Eine Rettungsweste muss im Ernstfall funktionieren, sich automatisch aufblasen und dann den Kopf der über Bord gegangenen Person über Wasser halten. Für den Test ließ sich unser Tester im Schwimmbad immer auf die gleiche Weise ins Wasser fallen. So war ein wiederholbarer Versuchsaufbau gewährleistet. Mit den 150er-Modellen ging es seitlich mit leichtem Ölzeug ins Wasser. Allerdings: Norm EN Iso 12402, die den Wert des jeweiligen Mindestauftrieb einer Rettungsweste in Seerevieren bestimmt, sieht für Rettungswesten mit 150 Newton Auftrieb nicht das Tragen von Ölzeug vor. Ölzeug soll zwar dicht sein, diese Eigenschaft ist im MOB-Fall aber hinderlich, denn eingeschlossene Luft kann nicht schnell aus den Kleidungsstücken entweichen. Diese Luftpolster in Jacke und Hose verändern jedoch die Schwimmlage einer Person erheblich, und sie wirken damit unter Umständen dem Auftrieb der Rettungsweste entgegen.
Konkret heißt das: Wer auf dem Bauch im Wasser liegt, wird nicht zuverlässig gedreht. Nur in Rückenlage kann frei geatmet werden. Die Westen der 150-Newton-Klasse können der Norm zufolge niemanden, der mit Ölzeug bekleidet ist, in eine ohnmachtssichere Rückenlage drehen. Das haben auch unsere praktischen Versuche bestätigt. Deswegen ist die Unterscheidung dieser Auftriebsklassen im Test entscheidend. Entgegen der in der Iso-Norm vorgesehenen Badebekleidung für die Erprobung der 150-Newton-Westen haben wir mit Ölzeug und Segelschuhen getestet, da dies meist die Realität abbildet.
Werte in Klammern: in der Legende maximal erreichbare Punktzahl, in der Tabelle tatsächlich erreichte Punktzahl