Hauke Schmidt
· 14.12.2021
Der Blindniet-Adapter von Projahn ist handlich und erleichtert Arbeiten am Rigg. Wir haben ihn ausprobiert
Mit einer simplen Popnietzange aus dem Baumarkt lassen sich nur kleine Nietdurchmesser verarbeiten, zumal die für den Seewassereinsatz nötigen Monel-Niete deutlich mehr Zugkraft bedingen als einfache Alu-Ausführungen. Dafür sind Modelle mit Hebel- oder Scherenuntersetzung gefragt. Beim Verarbeiten von 6,4-Millimeter-Nieten ist aber selbst mit solchen recht unhandlichen Profiwerkzeugen viel Kraft nötig.
Aus diesem Grund haben wir den Profi-Nietadapter von Projahn ausprobiert – er soll auch dicke Niete schaffen. Das vollständig aus Metall gefertigte Werkzeug macht einen sehr soliden Eindruck. Laut Beipackzettel ist es aber nicht für Stahl- oder Edelstahlniete mit mehr als 5 Millimeter Durchmesser geeignet. Da die Legierung Monel in der Anleitung nicht aufgeführt ist, haben wir bei Projahn nachgefragt und erhielten die Freigabe zum Test.
Der Adapter wird einfach ins Futter des Akkuschraubers gespannt, anschließend lässt man die Maschine langsam linksherum laufen, bis ein leises Klicken zu hören ist. Dadurch öffnen sich die Backen im Inneren des Adapters, und der Niet kann eingesteckt werden. Das Nieten selbst erfolgt im Rechtslauf und erfordert kaum Kraft. Für größere Niete muss lediglich der beiliegende Griff verwendet werden, um das Drehmoment des Akkuschraubers gegenzuhalten.
Im Vergleich zu einer ähnlich potenten Scherennietzange ist aber praktisch keine Anstrengung nötig. Dadurch entfällt auch das gefährliche Abrutschen des Werkzeugs am Ende des Nietvorgangs, wenn der Dorn reißt. Um den Adapter für den nächsten Niet vorzubereiten, stellt man die Maschine wieder auf Linkslauf, bis das Klicken zu hören ist, dann fällt der Dornrest heraus.
In unserem Test ließen sich Alu- und Monelniete von 4 bis 6,4 Millimeter Durchmesser sehr einfach und schnell verarbeiten, allein durch den fehlenden Rückschlag und die handlichen Abmessungen ist der Blindnietvorsatz einer Scherennietzange deutlich überlegen. Die Preise variieren deutlich, starten aber bei rund 50 Euro. Wir vergeben für das praktische Werkzeug fünf von fünf Sternen.
Weitere Informationen unter: www.projahn.de