Die mit Bugspriet 26,54 Meter lange Swan 88 soll die italo-finnische Werft in eine neue Zeit führen. „DreamCatcher“ ist die erste Einheit einer neuen Modellserie und Swans Premiere in puncto Hybrid-Antrieb. Den entwickelten die finnischen Yachtbauer in Partnerschaft mit Torqeedo. Details etwa zur Hydrogeneration wurden nicht preisgegeben. Zum Einsatz dürfte das Hybridsystem Deep Blue gekommen sein, das im Wesentlichen aus Hochvolt-Elektromotor, Diesel-Generator für direktes Einspeisen in das 360-V-Hochvoltsystem und 24-Volt-Batterien auf Lithium-Basis als Energiepuffer besteht. Die Bayern bewerben Deep Blue für Yachten bis 120 Fuß Länge.
Auf Konstruktionsseite arbeitete Nautor erneut mit Germán Frers und seinem argentinischen Büro zusammen. Das Exterieurdesign entwarf der italienische Architekt Lucio Micheletti. Mit seinem Team von Micheletti + Partners nahm er sich wie bei der Swan 108 des Deckshauses an, interpretierte aber auch den Beachclub für Nautor neu. Zudem zeigt „DreamCatcher“ eine für Swan neue Heck-Architektur. Zwei breite Stufen führen zur Badeplattform, die für einen langen Steg in zwei Teilen abklappt.
Die Swan 88 wurde mit dem Ziel der Vercharterung konzipiert und misst vom Steven bis zum Heck 23,99 Meter. Die Rumpflänge von knapp unter 24 Metern bringt eine Reihe regulatorischer Vorteile mit sich und erfordert die Einhaltung weniger strikter MCA-Charterregularien. Nautor Swan gibt an, dass man einen performanten Cruiser auf einer effizienten Plattform anbieten wolle, der die Managementkosten minimiert und den Prozess der Charterzertifizierung vereinfacht.
Die Anhänge verdeutlichen den Cruising-Anspruch: Den Doppelrudern steht ein Festkiel in T-Form mit einem gemäßigten Tiefgang von vier Metern gegenüber. Optional bietet Nautor einen 3,60-Meter-Festkiel oder einen Teleskopkiel an, der drei bis 4,60 Meter tief reicht. Der Carbonmast steht mit drei Grad Rake 40 Meter über der Wasserlinie. Am Wind sollen 432 Quadratmeter Segel im Wind stehen, wovon 196 Quadratmeter auf das Vorsegel und 236 Quadratmeter auf das Groß entfallen.
Die Swan 88 repräsentiert den 360-Grad-Ansatz und die DNA, die unsere Boote seit 58 Jahren weltweit erkennbar macht” (Giovanni Pomati, CEO Nautor Group)
Nautor nutzte für das Laminieren von Rumpf und Deck die Sprint-Technologie des Schweizer Verbundstoffkonzerns Gurit. Dabei handelt es sich auch um Prepregs, also mit Harz vorimprägnierte Fasern, die tiefgekühlt gelagert werden müssen, einzeln und exakt zu verarbeiten sind und erst im Vakuum bei erhöhter Temperatur aushärten. Aber im Gegensatz zu herkömmlichen Prepregs umschließen die Carbonfasern die innere Schicht aus Epoxidharz vollständig. So kommt die Swan 108 voll beladen auf eine Verdrängung von 54,1 Tonnen.
Giovanni Pomati, CEO der Nautor Group, sagte zum Launch: „Dieses wichtige neue Modell, von dem wir in wenigen Tagen die zweite Einheit wassern werden, repräsentiert den 360-Grad-Ansatz von Swan und die DNA, die unsere Boote seit 58 Jahren weltweit erkennbar macht. Darauf sind wir sehr stolz.“
Die Swan 88 wird ihr weltweites Debüt auf dem Cannes Yachting Festival vom 10. bis 15. September und auf der Monaco Yacht Show vom 25. bis 28. September feiern.