Annäherung, Gespräche und Diskussionen gab es schon seit Jahren, jetzt folgte die Umsetzung. Die beiden großen deutschen Interessenvertretungen der maritimen Wirtschaft, DBSV in Hamburg und BVWW in Köln fusionieren. Die Verhandlungen verliefen „harmonisch und stets konstruktiv“, wie wir aus internen Quellen hören.
Als Interessenvertretung des deutschen Boots- und Schiffbauerhandwerks setzt sich der DBSV für die Belange von Werften, Bootsbauern und Zulieferern ein.
Der BVWW repräsentiert Unternehmen aus der Wassersportindustrie, einschließlich Händler, Importeure und Dienstleister, und fördert die wirtschaftlichen Interessen seiner Mitglieder.
Ein Zusammenschluss dieser beiden Organisationen bündelt also die Kräfte der deutschen Wassersportbranche und soll eine stärkere, einheitliche Stimme gegenüber Politik, Wirtschaft und Öffentlichkeit schaffen.
Durch die Bündelung ihrer Kräfte können die Verbände mit einer gemeinsamen, stärkeren Stimme gegenüber Politik, Verwaltung und EU-Institutionen auftreten. Das erhöht die Chance, dass branchenspezifische Anliegen gehört und berücksichtigt werden – z. B. bei Umweltregulierungen, Förderprogrammen oder Ausbildungsfragen.
Ein einheitlicher Branchenverband stärkt das öffentliche und wirtschaftliche Auftreten der deutschen Bootsindustrie – sowohl national als auch international. Das kann bei Messen, Verhandlungen mit Partnern oder im Wettbewerb mit anderen Nationen und nicht zuletzt auf EU-Ebene von Vorteil sein.
Durch den Zusammenschluss können Ressourcen effizienter genutzt werden:
Der DBSV vertritt vorrangig Werften und Handwerksbetriebe, während der BVWW Händler, Importeure und Dienstleister betreut. Durch den Zusammenschluss entsteht ein durchgängiges Netzwerk entlang der gesamten Wertschöpfungskette – vom Bootsbau über den Vertrieb bis zur Endkundennutzung.
Ein vereinter Verband kann sich gezielter um Fachkräftemangel, Berufsbildung und Nachwuchsgewinnung kümmern – z. B. durch bundesweite Kampagnen, einheitliche Ausbildungsstandards und bessere Präsenz bei Berufsmessen.
Mit gebündelten Informationen aus Bau, Handel und Nutzung lassen sich präzisere Analysen und Prognosen erstellen, die wiederum strategische Entscheidungen erleichtern – etwa bei Investitionen, Innovationen oder Internationalisierung.
Der Deutsche Boots- und Schiffbauer-Verband (DBSV) entstand vor über 50 Jahren durch den Zusammenschluss mehrerer Werften. Seitdem hat er sich zu einer modernen Branchenvertretung entwickelt, die nahezu alle Bereiche der maritimen Wirtschaft umfasst und deren Interessen vertritt. Ihr langjähriger Geschäftsführer ist Claus-Ehlert Meyer, seit Anfang der Achtziger Jahren in der Branche und selbst Vollblut-Wassersportler.
Der Bundesverband Wassersportwirtschaft (BVWW) wurde 1961 gegründet und versteht sich als Interessenvertretung aller Unternehmen, die in der Wassersportwirtschaft gewerblich tätig sind. Seit seiner Gründung hat sich der BVWW stets erfolgreich für die Branche eingesetzt und nicht zuletzt Einfluss auf Politik und Behörden genommen. Mit Geschäftsführer Karsten Stahlhut und Präsident Robert Marx ist der BVWW auch personell gut aufgestellt.
Ein Zusammenschluss dieser beiden Verbände wird die Kräfte der deutschen Wassersportbranche bündeln und eine stärkere, einheitliche Stimme gegenüber Politik, Wirtschaft und Öffentlichkeit schaffen. Für eine Übergangszeit wird der neue Verband von einer Doppelspitze aus Claus-Ehlert Meyer und Karsten Stahlhut geführt.
Am 4.September soll dann im Rahmen der ersten gemeinsamen Mitgliederversammlung in Hamburg ein neuer Vorstand gewählt werden. Der langjährige BVWW-Präsident Robert Marx tritt nach eigenem Bekunden jedoch nicht wieder an.
Die beiden Geschäftsstellen in Hamburg (DBSV) und Köln (BVWW) bleiben bestehen.
Der geplante Zusammenschluss des Deutschen Boots- und Schiffbauer-Verbands (DBSV) mit dem Bundesverband Wassersportwirtschaft (BVWW) bringt nicht nur Vorteile für die Branche selbst, sondern auch spürbare Verbesserungen für Freizeitkapitäne.
Ein starker, vereinter Verband kann Qualitätsstandards im Bootsbau und -handel gezielter fördern, was sich in besseren Produkten und zuverlässigerem Service niederschlägt. Kunden profitieren künftig von einheitlicheren Beratungs- und Serviceleistungen sowie mehr Transparenz bei Garantie und Verbraucherschutz.
Zusätzlich eröffnet die neue Struktur bessere Informationsmöglichkeiten – etwa durch zentrale Plattformen, auf Messen und Veranstaltungen
Kurz gesagt: Der Zusammenschluss schafft eine professionellere, kundenorientiertere Wassersportbranche in Deutschland.