Karbonissimo!

Marcus Krall

 · 02.01.2013

Karbonissimo!Foto: Gilles Martin-Raget,Wally
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Mit „Better Place“ katapultiert sich Wally erneut in die Geschichtsbücher. Das 50,50 Meter lange Bill-Tripp-Design ist nicht nur das bis dato größte Format aus Bassanis Reich, sondern auch die größte Karbon-Slup der Welt.

Wally „Better Place“ | e“Foto: Gilles Martin-Raget,Wally
Wally „Better Place“ | e“

Die Farbe ist ein Statement. „Bugatti-Blau“, sagt Wally-Projektmanager Giacomo Lais. „Der ,Veyron‘ des Eigners glänzt im gleichen Metallic-Farbton.“
„Better Place“ ist ein Blickfang. Die schiere Größe macht Eindruck. Haus-gleich ragt das Schanzkleid in den Himmel, das komplett mit bodentiefen Fenstern verglaste Deckshaus besitzt, vom Steg aus betrachtet, gewaltige Proportionen. Trotz eines mit imposanten Yachten vollgestopften Hafenbeckens verwandelte die 50,50 Meter lange „Better Place“ als Showstopper die unmittelbar in ihrer Nähe gelegenen Stege der Monaco Yacht
Show in unpassierbare Zonen. Menschentrauben verstopften vor der eindrucksvollen und 30 Quadratmeter großen Heckterrasse des Giganten die schmalen Wege und sorgten auf diese Weise für manch verspätetes Meeting.
Doch der Wirbel ist berechtigt. Mi dem 250 Tonnen verdrängenden Leichtbau laminierte sich Wally-Chef Luca Bas­sani erneut in die nautischen Geschichtsbücher. Die von der italienischen Werft schlicht als „Blue Water High Performance Sloop“ bezeichnete Yacht ist nicht nur das größte je von Wally realisierte Projekt, es ist auch die größte slupgetakelte Karbon-Segelyacht der Welt. Superlative, wie Bassani sie mag.
Hinzu kommt, dass „Better Place“ die erste Segelyacht ist, die gemäß den RINA-Green-Star-Vorschriften geplant, gebaut und ausgerüstet ist. „Diesen ,Green Star‘-Stempel bekommen lediglich Yachten, die mit besonders umweltschonenden Abgas-, Abwasser- und Propulsionssystemen ausgestattet sind“, erklärt Giacomo Lais. Der Eigner, ein erfolgreicher Geschäftsmann aus dem Nahen Osten, legte viel Wert auf diese „extra-grüne“ Zertifizierung. Insbesondere da er in ein Elektroauto-Unternehmen investiert, das als Ziel hat, die Welt über kurz oder lang von Autoabgasen zu befreien und sie so zu einem besseren Ort (engl.: better place) zu machen. Nicht umsonst ziert das Firmenlogo die 3DL-Segel der Flybridge-Wally.
So ist es auch nicht verwunderlich, dass im „Better Place“-Motorenraum ein dieselelektrisches Propulsionspaket von Siemens arbeitet, das auf drei Caterpillar-Generatoren mit insgesamt 705 Kilowatt Leistung zugreift. Diese bewegen nicht nur die Welle inklusive Verstellpropeller, sondern stellen auch die Energie für alle anderen Bordsysteme inklusive der Hydraulikaggregate bereit.

Wally „Better Place“
Foto: Gilles Martin-Raget,Wally,Toni Meneguzzo