Die "Woy 26", eine innovative Holzyacht aus Schleswig-Holstein, hat den German Innovation Award 2025 gewonnen. Das von Bootsbauer Jan Brügge entwickelte Sportboot setzte sich in der Hauptkategorie "Transformative Solution" sowie in der Kategorie "Travel, Sports & Outdoor Goods" durch. Die Jury würdigte die Verbindung aus nachhaltigem Materialeinsatz, technologischer Innovation und außergewöhnlicher Handwerkskunst. Für den 37-jährigen Brügge und sein Team bedeutet die Auszeichnung einen wichtigen Meilenstein. Die YACHT hat die “Woy” bereits ausführlich vorgestellt.
Die "Woy 26" misst 26 Fuß in der Länge bei einer Breite von 2,40 Metern. Der flache Rumpf ist mit einem Hubkiel ausgestattet, der einen variablen Tiefgang von bis zu 1,90 Metern ermöglicht. Besonders bemerkenswert ist die Verwendung von Holz als primärem Baumaterial. Der Bootskörper besteht aus vier Lagen jeweils 2,5 Millimeter dickem Holzfurnier, die im Vakuum-Infusionsverfahren miteinander verklebt werden. Diese als "Bio-Based Boats" bezeichnete Methode wurde in Zusammenarbeit mit der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde entwickelt.
Trotz - oder gerade wegen - der Holzbauweise erreicht die "Woy 26" beachtliche Geschwindigkeiten. Bei Testfahrten auf der Schlei brachte es der Prototyp bereits auf 18,7 Knoten. Jan Brügge bezeichnet sein Boot als "Dayracer" - ein Daysailer mit deutlichem Fokus auf Geschwindigkeit und Performance.
Bei der Materialauswahl legte Brügge großen Wert auf Nachhaltigkeit. So kommen ausschließlich helle einheimische Holzarten zum Einsatz, auf tropische Hölzer wird komplett verzichtet. Das Deck besteht aus Oregon Pine (Douglasie), die in Europa angebaut wird. Für die Innenausstattung wurde Weißtanne mit besonders feinen Jahresringen verwendet. Der Verzicht auf Kunststoffe, wo immer möglich, unterstreicht den ökologischen Ansatz des Projekts.
Die "Woy 26" wird nicht lange ein Einzelstück bleiben. Bereits zwei Aufträge liegen der Werft Königstein in Grödersby vor. Jan Brügge rechnet mit einer Bauzeit von etwa sechs Monaten pro Boot. Die ersten beiden Exemplare sollen später auf dem Wannsee und dem Bodensee zu sehen sein. Zudem gibt es laut Brügge bereits weitere Anfragen. Der Bootsbauer und sein 21-köpfiges Team arbeiten parallel schon an den größeren Nachfolgemodellen "Woy 28" und "Woy 35".
Jan Brügge, 37, gründete vor neun Jahren die Werft Königstein in Grödersby an der Schlei. Der zweifache Familienvater absolvierte seine Ausbildung zum Bootsbauer auf der Yacht- und Bootswerft Stapelfeldt in Kappeln und schloss diese 2013 als Bundessieger ab. Nach seiner Meisterprüfung machte er sich selbstständig und baute ein Team auf, das heute aus 21 Mitarbeitern besteht.