Wallywind 110Werftneue 33-Meter-Wally sucht Eigner

Sören Gehlhaus

 · 16.07.2025

Wallywind 110: Das 33,42 Meter lange Schwesterschiff von „Galma“ wird Ende August an der Costa Smeralda vorgestellt. Den Bau begann Wally ebenfalls spekulativ.
Foto: Studio Borlenghi
Wally wasserte die zweite Wallywind 110, deren Bau wie der des Schwesterschiffs „Galma“ ohne Eigner und mit Carbonfasern begann. Mit der 33 Meter langen Super-Maxi setzt Wally das große Engagement im Segelsegment fort.

Sandgrauer Rumpf, ein helles, unaufgeregtes Interieur und statt eines Namens prangt die Modellbezeichnung auf dem zierlichen Heckspiegel. Nicht von ungefähr mutet die zweite Wallywind 110 recht unspezifisch an. Sie wurde „on spec“ auf Kiel gelegt, also ohne unterzeichneten Kaufvertrag. Motorisierte Spec-Yachten werden bis 80 Meter Länge ohne Eigner begonnen. Das erfordert eine solide Vorfinanzierung seitens der Werft und eine Plattform, die möglichst viele Geschmäcker über einen langen Zeitraum anspricht. Voraussetzungen, die Wally erfüllt. Die monegassische Marke gehört seit 2019 zur Ferretti-Gruppe und hat sich dank Gründer Luca Bassani stilistisch stets treffsicher gezeigt.

On Spec: Erst bauen, dann Eigner suchen

On Speculation steht im Yachting lax ausgedrückt für: Werft baut auf Verdacht, auf gut Glück sozusagen. Kommerziell umschrieben: Wir wissen genau, wer diese Yacht haben will – und nicht lange darauf warten möchte. Oder in der poetischen Variante: Ein Eigner wird kommen. Im Fall der 33,42 Meter langen Wallywind 110 sollte der oder die nach Sardinien reisen.

Das Schwesterschiff von „Galma“, deren Bau ebenfalls spekulativ begann, wird Ende August an der Costa Smeralda vorgestellt. Wally zeigte sich zuletzt äußerst aktiv im Segelsegment. Anfang des Jahres präsentierte man die Wallyrocket 51, vor einigen Wochen die Wallyrocket 71 „Django 7X“. Sie wurde wie die 51 bei King Marine gebaut und von Botin Partners konstruiert.

Leichter wie schneller Rumpf von Judel/Vrolijk

Die zweite Wallywind 110 kam aus der selben Form wie „Galma“, deren Carbonrumpf auf Berechnungen von Judel/Vrolijk & co basiert. Die Bremerhavener hatten unten Doppelruder und Teleskopkiel (4,50-6,95 m) zu berücksichtigen und gaben die Dimensionen für das Carbon-Rigg an Hall Spars und für die Segelgarderobe an North Sails weiter.

Außen wie innen gestalteten Wallys Designteam und das Studio Santa Maria Magnolfi. Sie hielten am Deckslayout mit dem 80 Quadratmeter großen Cockpit fest, das streng von den Arbeits- und Segelbereichen getrennt ist. Unter Deck nahm man kleine Änderungen vor. Die VIP-Kabine erhielt ein Bett, das sich in ein Doppelbett verwandeln lässt, und ein Mehrzweck-Arbeitsbereich ersetzt das Bar-Areal im unteren Salon.

Ein Preis wird für die werftneue Wallywind 110 nicht kommuniziert.

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