Für den Erfolg soll die radikale Formgebung von ORC-Vermessungskünstler Matteo Polli sorgen. Für die M.A.T. 11 hat der Italiener seine ohnehin schon prägnante Formensprache nochmals weiter akzentuiert. Achtern sind die Soft-Chines maximal weit nach oben gezogen – bis fast zum Deck. Dadurch ist die Wasserlinie noch deutlicher eingezogen. Speziell unter dem Heck ist der Rumpfüberhang markant ausgeprägt, das Ruderblatt sitzt entsprechend sehr weit unter dem Boot. Auch das ist ein typisches Markenzeichen der Konstruktionen von Matteo Polli.
Doch nicht nur im ORC-Handicap soll die M.A.T. 11 punkten, sondern auch unter IRC gute Ergebnisse erzielen. Dafür kann die Werft die Konstruktion sowie die Ausstattung gezielt auf beide Vermessungssysteme anpassen und bietet optional eine IRC-optimierte Ausführung an. Und natürlich muss man ein Boot wie die M.A.T. 11 nicht zwingend ausschließlich über die Regattabahn jagen: Mit ihrem einfachen, aber tourentauglichen Innenausbau lässt sie sich auch als sportlicher Performance-Cruiser nutzen.
Rumpf und Deck sowie alle zusätzlichen Komponenten wie Schotten und Bodengruppe werden bei M.A.T. Sailing als Sandwichkonstruktionen aus E-Glas mit PVC-Schaumkern im Vakuum-Infusionsverfahren gefertigt. Hinzu kommt ein Gusseisenkiel mit Bleibombe. Serienmäßig wird die Yacht mit Pinnensteuerung ausgeliefert, optional sind auch zwei Steuerräder erhältlich.
Bei der Decksausrüstung wollen die Yachtbauer in der Türkei keinerlei Kompromisse eingehen und setzen auf ein konsequent regattaorientiertes Layout, mit dem vor allem eingespielte Crews bestens zurechtkommen. Fallen und Trimmleinen werden über Deck nach achtern auf zwei Winschen am Niedergang geführt und dort zentral bedient. Die Schoten für Genua und Großsegel laufen auf die primären und sekundären Winschen auf dem Süll.
Zusätzliche Winschen kommen zum Einsatz, wenn ein doppelt geführtes Achterstag vorgesehen ist – etwa für den Einsatz eines leistungsstarken Großsegels mit Square-Top. Standard bleibt jedoch ein Großsegel mit Pin-Head. In diesem Fall wird das Aluminium-Rigg von Sparcraft mit zwei Salingen, Rod-Rigg und einfachem, zentralem Achterstag getrimmt. Optional bietet die Werft einen Kohlefasermast des Herstellers Axxon Composites an.
Entsprechend der regattaorientierten Konzeptausrichtung fällt der Ausbau unter Deck einfach, nüchtern und vor allem konsequent gewichtssparend aus. Sämtliche Möbelkomponenten bestehen aus leichten Kompositmaterialien mit Schaumkern, ebenso die Bodenbretter und Kojenunterlagen. Achtern sind zwei Kabinen vorgesehen, im Vorschiff befindet sich eine weitere Kabine, die im Regattabetrieb jedoch eher als Segelstauraum genutzt werden dürfte. Ergänzt wird der Innenraum durch einen Navigationstisch, eine einfache Pantry mit Kocher und Spüle sowie eine eher kompakte Nasszelle.
Die Baunummer eins der M.A.T. 11 befindet sich derzeit in der Werft im Bau und soll im Februar 2026 fertiggestellt werden. Einen Preis haben die Yachtbauer in Izmir bislang noch nicht final kalkuliert.