Am ersten Tag ging gar nichts. 50-Knoten-plus-Böen schossen die Costa Smeralda entlang und zwangen die 43 Teams zum Ausharren. Da für den Folgetag 15 bis 23 Knoten Wind vorhergesagt waren, schickte die Wettfahrtleitung die Teilnehmer raus. Doch der Mistral blies dauerhaft mit über 25 Knoten und schickte Drücker von mehr als 30 Knoten. Das Startschiff setzte AP über A und sandte alle zurück in den Hafen des Yacht Club Costa Smeralda (YCCS) in Porto Cervo.
Atmosphärische Entspannung brachte der dritte Tag: Der Start wurde um zwei Stunden auf zehn Uhr vorverlegt, und zunächst wehte es – diesmal leichter als vorhergesagt – mit 5 bis 8 Knoten; der Wind kletterte aber am frühen Nachmittag langsam auf 15 Knoten, um zeigte sich später wieder stürmisch. Zu diesem Zeitpunkt waren die Maxis bereits sicher zurück in Porto Cervo.
Für die 82- bis 100-Fuß-Formate, die an der Rolex IMA Maxi 1 Weltmeisterschaft teilnehmen, standen heute zwei Up-and-Down-Rennen auf dem Plan, während die ehemaligen Maxi 72, die in der Gruppe Maxi 2 starten, drei Wettfahrten zu segeln hatten. Der Wind nahm nicht nur zu, sondern drehte auch dramatisch zwischen 235 und 310 Grad.
Die übrigen vier Klassen segelten eine 30 Meilen lange Runde im Uhrzeigersinn um La Maddalena. Bei den vergangenen Maxi Yacht Rolex Cups gewannen die Js, die in der Super-Maxi-Klasse antraten, jedes Rennen. Nicht so heute: Juan Balls Swan 115 „Moat“ setzte sich vor den Js durch. „Svea“ und „Velsheda“ lieferten sich einen dramatischen Kampf zwischen den alten Schwergewichten, bei dem sie fast überlappend auf die letzte Marke vor Porto Cervo zuhielten, wobei die „Svea“ ihre Rivalin um nur 17 Sekunden nach ORCsy korrigierter Zeit schlug. Die Wally 101 „Y3k“ beendete das erste Rennen berechnet auf Platz vier. Das erste Rennen der Gruppe Maxi 3 entschied die Mylius 65 FD „Oscar 3“ klar für sich, vor Sven Wackerhagens Wally 80 „Rose“ auf Rang zwei.
In Maxi 1 hatte die Wallycento „V“ des Tschechen Karel Komarek den besten Start und gewann die erste Wettfahrt nach korrigierter IRC-Zeit, wurde dann aber nur Neunte von Zehn. Das Team von Alessandro Del Bono auf seiner brandneuen 82-Fußer von Judel/Vrolijk „Capricorno“ freute sich über den Sieg im zweiten Rennen. Es war erst die zweite Regatt seit dem Stapellauf Anfang des Jahres. In der Gesamtwertung der Rolex IMA Maxi 1 Weltmeisterschaft führt Wendy Schmidts „Deep Blue“, die in beiden Rennen Dritte wurde, und nur einen Punkt vor der „Django HF“ liegt.
Unter den vier Booten in der Gruppe Maxi 2 ging es genauso eng oder sogar noch enger als bei der Einführung der Maxi 72 durch die IMA im Jahr 2015 zu. Nach einem 2:1 in den ersten beiden Rennen lag „Proteus“ von George und Christina Sakellaris in Führung, doch dann folgte ein vierter Platz, der „Jolt“ von Peter Harrison, die im letzten Rennen Zweite wurde, an die Spitze brachte. Nach drei Rennen trennt jedoch nur ein Punkt den Ersten vom Dritten.
Beim diesjährigen Maxi Yacht Rolex Cup wird die erste Weltmeisterschaft für „Maxi 1“ ausgetragen. An der Rolex IMA Maxi 1 Weltmeisterschaft dürfen Maxi-Yachten mit einem IRC TCC von 1.700-2.200 und einer Länge von bis zu 30,51 Meter (100 Fuß) teilnehmen. Typischerweise sind das Wallycentos oder die ClubSwan 80 „My Song“, aber auch Racer wie „SHK Scallywag 100“ aus Hongkong oder der 100-Fußer „Leopard 3“.
Der Maxi Yacht Rolex Cup in Porto Cervo, Sardinien, wird gemeinsam vom Gastgeber der Veranstaltung, dem Yacht Club Costa Smeralda (YCCS), und der International Maxi Association (IMA) organisiert, die für die Überwachung und Förderung des Maxi-Rennsports zuständig ist und die Interessen ihrer Mitglieder, der Besitzer von Maxi-Yachten, weltweit vertritt. Obwohl die IMA bereits 30 Jahre zuvor in dieser Funktion tätig war, wurde sie 2009 von World Sailing formell für diese Aufgaben anerkannt. Infolgedessen ist die IMA offiziell berechtigt, jedes Jahr zwei Weltmeisterschaften zu veranstalten. Im Jahr 2010 wurde die erste Rolex Mini Maxi Weltmeisterschaft im Rahmen des Maxi Yacht Rolex Cups ausgetragen. Seitdem wurden Weltmeisterschaften für die Maxi 72 und die J-Klasse unter der Schirmherrschaft der IMA abgehalten, wobei letztere 2017 in Newport, RI, ausgetragen wurde.
Während Yachten, die größer als 30,51 m (100 Fuß) sind, in ihrer eigenen Super-Maxi-Klasse antreten, umfasst die IMA-Maxi-Flotte heute Yachten von 18,29 m (60 Fuß) bis 30,51 m (100 Fuß), wie jährlich in den IMA-Maxi-Klassenregeln veröffentlicht. In den letzten Jahren hat die IMA ihre Klassen wie Racer/Racer-Cruiser/Cruiser-Racer und Mini Maxi aufgegeben und die Maxi-Flotte ausschließlich nach IRC-Rating eingeteilt. Beim Maxi Yacht Rolex Cup 2023 zum Beispiel war Maxi 1 für Yachten mit einer TCC von 1.700< (d.h. 100 Fuß); Maxi 2 1.600-1.700 (d.h. die früheren Maxi 72er); Maxi 3 1.400-1.600 (die frühere Mini Maxi Racer-Cruiser-Klasse), Maxi 4 1.260-1.400 (die frühere Mini Maxi Cruiser-Racer-Klasse, aber einschließlich einer Swan 80 und einer Southern Wind 82) und Maxi 5 <1.260 (die frühere Mini Maxi Cruiser-Klasse, d.h. Swan 65).
„Das Ziel ist es, Yachten mit ähnlicher Leistung zu ermutigen, gegeneinander anzutreten, um den bestmöglichen Wettbewerb zu gewährleisten, anstatt sich auf eine höchst subjektive Terminologie zu verlassen“, erklärt IMA-Generalsekretär Andrew McIrvine.
Beim Maxi Yacht Rolex Cup wird noch bis zum 14. September gesegelt. Hier gibt es die Ergebnisse.