noch über 1950 Seemeilen.

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Mehr zum Globe 580 und dem Mini Globe Race:


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