LifehacksPropellerwelle richtig pflegen – 4 praktische Tricks

YACHT-Redaktion

 · 01.03.2024

Lifehacks: Propellerwelle richtig pflegen – 4 praktische TricksFoto: YACHT/K. Andrews
So sollte die Propellerwelle besser nicht aussehen
Wenn die Saison startet, muss alles funktionieren. Auch bei Segelyachten sollte dann der Motor samt Welle und Propeller nicht vernachlässigt werden. Wir zeigen vier praktische Lifehacks unserer Leser rund um die Propellerwelle

Wellen-Lifehack 1: So hält die Anode zuverlässig

Wellen-LifehacksFoto: J. Peschke

Die Anode soll Korrosion verhindern. Das Funktionsprinzip ist, dass bei zwei elektrisch leitend verbundenen Metallen in einem Elektrolyt das unedlere Metall korrodiert. Um also Propeller und Antriebswelle zu schützen, wird die unedlere Anode auf dem blanken Edelstahl (elektrisch leitend!) angebracht. Das Seewasser ist in diesem Fall das Elektrolyt. Es gibt aber ein Problem: Die Schrauben, mit denen die Anode gesichert ist, bestehen ebenfalls aus Edelstahl, weswegen sich das Anodenmaterial an diesen Stellen auflöst. Ist der Halt aber vermindert, klappert die Anode auf der Propellerwelle. Zudem verringert dies den Kontakt, und es besteht Korrosionsgefahr für den Antrieb. Wir lösen diese Probleme mit Acrylfarbe, womit die Schraublöcher angemalt und somit isoliert werden. Im Gewinde übernimmt Loctite diese Aufgabe. So bleiben die Bereiche um die Schrauben intakt, und die Anode hält zuverlässig. Wichtig: Die Kontaktflächen am Antrieb dürfen keinesfalls mit Farbe isoliert werden, sonst verliert die Anode ihre Wirkung!

Helmut Neumann, Detmold


Wellen-Lifehack 2: Leichter Lagerwechsel

Wellen-LifehacksFoto: J. Peschke

Nachdem die Welle gezogen ist, wird von innen eine lange M10-Gewindestange mit Mutter und Scheibe durch das Stevenrohr geführt. Nun wird der selbst gebaute Auszieher (rot) von außen über die Gewindestange gesteckt und eine Mutter aufgedreht. Durch Festziehen der Mutter wird das Lager aus dem Stevenrohr gezogen. Das Ausziehwerkzeug besteht aus einem Stahlrohr mit aufgelötetem Deckel. Der Innendurchmesser muss größer sein als der Durchmesser des Lagers, sonst bleibt es im Abzieher stecken. Das neue Wellenlager wird mit einem Kunststoffhammer eingeschlagen.

Helmut Wengler, Berlin


Wellen-Lifehack 3: Einfach eingespritzt

Wellen-LifehacksFoto: J. Peschke

Moderne Wellendichtungen, wie zum Beispiel die von Volvo Penta, sollten einmal im Jahr abgeschmiert werden. Dazu wird zwar eine spezielle Fetttube angeboten, deren Tülle ist aber mit etwa vier Millimeter Durchmesser zu dick, um zwischen Welle und Gummimanschette zu gelangen. Daher verwenden wir eine Einwegspritze, die wir mit einem nur 2,5 Millimeter dünnen Schlauch aus dem Aquariumzubehör versehen haben.

Helmut Wengler, Berlin


Wellen-Lifehack 4: Schluss mit dem Klappern!

Wellen-LifehacksFoto: J. Peschke

Wer zum Ende der Saison den Diesel hin und wieder anwirft, fühlt sich von der Geräuschentwicklung der zunehmend lose auf der Welle sitzenden Anode gestört, wie ich auch. Ich habe dem Bewegungsdrang der sich auflösenden Zinkmaus einfach Einhalt geboten, indem ich vor und hinter der Anode je einen Kabelbinder rund um die Welle geschlungen habe. Das hat auf den Rundlauf der Welle keinen Einfluss, die Kunststoffstreifen sind leicht genug. Das Geklappere aber hat nun ein für alle Mal ein Ende.

Jörn Voigt, Trittau


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