Mit dem Stapellauf stehen nun die Systemtests für das Segelschiff an. Für den Eigner beginnt damit die entscheidende Phase, denn jetzt wird sich zeigen ob seine Idee eines komfortablen Langstrecken-Kreuzers mit hervorragenden Segeleigenschaften tatsächlich wahr geworden ist.
Für “Ouzel” arbeiteten mehrere Unternehmen aus dem Yachtbau-Sektor zusammen. Das Design lieferten Langan Design Partners aus Newport in Rhode Island, während Mark Whiteley aus dem britischen Lymington für das Interieur verantwortlich war. Gebaut wurde die Yacht mit einer speziellen Holz-Komposit-Technik von Rockport Marine - ein Mix aus kaltverleimtem Holz, Carbon- und Glasfasern plus Schaumkern.
Die Projektleitung für den Eigner übernahm MCM Newport. Ganz bewusst hat sich der Kunde gegen den Trend entschieden, seine Superyacht in Europa bauen zu lassen und stattdessen eine US-amerikanische Werft ausgewählt.
Während der gesamten Bauphase besprachen sich die Design- und Baupartner wöchentlich per Videokonferenz. Zusätzlich trafen sich Peter Wilson von MCM und der Eigner vor Ort bei Rockport Marine, um die Fortschritte zu bewerten und dem Baustellenteam Feedback zu geben.
Diese enge Abstimmung sorgte für einen reibungslosen Bauprozess. Die regelmäßigen persönlichen Treffen stellten sicher, dass die hohen Qualitätsansprüche an die Yacht erfüllt werden konnten.
Nach der Wasserung sagte Sam Temple, Präsident von Rockport Marine: „Natürlich war es auch eine Herausforderung, aber wir hatten ein starkes Team." Mit Blick auf die Zukunft bemerkte er eine zunehmende Akzeptanz des Holz-Komposit-Baus, „der genauso wenig Wartung erfordert wie jedes andere Komposit-Schiff, aber alle technischen und ästhetischen Vorteile von Holz bietet."
Designer Mark Whiteley: „Rockports Holz-Komposit-Bautechnik verbessert die ästhetische, akustische und sogar aromatische Atmosphäre des Innenraums." Das Holz im Komposit-Verfahren verleihe der Yacht ein angenehmes Raumklima und eine natürliche Dämpfung von Geräuschen – Eigenschaften, die bei rein aus Kunststoff gefertigten Yachten oft fehlen.
Peter Wilson, Präsident von MCM, betonte die Bedeutung des Projekts für den amerikanischen Yachtbau: „Es gibt eine verbreitete Wahrnehmung, dass man eine Yacht wie diese nicht mehr in den Vereinigten Staaten bauen kann. Doch mit “Ouzel” zeigt sich, dass man eine Superyacht von Weltklasse fertigen kann, die mit europäischen Bauten auf Augenhöhe steht." Ein Blick auf die Spirit 111 “Geist”.