Michael Good
· 20.04.2020
Hübsch, schnell und voller spannender Detaillösungen: Ein Daysailer aus Italien setzt neue Maßstäbe und ist auch mit Foils erhältlich
Kurz und bündig: Eryd heißt die noch junge Marke aus Italien, welche sich auf dem Markt der Daysailer etablieren möchte. Hinter dem Namen steckt der Yacht-Konstrukteur und Industrie-Designer Emanuele Rossi, der mit den Modellen Eryd 30 und Eryd Open bereits erfolgreiche Projekte realisiert und mit seinen extravaganten Konstruktionen auch für Aufsehen gesorgt hat. Mit dem neuen Projekt Eryd 32 will Rossi nun die Vorzüge der beiden Vorgängermodelle zusammenfassen und auf einen komplett neuen Entwurf übertragen. Der Italiener hat auch für sein jüngstes Vorhaben eine ganze Menge von ziemlich ausgefallenen Ideen umgesetzt.
Das Konzept der Eryd 32 ist als reiner Daysailer ausgelegt. Ein Ausbau unter Deck und damit Tourentauglichkeit ist nicht vorgesehen. Dafür wird eine Besonderheit als Option angeboten: Foils. Die Tragflügel in L-Form werden zur Schiffsmitte hin ausgerichtet und können nach unten ausgefahren werden. Der Vorteil: Die Profile überragen die maximale Schiffsbreite seitlich nicht, womit das Boot trotz Foils bedenkenlos in die Hafenbox gefahren werden kann. Natürlich wird der 1,9 Tonnen schwere Daysailer mit den vergleichsweise kleinen Foils nicht wirklich "abheben" und "fliegen" können. Vielmehr sollten die Tragflächen in Lee zusätzlich aufrichtendes Moment produzieren und zudem für weniger seitliche Abdrift sorgen. Wird die Eryd 32 auf Kundenwunsch mit Foils ausgestattet, so wird die Ballastbombe am T-Kiel entsprechend etwas leichter sein.
Die hübsche Italienerin wird ab Werft mit einem achterstaglosen Kohlefaserrigg sowie mit einem ausfahrbaren Bugspriet für den Gennaker oder den Code Zero ausgestattet. Dazu kann der Käufer bestimmen, ob er das Boot mit einer Selbstwendefock oder mit einer kurzen, aber hohen Genua mit 110 Prozent Überlappung ausstatten möchte. Ebenfalls optional ist die Sonnenliege auf dem Vordeck.
Spannend auch die Varianz für die Gestaltung des Cockpits. Die Sitzbänke sind nicht fest eingebaut, sondern können in flexiblen Modulen dem Einsatzzweck und der Anzahl der Mitsegler angepasst werden. Bei Nichtgebrauch werden die Sitze an Land zurückgelassen oder können ganz einfach auch unter Deck gestaut werden.
Die erste Eryd 32 ist fertig gebaut und segelt bereits. Die ersten Fotos vom Test am Gardasee haben wir in der nachfolgenden Bildergalerie zusammengefasst. Der Preis für das Standardboot (ohne) Foils liegt bei 131.000 Euro inklusive 19 Prozent Mehrwertsteuer.