SW123 GTSouthern Wind baut neues Flaggschiff am Kap

Sören Gehlhaus

 · 13.03.2025

Für die 37,50 Meter lange Carbon-Slup kooperiert Southern Wind wieder mit Farr Yacht Design.
Foto: Southern Wind Shipyard
Mit dem Baustart der SW123 zeichnet sich bei Southern Wind Shipyard eine Flaggschiff-Ablösung ab. Die Werft aus Kapstadt kooperiert für die 37,50 Meter lange Carbon-Slup erneut mit Farr und Nauta.

Wenn die Kielbombe der SW123 GT im Frühjahr 2027 erstmals mit Kapstädter Hafenwasser benetzt wird, ist „Thalima“ die längste Zeit das Flaggschiff von Southern Wind Shipyard (SWS) gewesen. Dann führte die 33,65 Meter lange Slup ganze 17 Jahre die Flotte der südafrikanischen Werft mit italienischem Überbau an. Die auf 37,50 Metern Länge geplante SW123 soll der leichteste Performance-Cruiser aus SWS-Hallen werden und ein perfektes Gleichgewicht zwischen Leistung und Komfort bieten. Dafür sprechen eingespielte Teams, bewährte Laminierprozesse und eine hohe Fertigungstiefe.

Maximal individuelle Southern Wind

In Kapstadt dürfte bald erstes Gewebe aufgelegt werden. Southern Wind zeigte Fotos, auf denen das hölzerne Urmodell bereits von der Negativform umschlossen ist. Darin entsteht die Rumpfschale auf Corecell-Basis mit Carbonfasern, die per Vakuuminfusion mit Epoxidharz in Verbindung kommen. Nicht ausgeschlossen, dass der Form weitere Einheiten der SW123 entspringen. Dem Markt der Supersegler geht es gut. Dennoch dürfte eine zweite Baunummer kaum der ersten gleichen.

„Die SW123 basiert auf einer vielseitigen Konstruktionsplattform, die an die Erwartungen und die beabsichtigte Nutzung des Eigners angepasst werden kann – ganz gleich, ob ein Langstrecken-Blauwasser-Cruiser, ein Regatta-Champion oder eine erfolgreiche Charteryacht gewünscht wird“, betont Southern Winds CCO Andrea Micheli. Die 1991 vom Italiener Willy Persico gegründete Werft nennt den hohen Individualisierungsgrad Smart Custom.

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Schnelle Linien von Farr

Anknüpfend an den Erfolg der SW108 Smart Custom baut Southern Wind die SW123 mit verschiedenen Segelplänen, Kielen und Deckslayouts. Die erste Einheit entsteht in der GT-Konfiguration mit einem kurzen wie flachen Aufbau, die Alternative besteht aus Deckssalon und kürzerem Cockpit (X-Crossover). Gesetzt ist der Riss, den erneut Farr Yacht Design lieferte. Der 808. Entwurf in der Geschichte des Konstruktionsbüros aus dem US-Bundesstaat Maryland setzt auf Doppelruderanlage mit Lift- oder Teleskopkiel.

„Die großzügige Breite des Achterschiffs und Heckspiegels ermöglicht mehr Innenvolumen und Decksfläche. Ausgleich schafft zusätzliches Volumen vorn, um mit dem typischen Krängungswinkel am Wind die volle Kontrolle zu behalten“, verrät Jim Schmicker von Farr Yacht Design. Der zweifach klappbare Heckspiegel verwandelt den hinteren Teil der SW123 in einen Beachclub und Garage für bis zu 5,35 Meter lange Tender.

Freiheit geht unter der Deck weiter

Ebenfalls wieder ein Teil des Projektteams sind die Genueser Gestalter von Nauta Design, die an der Konzepterstellung beteiligt waren und Deckslayout sowie Interieur gemäß der Smart-Custom-Philosophie ausarbeiten. Lediglich die Positionen der technischen Räume sind unverrückbar. Bei der Baunummer 1 füllt die größte Kabine das Vorschiff, den Salon rahmen zwei Gästekammern achtern und eine vorn ein. Der Crewbereich ist so konzipiert, dass er einen effizienten Lebens- und Arbeitsraum für fünf bis sechs Mitglieder bietet und drei Kabinen mit eigenem Bad umfasst.

yacht/sw123-01-layout-1_22f3fd67f3dcf2edd06c8378d7bf84bdFoto: Southern Wind Shipyard

Technische Daten Southern Wind 123

  • Lüa: 37,46 m
  • LWL: 34,4 m
  • Breite: 8,18 m
  • Tiefgang (Teleskopkiel): 3,8 – 5,9 m
  • Verdrängung: 108 t
  • Motor: Hybrid-Antriebssystem
  • Konstruktion: Farr Yacht Design
  • Konzept: Nauta Design und Southern Wind Shipyard mit Farr Yacht Nauta Design
  • Deck & Interieur: Nauta Design
  • Systeme: Southern Wind Shipyard

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