Boote aktuellM.A.T. 1220: schnell unterwegs im Orient-Express

Michael Good

 · 20.01.2022

Boote aktuell: M.A.T. 1220: schnell unterwegs im Orient-ExpressFoto: M.A.T. Sailing Yachts
Spannende Neuheit für 2022: Die M.A.T. 1220 aus der Türkei soll für Siege garantieren

Die Yachtbauer in der Türkei bauen an einem neuen, spannenden Racer von Mark Mills für das IRC- oder ORC-Handicap. Die ersten vier Boote sind bereits im Bau

Schon diesen Sommer werden die Baunummern 1 und 2 fertiggestellt sein und dann gegeneinander segeln. Zwei weitere Schiffe vom neuen Typ sind bei M.A.T. Sailing Yachts ebenfalls bereits auf Kiel gelegt. Die Werft in Izmir gibt es schon seit 1993, sie hat sich auf sportliche, leistungsstarke Leichtbauten aus Glas- und Kohlefaser spezialisiert. Nach einer Reihe von Einzelbauten hat sich der Betrieb mit der M.A.T. 1010 erstmals auch an die Serienproduktion von schnellen Regattayachten gewagt. Das Schiff wurde in der YACHT, Ausgabe 6/2014 im Test ausführlich vorgestellt.

Mittlerweile sind mehr und neue Projekte der Werft dazugekommen. Das jüngste Modell, die M.A.T. 1220, ist eine Konstruktion des Iren Mark Mills, der für seine erfolgreichen Entwürfe im Speziellen für das IRC- und ORC-Handicap bekannt ist. So ist auch das Konzept für das neue Regattaschiff von M.A.T. sehr gezielt und fokussiert auf ein möglichst vorteilhaftes Rating gebürstet. Erhältlich ist das Boot wahlweise mit einem sehr tiefen T-Kiel und Ballastbombe (Tiefgang 2,90 Meter) für den ORC-Ausgleich oder mit einem etwas kürzeren Flossenkiel (Tiefgang 2,50 Meter) mit Vorteilen für die Vermessung nach IRC.

Im Standard wird die M.A.T. 1220 mit einem Kohlefasermast von Axxon Composites mit Rod-Wanten ausgestattet. Zudem wird dem Boot ein extrem langer Bugspriet mit Wasserstag angebaut. Der Rüssel besteht aus Prepreg-Kohlefaser und kommt aus dem Autoklaven. Rumpf, Deck und die Schotten der Neuen von M.A.T. entstehen als Glasfaser-Sandwichkonstruktion im Vakuum-Infusionsverfahren. Zudem werden die hochbelasteten Bereiche beim Kiel, bei der Ruderwelle sowie bei den Wantenpüttingen mit zusätzlichen Kohlefasereinlagen verstärkt. Das Ruderblatt ist ebenfalls komplett aus Carbon gefertigt.

Unter Deck beschränkt sich das Wohnangebot auf die Funktionalität als hochseetaugliche Rennyacht. Vier einfache Kojen stehen innen zur Verfügung, dazu eine reduzierte Kochgelegenheit sowie ein kleiner, abgetrennter Toilettenbereich. Das Vorschiff steht als großer, offener Stauraum auschließlich für die Lagerung von Segeln zur Verfügung.

Rund 350.000 Euro soll die M.A.T. 1220 kosten, inklusive der 30-PS-Einbaumaschine von Yanmar mit Saildrive und einschließlich 19 Prozent Mehrwertsteuer. Wie bei Rennyachten üblich, ist dabei das Segelinventar im Lieferumfang aber noch nicht enthalten.

Radikales Design. Auffällig ist der starke Einzug im Übergang vom Rumpf zum Deck. Die Fasen sparen Gewicht und reduzieren die Luftverwirbelungen
Foto: M.A.T. Sailing Yachts

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