Von frühherbstlicher Unbeständigkeit war keine Spur. Die wechselhaften Bedingungen der vorangegangenen Mittelmeer-Regatten mit teils zu viel oder zu wenig Wind schienen wie weggeblasen zum 25. Jubiläum der Les Voiles de Saint-Tropez. Was sich 1981 aus einer Jux-Regatta heraus zunächst als Club 55 Cup etablierte, nennt sich seit 1999 Les Voiles de Saint-Tropez. Neben den Maxis, die je nach Rating in den Gruppen A, B, C und D aufgeteilt waren, gehen die Klassen Modern (nach IRC) und Classic teils am gleichen Tag auf die Bahn. Bereits im letzten Jahr nahm der veranstaltende Klub, die Société Nautique de Saint Tropez, von der strikten Teilung in zwei unterschiedliche Regattawochen Abstand.
An den beiden ersten Tagen, Montag und Dienstag, wurde ein individuelles Programm für die Maxis zusammengestellt, wobei es die spannendsten Rennen in den Gruppen Maxi A und -B in der Bucht von Pampelonne gab. Diesmal war auch „y3k“ in der Königsklasse am Start. Die Wally 101 lag am Dienstag im ersten Rennen zunächst in Führung, musste sich aber berechnet mit Plätzen im Mittelfeld zufrieden geben. Letztlich ging auch dieses Rennen an die Botin 75 „Jolt“, deren Eigner Peter Harrison mit dem Rennradfahrer Sir Mark Cavendish Verstärkung an Bord holte.
„Jolt“ gewann auch das zweite Rennen am Dienstag, obwohl sie weder über Elektronik noch über Hydraulik verfügte. „In der Vorstartphase hatten wir eine größere Panne, also haben wir es einfach Old School gehandhabt“, erklärte Taktiker Hamish Pepper. Riesige Maxi-Yachten ohne Hydraulik zu segeln, ist eigentlich nicht möglich: „Wir hatten Glück, dass wir, als die Hydraulik ausfiel, alles gut im Griff hatten – wäre der Baumniederholer eingeschaltet gewesen, hätten wir die Topmarke nicht umschiffen können, weil wir ihn nicht lockern konnten, also segelten wir mit den Einstellungen, die wir hatten. Wir hatten Glück, dass wir damit durchgekommen sind.“
Besonders beeindruckend war, dass die Spirit 111 „Geist“ in der zweiten Wettfahrt als Erste das Luv-Fass rundete. „Das Boot läuft ziemlich gut“, kommentierte Taktiker Paul Campbell-James, einer von mehreren britischen Grand-Prix-Yacht-Schwergewichten, die an Bord sind. Bei ihrem Rennen gab es einige Probleme. So riss die Großschot, aber nach schneller Wende banden sie das gerissene Ende an einer Winde ab. „Wir hatten dann unsere beste Kreuz“, scherzte Campbell-James. „Der Austausch des Kiels und des Ruders hat das Boot verändert - im letzten Jahr mussten wir das Boot wirklich krängen und die Leelatte eintauchen, um überhaupt Ruder zu bekommen. Jetzt können wir das Boot aufrechter segeln und sind in der Wertung konkurrenzfähig.“ Sie haben auch ein System zum Bergen des Spinnakers, das es ihnen ermöglicht, Gennaker und Codes in zehn statt 90 Sekunden abzuwerfen.
Ihre Regatta-Premiere feierte „Galma“ mit Wally-Gründer Luca Bassani am Ruder. Leider konnte die Wallywind 110 das erste Rennen nicht beenden und ging daraufhin nicht mehr an den Start. Am Mittwoch setzen die Maxis aus und überlassen den Gruppen Modern und Classic das Feld. Bei den Les Voiles de Saint-Tropez werden die letzten Regatten am Samstag, den 5. Oktober gesegelt.