Mallorca hat im Sommer viel zu bieten. Gutes Wetter gepaart mit einer konstanten thermischen Brise, die perfekt geeignet ist, um segelnde Riesen während des Superyacht Cup Palma (SYC) über die Regattabahn zu jagen. Trübes Wetter, etwas Regen und viel Saharastaub in der Luft waren eine meteorlogische Mischung, die für Mitte Juni und die liebste Baleareninsel der Deutschen äußerst unüblich ist. Während von den drei SYC-Klassen heute nur die J-Class-Yachten an den Start gingen, war viel Trubel beim gastgebenden Real Club Náutico de Palma. Die restlichen Teilnehmer brachen nach der Steuerleutebesprechnung auf Yachten von 24 bis 59 Metern Länge zu ausgiebigen Trainingsläufen auf. Bei Segelflächen von bis zu 3980 Quadratmetern („Maximus“, 59 m, Ketsch, Vitters) sind die Kräfte in den Schoten und Fallen so gewaltig, dass Manöver präzise geplant sein wollen und perfekt koordiniert werden müssen.
Für die drei Js standen am ersten Tag zwei Up-and-Down-Wettfahrten bei leichten Winden an. Es waren die ersten Rennen nach dem neuen ORCj VPP Handicap-Regelwerk, das vom International Technical Committee (ITC) des ORC bei einem Treffen im April 2024 festgezurrt wurde. An den Start gingen die SYC-Veteraninnen „Svea“ und „Velsheda“, erstmals seit 2014 wieder dabei war „Rainbow“. Das 2012 vom Stapel gelaufene Dykstra-Design fand im Juli 2022 in Neville Crichton einen neuen Eigner. Der 79-jährige Neuseeländer heimste im Admiral’s Cup, Maxi-Zirkus und beim Sydney Hobart mit seinen „Alfa Romeo“ genannten Rennyachten reichlich Regattasilber ein. „Rainbow“ basiert auf einem Riss von Starling Burgess aus den 1930er Jahre und ist mit einer LüA von 39,89 Metern über drei Meter kürzer als die größte J „Svea“.
Eben jene Jumbo-J gewann das erste Rennen souverän. „Svea“ lag berechnet satte sechs Minuten vor „Rainbow“, was der Euphorie an Bord der Neulinge aber keinen Abbruch tat. „Es war fantastisch, einfach fantastisch“, strahlte Boat Captain Matthew Sweetman. „Der heutige Tag war die Krönung von fast zwei Jahren harter Arbeit. Das Boot hat sehr gut funktioniert und hatte keine Probleme. Alles, was wir gemacht haben, hat funktioniert, und es gibt ein paar Dinge, die wir noch verbessern wollen. Es ist ein wirklich schöner Start für Nevilles J-Class-Karriere.“
Aus der zweiten Wettfahrt gingen die Debütanten nach korrigierter Zeit nur eine Minute achteraus von „Svea“ hervor, die unter schwedischer Flagge segelt. „Rainbow“-Skipper: „Der Start war ausgeglichener, aber wir mussten früh wenden und verloren etwas Zeit. Außerdem mussten wir ,Velsheda‘ ausweichen, was uns etwas Boden kostete. Aber wir haben einen großartigen Kiwi-Drop an der Leemarke gemacht, uns gut auf der rechten Seite positioniert, günstige Verschiebungen während des gesamten Rennens ausgenutzt, und letztendlich war es ein fantastischer Tag!“
Der Superyacht Cup Palma beginnt für alle Startgruppen am heutigen Donnerstag, den 20. Juni, mit dem Pantaenius Race Day.