Yacht-DIY – die richtige Pflege, Wartung und Reparatur für Yachten in Eigenregie

Eine Yacht bedeutet Verantwortung. Nicht nur auf dem Wasser, sondern zusätzlich bei den Themen Wartung, mögliche Reparaturen sowie Inspektionen. Leistungen, die jeder Yachteigner regelmäßig erbringen muss, um lange Freude am Segelboot oder der Motoryacht zu haben. YACHT liefert einen Einblick in die Bereiche Yachtpflege, Yachtwartung und Yachtreparatur. Zusätzlich wollen wir zeigen, was über das Yacht-Do-it-Yourself (DIY) möglich ist und wann eine Werft oder eine Werkstatt aufgesucht werden muss.

Die Dringlichkeit und Wichtigkeit von Wartung und Pflege bei einer Yacht

Reparaturen, Wartung und Pflege gehören ebenso wie der Spaß auf dem Wasser zum Wassersport. Wie groß der Aufwand für die Instandhaltung der Yacht ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Unter anderem vom Alter des Bootes, dessen Größe sowie der Yachtelektrik und allgemeinen Yachttechnik.

Die Aufgaben, die auf den Eigner zukommen, sind vielschichtig. Während bei kleinen Jollen seltener große Reparaturen notwendig sind und es häufig ausreichend ist, hin und wieder etwas zu reinigen sowie die Segel zu überprüfen, ist bei Katamaranen und großen Segelbooten deutlich mehr Aufwand nötig. Lackreparaturen, Edelstahlarbeiten und Antifouling sind nur einige Dinge, die auf der Checkliste beziehungsweise dem Wartungsplan stehen und regelmäßig durchgeführt werden. Nur so ist der Einsatz des Bootes auf dem Wasser zu sichern.

Doch nicht nur die Technik spielt eine große Rolle. Selbst das Wohlfühlen auf der Yacht wird über die Yachtpflege sichergestellt. Über das Yacht-DIY ist es möglich, viele dieser Pflegeschritte und Wartungsarbeiten in Eigenregie durchzuführen. Andere Dinge hingegen verlangen nach einer professionellen Hand.

Die Reparatur der Yachtheizung lässt sich kaum in Eigenregie bewerkstelligen. Hier bedarf es einer Werkstatt oder Werft, die diese Leistung erbringt und sich die Bordsysteme wie die Yachtheizung etwas genauer anschaut.

Um den Umfang rund um die Instandhaltungsmaßnahmen etwas genauer zu definieren, müssen die einzelnen Bereiche des Bootes differenziert betrachtet werden. Unterteilt wird unter anderem in:

Die Yachtreparatur – wichtig und in regelmäßigen Abständen notwendig

Reparaturen sind immer ein Ärgernis. Sie kosten Geld, sind aufwändig und stören die Freude am Wassersport. Doch sie sind notwendig, um genau diese Freude möglichst lange aufrechtzuerhalten.

Bei der Yachtreparatur muss unterschieden werden zwischen Yacht-DIY – also Reparaturen in Eigenregie – und Reparaturen, die von einen Fachmann durchgeführt werden. Auch wenn der Yachtbesitzer in Bezug auf Reparaturarbeiten gut geschult ist, wird er einige der Arbeiten aufgrund der benötigten technischen Voraussetzungen nicht durchführen können.

Zu den DIY-Reparaturen an einer Yacht gehören unter anderem:

  • Holzarbeiten
  • Lackreparaturen
  • Antifouling
  • Reparaturen an der Yachttechnik je nach Fähigkeiten und Werkzeug

Zu den Arbeiten beziehungsweise Bereichen, für die ein Fachmann hinzugezogen werden sollte, gehören unter anderem:

  • Reparaturen an der Yachtheizung
  • Motor
  • Ankerwinde
  • Winsch
  • Segeltucharbeiten
  • Größere Defekte am Rigg
  • Bordelektronik

Um tatsächlich Yacht-DIY betreiben zu können, bedarf es jedoch eines gut ausgerüsteten Werkzeugkastens und ausreichend Zubehör.

In den Werkzeugkasten gehören unter anderem:

  • Schraubendreher und Schraubenschlüssel
  • Kombizange, Rohrzange und Kneifzange
  • Inbusschlüssel
  • Hammer
  • Eisensäge
  • Pinsel in unterschiedlichen Größen
  • Spachtel in unterschiedlichen Ausführungen
  • Drahtbürste
  • Schleifpapier
  • Schraubzwingen
  • Feilen und Raspeln

Je nach Boot und persönlichen Möglichkeiten beim Yacht-DIY kann der Werkzeugkasten beliebig erweitert werden. Allerdings reicht ein gut sortierter Werkzeugkasten nicht aus, um Reparaturen und Wartungsarbeiten durchzuführen. Es verlangt zusätzlich nach Material und Zubehör, das verwendet werden kann. Je nach Bereich sind das unter anderem:

  • Rostschutzmittel, Kontaktspray, Silikonspray, Schmier- und Gleitmittel, Farben und Lacke für die Wartung und Pflege im Allgemeinen
  • Dichtungen, Motoröl und Getriebeöl, Zündkerzen, Kühlmittel, Ölfilter, Luftfilter und Kraftstofffilter für den Motor oder den Außenbordmotor
  • Tauwerk, Segeltuch, Segeltape, Blöcke, Bolzen, Wantenspanner und Mastrutscher für Rigg, Takelage und Segel
  • Messgerät, Kabel, Installationsmaterial, Ersatzregler, Abisolierzange, Sicherungen und Leuchtmittel für die Elektrik

Ersatzteilbeschaffung beim Yacht-DIY – die Wege sind vielfältig

Für die Ersatzteilbeschaffung sind unterschiedliche Kanäle nutzbar. Eine der wichtigsten Anlaufstellen für Yacht-Ersatzteile und -Zubehör sind die Werften und Händler. Ob Winsch, Bordsysteme, Motor, Ankerwinde oder allgemeine Yachtelektronik – die Möglichkeiten für die Beschaffung der Ersatzteile sind direkt beim Hersteller oder bei den Händlern sehr gut.

Das kleine Bootszubehör und einfache Ersatzteile werden von vielen spezialisierten Seiten im Web bereitgehalten. Es gibt vollständige Reparatursätze sowie einzelne Teile wie beispielsweise Ölfilter, Zündkerzen, Starter, Propeller und viele andere Dinge. Selbst synthetisches Kompressoröl, Fender, Ankerketten, Rettungswesten und Cockpitzubehör lassen sich in vielen verschiedenen Varianten für jeden Bootstyp online finden.

Die richtige Werkstatt für das Boot

Nicht alle Reparaturen können in Eigenregie vorgenommen werden. Yacht-DIY ist nur bis zu einem bestimmten Punkt möglich. Es gibt Segelyachten, die vollständig in eigener Vorgehensweise repariert werden können. Und dann gibt es Boote, bei denen das nicht möglich ist. Holzarbeiten, Edelstahlarbeiten oder Lackreparaturen funktionieren meist recht gut ohne Werkstatt. Doch für weiterführende Arbeiten an Bord wird der Fachmann benötigt. Dieser muss passend gefunden werden, um die Reparatur, Wartung und Instandsetzung vorzunehmen.

Die Auswahl dieser Werkstatt muss mit einigen Vorüberlegungen erfolgen. Nicht jede ist für das eigene Boot geeignet. So ist es immer empfehlenswert, eine Werkstatt zu finden, die in der Nähe des Liegeplatzes ist. Treten technische Defekte auf, sind kurze Wege wichtig.

Zusätzlich muss geschaut werden, ob die Werkstatt zur Reparatur des eigenen Schiffes in der Lage ist. Es gibt Werkstätten, die sich auf spezielle Bootstypen konzentrieren. Und es gibt Werkstätten, die breit aufgestellt und flexibel sind. Im Vorfeld lässt sich das über den Austausch mit anderen Wassersportlern und durch den Kontakt mit den potenziellen Werkstätten sehr gut klären.

Selbst das Preis-Leistungs-Verhältnis ist ein Kriterium bei der Auswahl. Reparaturen sind wichtig und notwendig. Allerdings müssen sie bezahlbar sein. Beim Boot besteht das Problem, dass anders als beim Auto nicht flächendeckend Vertragswerkstätten zu finden sind. Autowerkstätten gibt es unzählige. Doch bei einer Werkstatt für das Boot sieht das etwas anders aus. Deshalb muss im Vorfeld nach dem Preis-Leistungs-Verhältnis geschaut werden. Das ist über das Erstellen eines Kostenvoranschlags ebenso möglich wie über das Einfordern einer aktuellen Preisliste.

Service, Freundlichkeit und Flexibilität sind ebenfalls Attribute, die mit der gesuchten Werkstatt verbunden werden. Muss das Schiff abgeschleppt und aus dem Wasser geholt werden? Oder muss es sogar länger in der Werkstatt bleiben?

Oftmals sind die Größe und das Gewicht des Bootes ein wichtiges Thema. Ein kleines Segelboot, das auf den Trailer gezogen werden kann, lässt sich problemlos aus dem Wasser nehmen. Eine große Segelyacht hingegen verlangt nach einem Kran, der die entsprechende Traglast mit sich bringt. Dieser Service muss passend zum Schiff über die Werkstatt abrufbar sein, damit sie sich eignet.

Wartung und Pflege der Yacht – im Interesse der Werterhaltung

Eine Yacht ist nur in einem gepflegten Zustand ein Anlageobjekt. Yachtpflege und -wartung dürfen nicht vernachlässigt werden, um eine uneingeschränkte Nutzung des Bootes sicherzustellen. Dabei sind “Wartung und Pflege“ Begriffe, die sehr weit gefasst werden können.

Es gibt Pflegemaßnahmen, die das Reinigen des Decks umfassen. Auf der anderen Seite gibt es Wartungsarbeiten, die sich auf die Bordsysteme, die Yachtelektrik und ähnliche Dinge beziehen. Deshalb ist es wichtig, dass es unterschiedliche Vorgehensweisen bei der regelmäßigen Wartung und Pflege der Yacht gibt.

Um effizient vorzugehen, werden verschiedene Kategorien angelegt, die bei der Wartung und Pflege berücksichtigt werden.

Dazu gehören:

  • Deck
  • Yachtelektrik
  • Bordsysteme
  • Kabinen
  • Cockpit
  • Rigg
  • Unterwasserschiff
  • Ruderanlage
  • Schoten und Tauwerk

Regelmäßige Überprüfung des Yachtsystems

Wenn die unterschiedlichen Bereiche an Bord festgelegt wurden, können mit Hilfe eines Wartungs- und Pflegeplanes die Arbeiten rund um die Wartung, die Pflege sowie die Reparatur ordnungsgemäß geprüft und vorgenommen werden. Dafür ist ein Überprüfen der einzelnen Bereiche im ersten Schritt wichtig.

Die Wartung und Pflege des Decks erfolgt meist in einem anderen Zeitfenster als die Überprüfung der Yachtelektrik sowie der Bordsysteme. Und die Kabinen in ihrer Funktion müssen größtenteils weniger intensiv gewartet und gepflegt werden als die Yachtelektrik. Das passende Zeitmanagement ist deshalb wichtig.

In welchem Zeitfenster die jeweiligen Wartungen und Pflegemaßnahmen stattfinden, hängt von unterschiedlichen Faktoren ab. Unter anderem davon, welche Art von Boot vorliegt, aus welchem Material das Boot gefertigt wurde und in welchem Umfang Bordelektrik und sonstige Technik vorhanden sind. Eine kleine Jolle besitzt keine Bordsysteme und keine Yachtelektrik, die nach großer Wartung verlangen. Ein großes Segelboot mit Navigationseinheit, aufwändigem Steuerstand und großzügigen Bordsystemen ist im Gegensatz dazu anders aufgestellt und besitzt deshalb einen anderen Wartungs- und Pflegeplan. Deshalb muss immer anhand der Gegebenheiten entschieden werden, in welchem Rhythmus die Überprüfung der einzelnen Bereiche stattfindet und wie sich der Pflegeplan gestaltet.

Was gehört zur effektiven Yachtpflege?

Effektiv bedeutet, dass mit System und mit bestmöglichem Ergebnis vorgegangen wird. Bei einer effektiven Yachtpflege geht es darum, mit dem geringsten Aufwand das bestmögliche Ergebnis zu erzielen.

Zur effektiven Yachtpflege gehört nicht nur das Reinigen des Decks. Zur Pflege gehören zusätzlich immer das Ausbessern und das Reparieren. Lackreparaturen, die über Yacht-DIY durchgeführt werden, können ganzjährig vorgenommen werden. Ein kleiner Lackschaden ist schneller repariert als ein Schaden, der über einen längeren Zeitraum den Witterungsbedingungen ausgesetzt wurde und dadurch an Größe und Intensität zugenommen hat.

Gleiches gilt für Edelstahlarbeiten. Treten erste Verschleißerscheinungen, Abnutzungserscheinungen oder Defekte auf, lohnt es, direkt über die Yachtpflege eine Korrektur vorzunehmen. Denn je kleiner der Schaden, umso einfacher die Reparatur und die Instandhaltung. Zudem schlägt sich ein schnelles Reagieren positiv auf die Kosten nieder.

Beim Antifouling geht es darum, das Boot unter der Wasserlinie zu schützen. Solche Wartungs- und Pflegearbeiten können nur dann durchgeführt werden, wenn das Boot aus dem Wasser geholt wird. Antifouling ist deshalb eine Pflegemaßnahme, die fast ausschließlich in den Wintermonaten durchgeführt wird. Und das im besten Fall am Liegeplatz, der für die Wintermonate ausgewählt wurde.

Weitere Tipps zur Bootspflege

Besonders bei Segelbooten ist es wichtig, dass die Bootspflege auf einem hohen Niveau stattfindet. So ist es unter anderem auch wichtig, das unnötige Flattern der Segel im Wind zu vermeiden. Die Kunststofffasern im Segel ermüden relativ schnell, sodass das Segel seine Form verliert und auch die Lattentaschen reißen können.

Festmacher können an den Stellen mit Tuch umnäht werden, wo sie durch Klüsen und Lippen laufen. Auch ein Gummi oder ein Kunststoff sind an dieser Stelle empfehlenswert. Dadurch wird aufgrund der ständigen Reibung weniger Abrieb beim Festmacher erzeugt, sodass die Haltbarkeit besser ist. Sollten sich Leinen, Festmacher und Fallen durch Abrieb in ihrer Qualität verschlechtern, sollten sie direkt ausgetauscht werden. Geschieht das nicht, kann das zu einer Gefahr auf dem Wasser werden.

Haben sich Schrammen im Kunststoffrumpf gebildet, muss darauf geachtet werden, dass sie nicht zu tief sind und die Glasfaser nicht sichtbar ist. Ist das der Fall, muss direkt mit einem passenden Spachtel ausgebessert werden. Auch, wenn das vielleicht der Optik etwas schadet. Ansonsten wird durch das Laminat Wasser aufgenommen, was zu einem großen Schaden führt.

Tipps für das Einwintern

Beim Einwintern stellen Segelboote eine besondere Herausforderung dar. Das Rigg wird vor dem Herausholen des Bootes aus dem Wasser abgetakelt. Der Rumpf des Bootes sollte nach dem Herausnehmen aus dem Wasser mit Süßwasser gereinigt werden. Besonders der Bewuchs am Unterwasserschiff muss direkt entfernt werden. Denn je trockener dieser Bewuchs ist, desto schwieriger lässt er sich entfernen.

Ob das Boot in einer Halle oder im Außenbereich gelagert wird, ist die Entscheidung des Eigners. Wichtig ist, dass eine gute Durchlüftung für das gesamte Schiff gegeben ist. Der beste Lagerplatz ist selbstverständlich eine beheizte Halle. Doch nicht immer steht ein solches Lager zur Verfügung, und jeder Bootseigner muss schauen, wie er seinen Bedarf regelt.

Besitzt das Segelboot einen Motor, der seewassergekühlt ist, sollte dieser nach dem Auswassern gereinigt und entsprechend für das Winterlager vorbereitet werden. Auch die Brennstofftanks – ob Benzin oder Diesel, ob fest verbaut oder tragbar – sollten nicht vernachlässigt werden. Auch hier unser Tipp: Eine fachgerechte Pflege ist wichtig. Gegebenenfalls übernimmt diese Aufgaben der Mechaniker oder ein Wartungsdienst. Viele dieser Aufgaben lassen sich jedoch mit den YACHT-Artikeln zu den Themen Pflege, Reparatur und Lifehacks bereits selbstständig erledigen.

Den richtigen Liegeplatz auswählen

Viele Bootseigner sind froh, wenn sie einen Liegeplatz für den Sommer gefunden haben. Für das Winterlager ist eine zusätzliche Suche notwendig, um den optimalen Platz zu finden. Doch was ist der beste und richtige Liegeplatz für die eigene Yacht, den Katamaran oder die kleine Jolle?

Natürlich stehen die eigenen Interessen immer im Vordergrund. Welches Revier möchte ich nutzen? Wie oft möchte ich mein Boot nutzen? Wie weit entfernt darf das Revier zu meinem Wohnort sein? Welche Leistungen sollte die Marina beziehungsweise der Hafen erbringen, um den Liegeplatz in den Sommermonaten bestens nutzen zu können? Welche Kosten dürfen für den Liegeplatz entstehen?

Pauschal eine Entscheidung zu treffen ist kaum möglich. Nimmt man einen Liegeplatz in einem beliebten Revier mit großer Marina, die neben der Möglichkeit zum Abpumpen von Fäkalien und zur Aufnahme von Frischwasser auch eine Tankstelle bereithält, einen Reparaturservice, großzügige Sanitäranlagen und gastronomische Einrichtungen? Möglich ist alles. Doch Vorsicht? Davon träumt so ziemlich jeder Eigner. Die Realität sieht aber etwas anders aus.

Die großen Marina ist in den bevorzugten Revieren bei den Liegegebühren meist sehr teuer. Und nicht jeder Bootseigner hat seine Wohnadresse in der Nähe dieser bevorzugten Reviere. Deshalb muss überlegt werden, was tatsächlich gebraucht wird. Und hier gilt es, auf das Boot und dessen Bedürfnisse zu schauen.

Eine kleine Jolle, die ohne Fäkalientank, ohne Frischwassertank und ohne großen Dieseltank auskommt, benötigt in der Regel keine Marina, in der solche Serviceleistungen angeboten werden. Ist ein kleiner Außenborder verbaut, kann für diesen der Treibstoff im Kanister mitgebracht werden. In dem Fall gilt es, eine Marina zu finden, die einen kleinen und bezahlbaren Liegeplatz bietet.

Außerdem muss geschaut werden, wie das Boot in der Marina beziehungsweise im Hafen ins Wasser gelassen sowie herausgeholt werden kann. Gibt es eine Slipanlage? Steht ein Kran zur Verfügung? Bis zu welcher Traglast ist der Kran nutzbar? Ebenfalls Dinge, die sich immer am Boot orientieren und die im Vorfeld geklärt werden müssen. Und natürlich ist auch der Tiefgang des Hafenbeckens und der einzelnen Liegeplätze ein entscheidendes Kriterium.

Ebenso wichtig ist der Stromanschluss am Steg. Benötigt das Boot Landstrom, geht es ohne Stromanschluss am Steg nicht. Handelt es sich um ein kleines Segelboot, das nicht auf Landstrom angewiesen ist, muss auch kein Strom am Steg anliegen.

Im besten Fall werden unterschiedliche Marinas angeschaut und überprüft. Das geht vor Ort, aber auch online oder über die Erfahrung anderer Bootseigner.

Das Winterlager

Beim Winterlager muss geschaut werden, ob im Außenbereich oder im Innenbereich gelagert werden soll. Wer sich für den Innenbereich entscheidet, muss zusätzlich überlegen, ob eine beheizte Halle oder eine ungeheizte Halle gewünscht wird. Ebenso muss geschaut werden, wie die Yacht dorthin kommt. Kann bis zum Winterliegeplatz gefahren werden und kann das Boot dort aus dem Wasser gehoben werden? Welche Möglichkeiten stehen dafür zur Verfügung? Welche Kosten entstehen dafür und müssen feste Termine vereinbart werden?

Bei einem einfachen Winterlager ist es oftmals so, dass der Service des Herausholens nicht gegeben ist. Das bedeutet, dass sich jeder Bootseigner selbst kümmern und dafür sorgen muss, wie sein Boot zum Winterlager gelangt.

Ein weiteres wichtiges Thema rund um den Winterliegeplatz ist die Frage, welcher Service dort angeboten wird. Beim Service geht es nicht nur darum, ob die Halle beheizt ist oder nicht. Es geht auch nicht um die Überwachung der Halle oder des Außenbereiches, sondern darum, ob Reparaturen, Wartungen und Pflegemaßnahmen während der kalten Jahreszeit durchgeführt werden können. Gibt es Mechaniker, eine Werkstatt und die Bereitstellung von Ersatzteilen und Zubehör? In welchem Umfang muss sich der Bootseigner einbringen, oder können diese Arbeiten komplett ausgegliedert werden? Auch hier gilt wieder: vorher informieren, die eigenen Bedürfnisse berücksichtigen und dann in Ruhe aussuchen.

Yacht-Lifehacks und praktische Segeltipps

Auf Tour gehen, den Wind in den Segeln spüren und die Freiheit genießen – wer mag das nicht. Damit das Abenteuer auf dem Wasser zu einem Erlebnis werden kann, bedarf es dennoch einer exakten Planung.

Hilfreich sind seit jeher Checklisten, die für die Vorbereitung auf eine Segeltour unverzichtbar sind. Innerhalb dieser Checklisten geht es nicht nur darum, das Proviant und die Tour richtig zu planen. Es geht auch darum, eine Überprüfung der Yacht und der Technik sowie der Ausrüstung vorzunehmen. Ebenso muss im Vorfeld eine optimale Routenplanung und Navigation erfolgen, damit die Reise zu einem Erfolg werden kann. Doch wie kann eine solche Checkliste aussehen?

Vorbereitende Maßnahmen für einen Segeltörn, der über einen oder zwei Tage geht, muss man nicht lange planen. Das kann spontan in die Tat umgesetzt werden, ohne dass es große Überprüfungen gibt, eine umfassende Planungsvorbereitung stattfindet und Strategien entwickelt und umgesetzt werden müssen. Doch wenn es um eine längere Reise geht, sollte gut vorbereitet, geplant und investiert werden.

Um eine Segeltour optimal vorbereiten zu können, wird zuerst eine Überprüfung der Yacht vorgenommen. Hier sind es vor allen Dingen die Technik und die Seetauglichkeit, die im Vordergrund stehen. Diese Dinge müssen in der Checkliste ganz oben stehen. Bei jeder nur erdenklichen Wetterlage muss das Boot manövrierfähig bleiben. Und dafür ist es wichtig, dass die Technik funktioniert, dass das Schiff in einem einwandfreien Zustand ist und dass es für den langen Törn gut vorbereitet wird.

Doch nicht nur die Yacht beziehungsweise das Boot an sich muss vorbereitet werden. Auch die Crew muss sich vorbereiten. Deshalb muss die Checkliste unter anderem um den Unterpunkt „Kleidung und Crewausstattung“ ergänzt werden.

Es bedarf einer Kleidung für jede Wettersituation. Besonders Segelbekleidung ist wichtig. Es gibt Segelbekleidung für kühles Wetter und solche für warmes Wetter. Außerdem gibt es Kopfbedeckungen und einen optimalen Schutz für Hände und Füße. Sonnenbrillen, Sonnenschutz und Schuhwerk gehören ebenso zur Grundausstattung und müssen auf die Checkliste, sofern diese nicht selbstverständlich sind.

Hinzu kommen Schwimmwesten, die in passender Anzahl und Größe vorhanden sein müssen.

Die Verpflegung an Bord

Ist die Yacht überprüft, funktioniert die Technik und sind die Sicherheitsvorkehrungen über die Checkliste abgedeckt, geht es um die Verpflegung, die bei einem längeren Törn unbedingt gut geplant werden muss. In diesem Bereich kommt es darauf an, welche Möglichkeiten an Bord generell bestehen.

Gibt es eine Pantry, die einen Kühlschrank und einen Herd besitzt? Wie viel Platz und welche Möglichkeiten werden für die Lagerung der Verpflegung eingeräumt? Wie viele Crewmitglieder sind vorhanden und wie viele Portionen Essen pro Tag müssen eingeplant werden?

Es gibt die klassische Verpflegung, die ohne großen Aufwand gereicht werden kann. Ohne Kühlschrank und ohne Herd. Hinzu kommen Verpflegungsmöglichkeiten, die aufwändiger sind und nach Kochen verlangen. Eine gute Mischung und eine perfekte Absprache mit der Crew im Vorfeld sind deshalb wichtig.

Eine gute Ausrüstung ist Pflicht

Die Ausrüstung für einen längeren Törn umfasst nicht nur die Schwimmwesten und Segelbekleidung. Zur Ausrüstung zählen auch Festmacher und Leinen sowie Zubehör und Ersatzteile, die während des Törns eventuell benötigt werden. Auch Werkzeug gehört zur Ausrüstung, um kleinere Reparaturen tatsächlich durchführen zu können. Es gilt, eine Checkliste anhand des Bootes zu erstellen, um im Vorfeld prüfen zu können, was benötigt wird, was vorhanden ist und was gegebenenfalls noch ergänzt werden muss.

Die perfekte Routenplanung und Navigation

Zu einer guten Vorbereitung auf einen längeren Törn gehört die Routenplanung. Sicherlich ist es schön, wenn man keine festen Ziele hat und den Tag einfach genießt. Doch so einfach, wie das klingt, ist es nicht immer. Denn eine Routenplanung legt nicht nur fest, welche Marina am Abend angefahren wird oder wo geankert werden kann. Die Routenplanung umfasst zusätzlich Dinge wie Schleusen, Wassertiefe, Hindernisse und Entfernungen zwischen den Zielen.

Aktuelle Seekarten sowie Elwis sind empfehlenswert und müssen vor Reisebeginn geprüft, ausgewertet und genauestens in die Planung einbezogen werden. Elwis – der „Elektronische Wasserstraßen Informationsservice“ – ist zum Beispiel wichtig, um Wasserstände abzufragen, Schleuseninformationen einzuholen und um eventuelle Sperrungen oder sonstige Probleme im Vorfeld genau zu kennen und zu planen.

Unterteilt ist Elwis in Binnenschifffahrt, Seeschifffahrt und Sportschiffe. Zusätzlich gibt es einen relativ umfangreichen Service und Informationen zum Schifffahrtsrecht. Elwis kann online über den Browser abgerufen werden.

Was tun bei unvorhersehbaren Situationen?

Egal wie gut eine Planung ist – es kann immer wieder Situationen geben, in denen schnelle Reaktionen gefragt sind.

Ist eine Schleuse gesperrt oder ist eine Brücke zu hoch beziehungsweise eine Durchfahrt zu schmal, muss innerhalb dieser Situation schnell ein neuer Weg gefunden werden. Und dann gilt es, eine adäquate Lösung zu finden.

An erster Stelle gilt: Ruhe bewahren und eine Möglichkeit zum Aufstoppen beziehungsweise zum Ankern suchen. Dann kann gemeinsam mit der Crew in Ruhe geplant werden, wie mit dieser Situation umgegangen wird. Wird eine neue Route festgelegt? Wird gewartet, bis die Schleuse eventuell wieder öffnet? Diese Dinge können immer gemeinsam am besten gelöst werden. Und zwar mit einer ordentlichen Absprache und einem Plan B, der gegebenenfalls im Vorfeld bereits festgelegt wurde.

Noch mal unser Tipp: Elwis ist meist sehr aktuell und zeigt Störungen sowie Probleme auf den Wasserstraßen sehr gut an. Es lohnt sich deshalb, diesen Service zu nutzen.

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