Fridtjof Gunkel
· 12.07.2018
Die weltgrößte Werft kauft weiter ein: Nach der Übernahme von Seascape aus Slowenien folgt Delphia in Polen
Die Beneteau-Gruppe hat mit der größten polnischen Werft vereinbart, den laufenden Betrieb von Konstruktion, Fertigung und Marketing der Segel- und Motoryachten der Marken Delphia und Maxi Yachts zu übernehmen. Die Firma verbleibt in Polen, die Delphia-Inhaber halten weiterhin einen Anteil von 20 Prozent.
Die Übernahme gehöre, so Hervé Gastinel, CEO der Beneteau-Gruppe (Beneteau, Jeanneau, CNB, Lagoon), zum Wachstumsplan des Werftenverbunds. So erhalte Beneteau eine zusätzliche Produktion mit 18.000 Quadratmetern Fläche, die spezialisiert sei auf Außenbord-Motorboote und kleinere Segelyachten, beides Zielmärkte der Franzosen. Dazu gehört auch Delphias neues Research&Design-Center. Man will durch den Zukauf auch das Segment von Fahrtenyachten und Motorbooten für den Binnenbereich stärken. Außerdem sieht Beneteau strategische Vorteile in der Ausweitung auf den osteuropäischen und skandinavischen Markt. Die Akquisition soll in den nächsten Monaten abgeschlossen werden.
Delphia wurde 1990 gegründet, hat bislang 25.000 Boote produziert, beschäftigt 670 Mitarbeiter und erwirtschaftete 2017 einen Gewinn von zwei Millionen Euro. Die größte polnische Werft hat für die Beneteau-Gruppe und weitere westeuropäische Werften bereits diverse Boote gebaut.
Beneteau selbst baut derzeit das Segelprogrammim Bereich der Cruiser verstärkt aus und will auch die ehemals erfolgreiche First-Linie wiederbeleben, wofür die Übernahme von Seascape und deren Programm an trailerbaren Performance-Booten steht. Lesen Sie dazu auch ein Interview mit Seascape-Chef Andraz Mihelin in YACHT 16/2018 (ab 25. Juli am Kiosk).