Marcus Krall
· 23.03.2017
Köche von Weltklasse, rustikale Abenteuer und eine atemberaubende Natur: Norwegen bietet frische Routen für neugierige Superyachteigner. BOOTE EXCLUSIV stellt das hochinteressante Reiseziel vor.
Norwegen im Oktober?" Meine Bekannten von der Côte d’Azur tippen sich an die Schläfen. "Möchtest du depressiv werden? Komm lieber runter nach Monaco. Wir müssen eine Yacht überführen."
Das Angebot klingt gut, doch das Neuland lockt. Norwegen schickt sich gerade an, verstärkt große Yachten in den hohen Norden zu lotsen. "Superyacht Norway" heißt die eigens dafür gegründete Organisation, und Ola Hiis Bergh ist ihr Marketing-Frontmann. Und entgegen aller Befürchtungen begrüßt uns der ehemalige Tourismusdirektor Bergens in seiner Heimat – einer der regenreichsten Großstädte Europas (240Tage/Jahr) – bei strahlendem Sonnenschein. "Ich glaube, das Land möchte Werbung für sich machen", sagt er in lupenreinem Deutsch, schmunzelt und lässt das Programm per Blitzstart beginnen – wir können nur wenige Tage bleiben, möchten aber möglichst viel sehen.
Auf der Fahrt in die Stadt erklärt Hiis Bergh kurz die Historie von Superyacht Norway. Gerade einmal zwei Jahre alt ist der Verbund, der von verschiedenen Agenturen und Restaurants finanziert wird und vor allem Lobbyarbeit für die dünn besiedelte Destination (5,2 Millionen Einwohner auf 385 000 Quadratkilometern) betreibt. "Den Grundstein dafür", so erklärt unser Fahrer, "habe ich quasi unbewusst während meiner Zeit als Tourismusdirektor gelegt." Als die Kreuzfahrtbranche in Europa noch in den Kinderschuhen steckt, gründet Hiis Bergh "Cruise Norway", einen Zusammenschluss von Häfen und Anlegern, um sich bei den Reedereien besser präsentieren zu können, die dann ihre Schiffe gen Norden und nicht nur in das Mittelmeer schicken sollen. "Die Initiative war extrem erfolgreich und hat Norwegen wohl Hunderttausende von zusätzlichen Touristen beschert", so Hiis Bergh, der nach seiner Pensionierung – der Mann ist nämlich inzwischen über 80 Jahre alt! – als Kreuzfahrt-Consultant weiterarbeitet. Die Anfrage von Inge Halstensen aus Bekkjarvik, rund 25 Seemeilen südlich von Bergen, bringt dann das Thema Superyacht endgültig ins Rollen. Halstensen möchte mit seinem Hotel samt angeschlossenem Restaurant auch gern vom Kreuzfahrtboom profitieren.
Die Anlage stellt sich jedoch als zu klein für die inzwischen sehr voluminösen und mitunter mit vielen Tausend Passagieren besetzten Schiffe heraus. "Hier hast du keine Kapazität für mehr als 500 Gäste", lautet das Resümee von Hiis Bergh. Er schlägt dem sichtlich enttäuschten Halstensen jedoch eine Alternative vor: Große Yachten könne man hier sehr wohl unterbringen. Halstensen – vom Naturell her vielleicht noch etwas zurückhaltender als der gemeine Norweger – soll förmlich gejubelt, Hiis Bergh jegliche Unterstützung zugesagt, aber auch zur Bedingung gemachthaben, dass sich Halstensen um den Aufbau einer gewissen Infrastruktur kümmere. "Mit nur einem Satz", so Hiis Bergh,"hatte ich quasi einen neuen Job."
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