Irgendwann im Eignerleben kommt der Tag, an dem der Bohrer das Mastprofil durchlöchern muss – sei es, dass neue Ausrüstung montiert werden soll, sei es, dass alte zu ersetzen ist. Die Schwierigkeiten solcher Montagearbeiten liegen dabei weniger im handwerklichen Bereich. Vielmehr sind einige Kniffe zu beachten, damit das Rigg keinen Schaden nimmt.
Der wichtigste Punkt betrifft die elektrische Trennung des Aluminiumprofils von anderen Metallen – in Verbindung mit Wasser und Sauerstoff kommt es sonst zu elektrolytischen Reaktionen. Die möglichen Folgen sind schwere Korrosionsschäden innerhalb kürzester Zeit. Soll ein Edelstahl- oder Bronze-Beschlag an Mast oder Baum befestigt werden, ist er daher durch eine UV-beständige Kunststoffplatte zu isolieren. Edelstahlschrauben und kleinflächige Metallteile werden vor der Montage mit isolierendem Gel (z. B. Tef-Gel von Tikal) bestrichen.
Aus demselben Grund darf das Mastprofil auch im Winterlager nicht auf andere Metalle treffen. Darum sind Wanten und Stagen abzubauen, metallische Auflagen im Mastenregal abzupolstern. Der Mast wird trocken gelagert, aber nicht luftdicht verpackt. Zur Reinigung genügt Seifenwasser, der Markt bietet auch spezielle Eloxalpolitur an. Zum Ausbessern kleinerer Oberflächenschäden gibt es im Fachhandel Eloxalstifte.
Zunächst einmal gilt, dass der Eigner durch geplante Modifikationen nicht die Konstruktion des Riggs beeinträchtigen darf. Ein zweites Vorstag etwa muss vom Mastenbauer berechnet und dimensioniert werden. Es gehört ohnehin nur hinter das erste, keinesfalls daneben. Die auftretenden Kräfte könnten den Mast in seitliche Bewegungen versetzen, die nicht aufzufangen sind.
Aus Gewichtsgründen sollte abgewogen werden, ob die geplante Installation wirklich nötig ist. Gewicht im Topp müsste wegen des langen Hebels durch ein Mehrfaches an Ballast ausgeglichen werden, soll das aufrichtende Moment gleich bleiben. Aus diesem Grund raten Experten auch von stärkeren Beschlägen und dickeren Drähten als den ursprünglich für die Serie vorgesehenen ab. Das sei auch nicht nötig, denn die Hersteller legen ein Rigg ohnehin immer mit recht großen Sicherheiten aus.
Ist die Entscheidung gefallen, muss die richtige Positionierung des Beschlags ermittelt werden. Zu vermeiden sind mehrere Bohrungen auf gleicher Höhe, sie schwächen das Profil.
Ein Beschlag kann auf verschiedene Weise am Mastprofil befestigt werden. Die gängigsten und auch für den handwerklich geschickten Laien leicht zu praktizierenden sind die Verwendung von selbstschneidenden Schrauben, Gewindebolzen und Nieten. Alles, was über diese Montage hinausgeht, sollte einem Rigger oder Mastenbauer überlassen werden. Ausfräsungen am Profil für den Einbau von Rollenkästen oder Wantenaufhängungen sollten unbedingt dem Fachmann vorbehalten bleiben, denn das Rigg ist sicherheitsrelevant.
Die Befestigung mit selbstschneidenden sogenannten Blechschrauben ist die simpelste Methode. Einzige Schwierigkeit ist dabei die richtige Wahl von Bohrergröße und Schraube, genormt in DIN 7970. Vom richtigen Verhältnis des Bohrloches zum Schraubendurchmesser hängt es ab, ob der Beschlag auch dauerhaft dort bleibt, wo er hingehört.
Bei der Schraubenwahl muss darauf geachtet werden, dass es sich um solche ohne Spitze handelt. Das Schraubenende muss regelrecht abgerundet sein und darf nicht tief im Mastprofil stecken, weil es dort Tauwerk und Kabel beschädigen könnte. Kundenorientierte Hersteller legen ihren Beschlägen daher solche Schrauben und den passenden Bohrer bei. Da eine Schraube im dünnen Mastprofil nur wenig Halt findet, eignet sich diese Befestigungsmethode lediglich für geringe Belastungen, und zwar nicht auf Zug, sondern ausschließlich auf Scherung. Einmal montiert, sollte diese Verbindung auch nicht wieder gelöst werden.
Mit ein wenig mehr Aufwand lässt sich das Mastprofil auch für den Einsatz von Gewindebolzen vorbereiten. Der Vorteil liegt darin, dass eine solche Verbindung mehrfach gelöst und wieder befestigt werden kann.
Eine Möglichkeit, mehr Gewindegänge am Mast zu erhalten, bieten Nietmuttern. Es sind Blindniete, in deren Lochwandung ein metrisches Gewinde geschnitten ist. Der Nietstift ist ebenfalls mit einem Gewinde ausgestattet und wird nach der Montage herausgedreht. Nietmuttern stehen einige Millimeter aus dem Mastprofil hervor, sie sind daher nicht für jede Montage geeignet.
Die gebräuchlichste Methode. Verwendung finden hier Blindniete, die so heißen, weil sie auch dort angebracht werden können, wo die Rückseite des Werkstücks nicht zugänglich ist – wie eben am Mastprofil. Die Wahl sollte auf Niete aus Monel fallen. Diese Metalllegierung besteht zu mindestens 63 Prozent aus Nickel, etwa 30 Prozent Kupfer, 2 Prozent Eisen und einigen anderen Metallen. Das Material ist damit besonders widerstandsfähig gegen Meerwasser und verträgt sich gut mit Aluminium. Das gilt allerdings nicht für den Nietstift, der daher nach der Befestigung sorgfältig zu entfernen ist.
Soll ein Beschlag ersatzlos entfernt werden, können die Löcher bleiben, wie sie sind. Alte Aussparungen für Fallenkästen oder Wantaufhängungen kann der Mastenbauer zuschweißen, was erhebliche Kosten verursacht und das Eloxat an den Schweißstellen beschädigt.
Als Alternative lässt sich eine Manschette aus Edelstahl (Isolierung!) oder Aluminiumblech aufnieten. Möchte der Eigner Bohrlöcher aus optischen Gründen verschließen, kann er entweder Blindniete oder Aluminiumschrauben verwenden. Im zweiten Fall wird der Kopf später abgesägt und die Oberfläche plan geschliffen. Nach einer anschließenden Lackierung wird später nicht mehr viel von dem ehemaligen Loch zu sehen sein.