Die zweite Etappe des Mini Globe Race stellt sowohl Segler als auch Material auf eine harte Probe. Ein Großteil der Flotte hat bereits zwei Drittel des längsten und anspruchsvollsten Abschnitts des Rennens gemeistert. Dennoch liegen bei vielen noch 2.000 fordernde Seemeilen bis zum Etappenziel vor ihnen. Mehrere Zwischenstopps bieten die Gelegenheit, durchzuatmen und technische Probleme zu beheben.
Der deutsche Teilnehmer des Mini Globe Race, Christian Sauer, ist derzeit auf dem Weg von den Marquesas nach Tahiti. Nach einem acht-tägigen Zwischenstopp setzte er am Freitag seine Reise gen Westen fort. Voraussichtlich wird er Ende dieser Woche die rund 700 Seemeilen hinter sich gebracht und Tahiti erreicht haben. Aktuell befindet er sich nach eigenen Angaben etwa 50 Seemeilen von den Tuamotus entfernt.
Der erste Streckenabschnitt der Etappe, von Panama zu den Marquesas, war für den Deutschen von zahlreichen technischen Problemen geprägt, da mehrere Systemausfälle zeitgleich auftraten. "Die letzten Wochen haben deutlich gemacht, dass beim Mini Globe Race erheblicher Verschleiß auftritt", erläutert Thomas Kindermann im Gespräch mit der YACHT. Als Teammanager und Sicherheitsbeauftragter von Sauer steht Kindermann in regelmäßigem Kontakt mit ihm.
Besonders Kopfzerbrechen bereiteten die Solarpanels und Batterien, da diese laut Sauer keine Ladung mehr annahmen. Dies zwang den Segler, äußerst sparsam mit seinem Energievorrat umzugehen und Systeme wie das Starlink vorübergehend abzuschalten. Zudem rutschte die Klemme des Windpiloten, was das autonome Steuern seiner „Argo“ erschwerte. Die Herausforderungen mit den Stagreitern der Fock, die ihn während der Transatlantik-Passage belasteten, scheinen inzwischen gelöst, da Sauer auf Softschäkel umgestiegen ist.
Allerdings traten die Hautprobleme zeitweise wieder auf. Sie waren vor kurzem der Grund dafür, dass Sauer unerwartet einen medizinischen Zwischenstopp auf den Galapagos-Inseln einlegen musste.
“An manchen Tagen fühlt sich der Pazifik an, als würde er mich persönlich testen.” Christian Sauer
Trotz dieser Herausforderungen zeigt der deutsche Segler Beharrlichkeit und entwickelt kreative Lösungen für seine Schwierigkeiten. Außerdem behauptet er konstant seine Position im vorderen Mittelfeld (Platz 6), direkt hinter dem Kanadier Dan Turk.
Auf dem Tracker des Mini Globe Race können Sie die Position von Sauer verfolgen.
Auf den Marquesas gelang es Sauer schließlich, die meisten seiner technischen Probleme zu lösen. Die Rennleitung schreibt einen acht-tägigen Zwischenstopp auf den Marquesas vor. Welche Insel sie dazu wählen, bleibt den Seglern überlassen. Christian Sauer und einige andere Rennteilnehmer zogen den südlichen Teil des Archipels vor.
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In den letzten Wochen hat sich das Teilnehmerfeld des Mini Globe Race im Pazifik deutlich auseinandergezogen. Die Distanz zwischen den Seglern beträgt teilweise hunderte Seemeilen. Einige haben gerade erst die Marquesas-Inseln hinter sich gelassen, während andere bereits den nächsten Zwischenstopp auf Tahiti, etwa 700 Seemeilen entfernt, erreicht haben. Dort müssen die Teilnehmer laut Rennleitung sieben Tage verweilen, bevor sie den nächsten Streckenabschnitt der Etappe angehen können.
Laut Teammanager Kindermann soll die "Argo" in Tahiti, wenn möglich, aus dem Wasser gehoben werden. Zu Beginn der Etappe kollidierte das Boot mit einem unbekannten Gegenstand, wodurch der Stahlkiel leicht beschädigt wurde. Um die Bildung von Rost zu verhindern, soll die beschädigte Stelle dort repariert werden.
Die zweite Etappe von Panama nach Fidschi umfasst insgesamt rund 7.300 Seemeilen und gilt als einer der längsten und herausforderndsten Abschnitte des Rennens. Nach dem Stopp in Tahiti folgt ein weiterer Halt auf Tonga, bevor die Reise nach Fidschi weitergeht. Die Ankunft der Flotte wird dort Ende Juni bis Anfang Juli erwartet.
Weiterhin führen der Schweizer Renaud Stitelmann mit seiner „Capucinette“, der Australier Daniel Turner mit seiner „Immortal Game“ und der Brite Keri Harris mit „Origami“. Mike und John Blenkinsop, ein Vater-Sohn-Duo, sind weit abgeschlagen. Sie starteten deutlich später aus Panama, da sie auf Ersatzteile warten mussten, und haben nun einen Rückstand von knapp 2.000 Seemeilen.